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Resilienz für Digitaldrucker: Wie man mit Krisen fertig wird

by FESPA | 16.12.2020
Resilienz für Digitaldrucker: Wie man mit Krisen fertig wird

Unter Resilienz versteht man die Fähigkeit, sich von Krisen nicht aus der Bahn werfen zu lassen. Das können nicht nur einzelne Menschen, sondern auch Unternehmen lernen. Denn Digitaldrucker haben einige Möglichkeiten, ihr Unternehmen krisenfester zu machen.

Die Druckbranche ist gerade europaweit nicht zu beneiden. Veranstaltungen sind auf unbestimmte Zeit abgesagt. Museen und Theater haben geschlossen. Die Lockdowns vor Weihnachten dürften zu weiteren Insolvenzen im Einzelhandel führen. Damit fallen auf nicht absehbare Zeit wichtige Abnehmer von Druckerzeugnissen aus. Wenn so viele Absatzmärkte auf derart breiter Front längerfristig wegbrechen, kommen Unternehmen in Schwierigkeiten. Das gilt sogar für Firmen, die sich ganz nach Lehrbuch auf mehreren Säulen aufgestellt haben.

Doch wie kommt man durch Krisen? Das Zauberwort heißt Resilienz. Es ist der breiten Öffentlichkeit vor allem aus der Psychologie bekannt. Resiliente Menschen können mit Verlusten und Krisen besser umgehen. Denn ihre Widerstandsfähigkeit ist höher. Den Begriff Resilienz findet man aber auch in Ingenieur- und weiteren Wissenschaften. Dort ist die Fähigkeit von Organisationsformen und elastischen Werkstoffen gemeint, Störungen und Deformierungen zu verkraften.

Die 7 Säulen der Resilienz

Psychologen haben ein Modell der „sieben Säulen der Resilienz“ entwickelt.

  • Optimismus
  • Akzeptanz
  • Lösungsorientierung
  • Opferrolle verlassen
  • Verantwortung übernehmen
  • Netzwerke aufbauen
  • Zukunft planen.

Man kann diese „sieben Säulen der Resilienz“ als Handreichung für die psychische Gesundheit von Arbeitnehmern wie Unternehmern sehen. Denn fast alle, die derzeit im Arbeitsleben stehen, dürften gerade düstere Gedanken plagen. Das gilt besonders, wenn sie an ihre berufliche und wirtschaftliche Zukunft denken.

Digitaldruckereien und Werbetechnik-Firmen können die „7 Säulen der Resilienz“ aber auch als Wegweisung begreifen. Als Leitlinien können sie helfen, die derzeitige Krise zu bewältigen. Womöglich gelingt es manchen Unternehmen sogar, gestärkt aus der Pandemie hervorzugehen.

Resilienz-Säule 1: Optimismus


Bildunterschrift: Optimismus ist die erste Säule beim Aufbau von mehr Resilienz. Foto: S. Angerer

Viele Digitaldruck-Unternehmer haben derzeit Schwierigkeiten. Es gibt aber auch Druckdienstleister und Werbetechniker, denen es ausgesprochen gut geht. Sie bieten eigenständig oder mit Partnern Produkte an, die in der Pandemie besonders gefragt sind. Das können Masken sein, aber auch Plexiglas-Abtrennungen und Bodengrafiken für sichere Kontaktwege. Der nächste Kassenschlager ist auch für Digitaldruckereien nur eine gute Idee weit entfernt.

Resilienz-Säule 2: Akzeptanz

Schon vor dem ersten COVID19 Patienten bestanden in der Druckbranche erhebliche Probleme mit Überkapazitäten und Margenverfall. Das derzeitige Krisenszenario macht sie nur noch deutlicher sichtbarer.

Resilienz-Säule 3: Lösungsorientiert

Agile, effiziente Unternehmen mit hoher Eigenkapitalquote haben bessere Chancen, Krisen zu überstehen. Verantwortliche in Digitaldruck-Unternehmen sollten deshalb spätestens jetzt nach Lösungen suchen, ihre Firma entsprechend umzubauen. Automatisierung und der Aufbau effizienter Workflows können dabei helfen.

Resilienz-Säule 4: Opferrolle verlassen

Digitaldruckereien wurden von der pandemischen Krise so genauso unverdient „auf dem falschen Fuß“ erwischt wie viele andere Wirtschaftszweige. Die allgemeine Wirtschaftslage kann ein einzelnes Unternehmen nicht ändern. Digitaldrucker und Werbetechniker haben es aber viel leichter als andere Branchen, sich mit frischen Ideen ganz neue Märkte zu erschließen. Denn der bestehende Maschinenpark ist sehr vielseitig nutzbar. Außerdem sind viele der Mitarbeiter ausgesprochen kreativ und flexibel.

Resilienz-Säule 5: Verantwortung übernehmen

Die Digitaldruck-Branche ist in der Öffentlichkeit wegen des hohen Bedarfs an Kunststoff-Produkten in der Kritik. Zudem werden beispielsweise beim Messebau und für POS-Applikationen sehr viel Rohstoffe verbraucht. Und dies, obwohl die Drucke oft nur einige Tage in Gebrauch sind. Druckereien, ihre Partner und Kunden müssen mehr Verantwortung für die Zukunft übernehmen. Nur so können sie weiterhin wirtschaftlich und gesellschaftlich relevant bleiben.

Resilienz-Säule 6: Netzwerke aufbauen

Im hektischen Arbeitsalltag vor der Pandemie hatten Digitaldrucker und Werbetechniker selten Zeit, auf Branchentreffen zu gehen. Auch für die Teilnahme an Veranstaltungen der lokalen Handelskammer fehlte oft die Energie. Videokonferenzen wurden in den letzten Monaten zum Alltag. Sie ermöglichen neue Möglichkeiten, sich zu vernetzen und fortzubilden. Die langwierige und teure Anreise entfällt, stattdessen kann man kurze Arbeitspausen effizient nutzen. Wie wäre es beispielsweise, sich für die nächste FESPA Coffee Break Session anzumelden? Man kann die englischsprachigen Webinare auch bequem nach eigenem Zeitplan streamen.  

Resilienz-Säule 7: Zukunft planen


Bildunterschrift: Die Ausgangsvoraussetzungen zur Krisenbewältigung sind für Digitaldruckereien gut: Sie haben vielfältig einsetzbare Maschinenparks und kreative Mitarbeiter. Foto: S. Angerer

Nach dem derzeitigen Kenntnisstand wird sich die Pandemie-Krise in Deutschland und Europe mindestens noch mehrere Monate hinziehen. Mit einer weitgehenden Normalität ist frühestens im Herbst 2021 zu rechnen. Bis zu diesem Zeitpunkt werden sich soziale und Konsummuster voraussichtlich unwiederbringlich verändert haben. Deshalb sollten Digitaldruckereien jetzt nach Geschäftsmodellen für eine neue Realität entwerfen. Der „Status quo ante“ kommt nicht mehr zurück. Eine lösungsorientierte Strategie darf davor nicht die Augen verschließen.

Fazit: Resilienz ist lernbar

Für Digitaldrucker sind die Zeiten gerade nicht leicht. Umso wichtiger ist es, dass Einzelpersonen und Unternehmen für sich Strategien finden, um krisenfester zu werden. Die „7 Säulen der Resilienz“ können hier als verlässliche Leitlinien dienen.  

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