Die Surface Imaging Suite inspiriert die Thomas Jefferson University zu Innovationen

by FESPA | 03.01.2019
Die Surface Imaging Suite inspiriert die Thomas Jefferson University zu Innovationen

Debbie McKeegan, die Textilbotschafterin der FESPA, erzählt von ihren Erfahrungen an der Thomas Jefferson University in Philadelphia. Sie besuchte dort die Abteilung Surface Imaging und sprach mit Professor Hitoshi Ujiie über die Arbeit, die er und seine Schüler derzeit dort leisten.

Die Abteilung ist auf dem East Falls Campus der Thomas Jefferson University in Philadelphia beheimatet. Allein das sollte schon den Neid vieler Akademiker in der ganzen Welt wecken. Die Abteilung Surface Imaging bietet Studenten, die Design und Oberflächengestaltung belegen, eine extrem seltene, wenn nicht gänzlich einzigartige Vielfalt kreativer Möglichkeiten. Es war mir als FESPA-Textilbotschafterin eine große Freude, die Fakultät als zu besuchen, wo ich Hitoshi Ujiie, sein talentiertes technisches Team und seine Studenten traf.

Bildunterschrift: In der der Surfacing Imaging Abteilung der Thomas Jefferson University werden die Fächer Mode, Interieur und Dekore für die Industrie gelehrt.

Hitoshi Ujiie ist der Professor, der für die Entwicklung der Anlage verantwortlich ist. Und sich dazu die Unterstützung der Digitaldruckindustrie sicherte. Finanzielle Mittel sind in akademischen Kreisen überall auf der Welt begrenzt. Bei der Thomas Jefferson University hat man sich allerdings sehr um das Einwerben von Drittgeldern bemüht, und dazu tragfähige Verbindungen zur Textil- und Großformatdruck-Branche aufgebaut. Über die Jahre hat das dazu geführt, dass sich eine Reihe von Anbietern digitaler Technologien als Unterstützer begreifen und die finanziellen Ressourcen für die Ausstattung an der Universität aufstocken.

Bildunterschrift: Von links: Myrna Gutierrez, Hitosh Ujjie, Mark Mattson von  der Surface Imaging Suite, Thomas Jefferson University in Philadelphia

Professor Hitoshi Ujiie war klar, dass man als Außenstehender Verbindungen in eine Branche am allbesten im persönlichen Gespräch aufbaut. Im Laufe der Jahre reiste er deshalb Tausende von Kilometern, um die Druckindustrie kennenzulernen und ihr die Vision der Thomas Jefferson Universität vorzustellen.

Wie hat er das gemacht? Professor Ujiie tat, was er selbst seinen Schülern beibringt: Er forschte und beharrte unbeirrt, um die Handelspartner für seine Vision zu finden, wo immer die sich auch befanden. Dabei entdeckte er, dass der effizienteste Weg darin bestand, potenzielle Technologiepartner in aller Welt auf Messen zu besuchen. Als ganz besonders ergiebig erwies sich die FESPA Global Expo.

Harte Arbeit zahlt sich aus – das ist die Botschaft, die wir alle mitnehmen können. Denn in den letzten drei Jahren haben Professor Ujiie und sein Team eine unglaubliche Sammlung von digitalen und konventionellen Technologien zusammengetragen. Sie ermöglicht Studenten aus der ganzen Welt den Zugang zu den digitalen Druck- und Textiltechnologien, die heute das Gesicht der Branche prägen und stetig verändern.

Der Hauptsponsor der Surface Imaging Suiten ist Mimaki. Das Unternehmen hat bereits eine beeindruckende Auswahl an wichtigen Maschinen zur Verfügung gestellt hat und tut dies auch weiterhin. So wird sichergestellt, dass die Universität stets mit der neuesten Digitaldrucktechnologie ausgestattet ist.

Als Designerin und Digitaldruckspezialistin war ich selbst davon begeistert, dass den Studenten in den Labors so ziemlich jedes Druckverfahren zur Verfügung steht, egal ob R2R-Digitaldruckmaschinen, DTG- oder Flachbetttechnologie. Außerdem wird mit allen branchenüblichen Tinten gearbeitet, also Pigment-, säurehaltigen- und Reaktiv-Farben ebenso wie mit Farbstoffsublimations-, Latex-, UV- und Lösungsmitteltechnologie.

Auf zwei Stockwerken bietet die Abteilung einen beispiellosen Zugang zu modernsten Maschinen. Als weitere Sponsoren engagieren sich Epson, Brother, Mutoh und Roland, außerdem verschiedene Software-Anbieter wie Ergosoft und Digifab. Verbrauchsmaterialien liefert beispielsweise Dupont. Doch damit nicht genug.

Bildunterschrift: High-Tech-Digitaltechnik verschiebt Grenzen: Hier zum Beispiel bedruckter Beton

Die Textiltechnologie ist ebenfalls ein wesentlicher Bestandteil des Lehrplans. Die Universität bietet ein umfassendes Ausbildungsprogramm an, das alle Aspekte der Textilfertigung und der CAD/CAM-Technologie abdeckt. Das Curriculum reicht von Design, Weben, Stricken, Sticken, Siebdruck, Färben und Gewebeprüfung über Chemie und Textilveredelung bis hin zum Schneiden und Nähen.

Schließlich, und das sollte man nie vergessen, ist die Textiltechnologie ein wesentliches Fundament unserer Branche. Die umfassende Ausbildung vor Ort auf der Thomas Jefferson Universität ist einzigartig, der Unterricht wird von Branchenexperten erteilt.

Professor Ujiie arbeitete viele Jahre lang in der Textilindustrie, ebenso wie viele der Dozenten von Jefferson. Sie alle geben heute ihr Branchen-Wissen und ihr textiles Erbe an die nächste Generation von Textilpraktikern weiter. Den Studenten wird so ein Lehrplan prallvoll mit praktischem und grundlegendem theoretischen Wissen zum Textil-Business geboten. Jeder Student hat Zugang zu allen verfügbaren Technologien. Die gesamte Abteilung setzt sich aus Branchenexperten mit einem umfassenden Verständnis für Textilien und Druckverfahren zusammen. Für jeden angehenden Druckgrafiker muss das der Himmel sein… ich jedenfalls war versucht, gleich dazubleiben und mich mittenrein zu stürzen.

Das Surface Imaging Studio war der letzte Teil unserer Tour über den Campus der Jefferson University. Es ist Kreativ-Zentrum voller digitaler Maschinen, von denen viele in Betrieb waren. Denn die Studenten arbeiteten gerade an ihren letzten Projekten für das Wintersemester. Das Studio ist eine pulsierende Drehscheibe, in der die kommerziell erfolgreichen Produkte für die Zukunft geboren werden. Denn den Studenten wird die Freiheit geboten, verschiedene Techniken, Substrate, Technologien und Anwendungen in einer einzigen Ausbildungsumgebung zu erforschen.

Häufig kommen mehrere Anwendungen gleichzeitig zum Einsatz. So werden taktil spannende,  innovative Oberflächeneffekte erzeugt. Im Studiobereich konnte man beispielsweise bedruckten Beton sehen, außerdem Glas, Leder, Holz, laminierte Textilien, Seide, Baumwolle, Polyestermischungen, Plexiglas, strukturierte Tapeten, bedruckte Metallfolien, Haare und sogar Lebensmittel!

Wie im realen Leben darf man jedoch auch die wirtschaftliche Verwertbarkeit nicht aus den Augen verlieren. Die Studenten haben fraglos unglaubliche Möglichkeiten zur Entwicklung innovativer neuer Produkte. Sie werden jedoch auch ermutigt, ihre Arbeiten bereits im Lichte ihrer künftigen Karriere über den Jefferson Campus hinaus zu betrachten.

Die Universität bietet nicht nur eine kreative Ausbildung, sondern vor allem auch Business-Mentoring. Die Studierenden werden ermutigt, ihre Ziele für ihr künftiges Unternehmen zu diskutieren. Sie erhalten auch über den Abschluss hinaus wertvolle Unterstützung durch die Mitarbeiter. Die Welt der Wirtschaft ist hart, und von Nachwuchsdesignern wird allzu oft erwartet, dass sie Multitasking-Kreative sind. Das aber überfordert viele junge Absolventen.

Auf der Jefferson legt man deshalb Wert darauf, die Studenten mit der Industrie zu verbinden. US-Produzenten aus einem breiten Spektrum, von Bekleidung bis hin zu Heimtextil, unterstützen die Universität laufend und ermutigen so die Studierenden, wertvolle Branchenerfahrung durch Praktikumsprogramme bei den Partnern der Fakultäten zu sammeln.

Die Thomas Jefferson University in Philadelphia ist eine Institution, die sich mit allen Aspekten des Einzelnen und seinen einzigartigen Talenten auseinandersetzt und seinen Studenten einen beeindruckenden Lehrplan bietet. So soll die nächste kreative Generation inspiriert werden, indem man ihr beruflichen Fähigkeiten vermittelt, die ihnen die notwendigen Werkzeuge für die Arbeitssuche liefern.

Dieses pflegende Ethos ist das Herzstück der Fakultätsphilosophie.

Die Surface Imaging Suite an der Thomas Jefferson University ist eine Hommage an die Wucht, die sich durch Zusammenarbeit entfalten kann, und ein Beweis für das Engagement von Professor Hitoshi Ujiie und seinen Mitarbeitern. Mit Hilfe der Unterstützung durch die Textil- und Druckindustrie wurde so eine einzigartige Ausbildungsstätte geschaffen, die der Druckindustrie eine lebendige Zukunft sichert...

Debbie McKeegan, FESPA Textilbotschafterin

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