Am anderen Ende der Angebotspalette haben einige Großformat-Anbieter kleine Desktop- Flachbettdrucker speziell für industrielle Anwendungen entwickelt.
Diese sind für den kundenspezifischen Druck einer ganzen Reihe von Produkten, von Smartphone-Abdeckungen bis Golfbälle bestimmt. Sie richten sich sowohl an Großformat-Anwender, die ihre Märkte ausbauen wollen, als auch an Hersteller, die ihre Produktion um Druckanwendungen erweitern möchten.
Roland etwa hatte bereits etwas früher mit dem LEF300 einen DTO-Printer angekündigt. Er kann Gegenstände bis zu 100 mm Höhe und acht Kilogramm Gewicht aufnehmen. Der Druckbereich misst 770 x 330 Millimeter. Als Tinten stehen zusätzlich weiße Tinte sowie Klarlack zur Erstellung von Oberflächeneffekten zur Verfügung.
Auch Mimaki bietet neben einer Reihe von Desktop-Druckern das dazu passendes Desktop- Schneidwerk CFL-605RT an. Verarbeiten lassen sich Medien bis zu übergroßen A2. Es verfügt über Funktionen wie Rillen fräsen und mittiges, tangentiales sowie wechselseitiges Schneiden.
Zugeschnitten
Dies bringt uns geradewegs zu Schneidtischen und Fräsen. Ein weiteres Beispiel für Großformat- Technologien, die für Industrieanwendungen eingesetzt werden. Sowohl Zünd als auch Esko haben Roboter, die beim Entladen von zugeschnittenen Medien helfen, vorgestellt.
Für die zugeschnittenen Objekte wurde der Roboter so trainiert, dass er die Zuschnitte erkennen und mit einem geeigneten Greifer ein Gruppe von Objekten aufnehmen kann.
Die Kombination eines automatischen Bogenladers mit einem Förderband auf dem Schneidetisch und einem Entlade-Roboter erhöht die Fertigungsgeschwindigkeit deutlich – Durchlaufzeiten werden verkürzt.
Siebdruck
Auch wenn der Siebdruck in den grafischen Märkten wohl rückläufig ist, bei industriellen Anwendungen ist er immer noch weit verbreitet, vom Druck von Kunststoff-Kreditkarten bis hin zur Beschichtung von Automobilteilen.
Der Siebdruck kann sich über lange Fertigungsläufe als sehr kostengünstig erweisen und die verwendeten Tinten zeugen im Allgemeinen auf einer Vielzahl unterschiedlicher Substrate von guter Haftung.
Darüber hinaus hat sich der Siebdruck schon lange bewährt und die Tintenentwickler konnten deshalb reichlich Patente erwerben. Dieses gesammelte Know-how versetzt sie in Lage, Tintenformulierungen auf Kunden abzustimmen. Beispielsweise gibt es Tinten die regelmäßigem Waschen oder extremen Temperaturschwankungen trotzen.
Textilien
Die Idee, Stoffe digital zu bedrucken, ist relativ alt und wurde häufig für Kleinstserien, Beschilderung und der Mustererstellung von aktuellen Entwürfen eingesetzt. In den vergangenen Jahren hat die Textilindustrie die Inkjet-Technik übernommen und entsprechend sind eine Reihe von industriellen Tintenstrahldruckern vorgestellt worden.
Hollanders zum Beispiel hat die ColorBooster-Serie entwickelt, die von 2,5 bis 3,2 m Breite reicht und in der Lage ist, sowohl direkt auf Textil zu drucken als auch Farbsublimationsdruck zu nutzen. Diese Maschinen sind hinsichtlich der Anzahl der Druckköpfe und der Gesamtproduktivität ziemlich anpassbar: Sie werden sowohl für Display-Grafiken als auch industrielle Textilproduktion eingesetzt.