Digitaldruck

Den Nutzen des 'Going Green' erkennen

by FESPA | 13.10.2020
Den Nutzen des 'Going Green' erkennen

Immer mehr Druckunternehmen planen den Umstieg auf umweltfreundlichere Arbeitsmethoden. FESPA.com beleuchtet die wichtigsten Vorteile des 'Going Green' und zeigt, wie sich Verbesserungen im Betrieb erreichen lassen.

„Nachhaltig“, „grün“  und „umweltfreundlich“ sind einige der am häufigsten fallenden Schlagworte, die seit einigen Jahren im Alltag der Branche zu hören sind. Umweltschutz nimmt für die Unternehmen der Druckindustrie weiterhin an Bedeutung zu.
 
Natürlich sind Umweltfreundlichkeit und die Selbstdarstellung in einem neuen „grünen Licht“ eine vielversprechende Methode, sich um Aufträge von Kunden zu bemühen, die großen Wert auf die Nachhaltigkeit ihrer Druckaufträge legen.
 
Dennoch wird bei genauerem Hinsehen klar, dass ‚Going Green‘ eine Reihe von Vorteilen bringt, die über das Offensichtliche hinausgehen. Im Folgenden spricht FESPA.com mit einigen Herstellern und Anbietern, die sich zur Lieferung umweltfreundlicher Materialien verpflichtet haben und erfährt einiges über aktuelle Lösungen auf dem Markt.

Die Nachfrage nach grünen Produkten steigt

Zu den Anbietern mit einem breit gefächerten Produktportfolio im Druckmarkt gehört Drytac, spezialisiert auf kleberbeschichtete Produkte wie grafischen Film, Fensterfolien, doppelseitige Tapes, selbstklebende Drucke, Etiketten, Industriekleber, thermisch aktivierte Haftlaminate, sowie Montageklebstoffe.


Bildunterschrift: Drytac bringt eine Serie PVC-freier Lösungen auf den Markt. Einige davon nutzten Drytecs Klebstoffe, sie sind deren Vorzeigeprodukte. Foto: Drytac


Shaun Holdom, Product Manager bei Drytac Global, spricht von der Druckindustrie als Teil einer globalen Gemeinschaft, die eine wichtige Rolle beim Schutz des Planeten und seiner Ressourcen spielt.
 

„Jedes Druckunternehmen sollte sich um eine Verringerung des Energieverbrauchs bemühen, giftige Materialien vermeiden und wo immer möglich recyclen,“ sagt Holdom. „Inzwischen schauen auch die Kunden auf die Umweltverträglichkeit der Produkte.

 
In der Vergangenheit bedeuteten die höheren Preise manchmal eine kaufmännische Hürde. Doch heute gibt es für solche Produkte eine größere Auswahl, brauchbare Alternativen und eine viel größere Kundennachfrage.“
 
Holdom unterstreicht die Bedeutung der Ausbildung für die grüne Wende, denn es ist viel falsche Information über Druckerzeugnisse im Umlauf, was Konsumenten und Endverbraucher in die Irre führt.
 
„Jeder muss mit dem richtigen Wissen ausgerüstet sein, um die Auswirkungen der gewählten Produkte zu verstehen“, so Holden. „Ein weiteres großes Thema – nicht nur in der Druckindustrie – sind Technologie und Infrastruktur im Recycling.“
 
„Beinahe alle Produkte können in ihrem Ausgangszustand recycelt werden, doch wenn sie bearbeitet werden, wird es schwieriger. Zum Beispiel kann PVC tatsächlich problemlos der Wiederverwendung zugeführt werden. Das Problem entsteht, wenn die verschiedenen Arten PVC – monomer, polymer oder gegossen – vermischt werden. Eine Tonne PVC kann recycelt werden, doch sobald es mit anderen PVC-Typen gemischt wird, ist es völlig wertlos."
 
Drytac ist eine der führenden Stimmen, die den Druck als umweltfreundliche Industrie präsentieren, und hat ein großes Sortiment an Produkten im Angebot, die das unterstreichen. Derzeit kommt eine Reihe PVC-freier Lösungen auf den Markt. Einige nutzten Drytecs Klebstoffe, die Vorzeigeprodukte des Unternehmens.

Darunter etwa Drytac SpotOn Syntac, eine PVC-Alternative auf Polypropylenbasis, bei der die SpotOn Technik des Unternehmens mit wasserlöslichen, einfach zu verwendenden Klebematerialien zum Einsatz kommt.
 
„SpotOn Syntac kann in den meisten Anwendungen wie Standardmaterial bedruckt werden, und ist dabei mit allen Maschinen kompatibel, auch bei wasserbasierten Inkjet-Druckern. Oder man erstellt mit unserem Interlam EcoTex, ein texturiertes Polypropylenlaminat, ein einzigartiges, rutschfestes Produkt.“ sagt Holdom.
 
„Dazu haben wir im Verlauf des Sommers, als direkte Antwort auf Marktnachfrage im Bereich Bodenbeläge, Polar Floor PET 170 auf den Markt gebracht. Das ist ein rutschfestes, bedruckbares Material aus einem Stück, dessen Basisfolie zu 40% aus recyceltem Polyester konstruiert ist. In den kommenden Monaten werden PVC-freie Versionen unserer beliebten Produkte Grip und ReTac folgen."

Nachhaltigkeit im Blick behalten

Ebenfalls gut aufgestellt bei ökologischer Beratung und Lösungen ist Antalis. Die Firma rief jüngst ihre Aktion ‚Future Focus’ ins Leben, die Kunden für ihre Umweltziele belohnt und diese bis zum Jahresende 2020, und darüber hinaus, unterstützt.


Bildunterschrift: Noch bis zum 30. November läuft die Aktion „Future Focus“ von Antalis. Sie belohnt Kunden für ihre Umweltziele und unterstützt sie dabei. Foto: Antalis
 
Vom 1. September bis zum 30. November können Kunden Punkte auf alle Antalis-Einkäufe sammeln, dazu Punkte für den Erwerb spezieller Produktlinien und CO2-kompensierender Materialien, oder durch Online-Handel.
 
Die Firmen mit den meisten Punkten am Ende des Zeitraums haben die Chance, eine Reihe von umweltbewussten Preisen zu gewinnen. Dazu gehören ein elektrischer Lieferwagen, die Emissionskompensation ihres Geschäfts für ein Jahr, oder für alle Einkäufe bei Antalis.
 
Bruce Munro, UK Commercial Director for Papers and Visual Communications bei Antalis, meint, dass die Teilnahme an Programmen wie Future Focus, und so die Aufwertung des eigenen grünen Images, vor allem im derzeitigen Klima eine ganze Reihe von Vorteilen bietet.
 
Munro erläutert: „Man verliert solche Ziele leicht aus dem Blick, wenn man dabei ist, Aufträge rauszuschicken oder ein Geschäft am Laufen zu halten. Doch angesichts der Vorgaben der britischen Regierung zu Verpackungsmüll und anhaltender Sorgen um die Auswirkung von Verpackungen auf die Umwelt, besonders solcher, die nur einmal benutzt werden, ist es für Firmen wichtig, dem die Beachtung zu geben, die sie verdienen.
 
Wir alle spielen eine Rolle wenn es um die Umwelt geht, und die Kunden wollen sicher stellen, dass ihre Lieferanten alle Aspekte und ihre Auswirkungen auf die Umwelt durchdacht haben. Sie wollen außerdem wissen, welche Ausstattung sie beim Erreichen ihrer eigenen Nachhaltigkeitsziele unterstützt.
 

Es ist wichtig für die kommenden Umweltherausforderungen bereit zu sein und mit verlässlichen und gleichgesinnten Partnern zusammenzuarbeiten.“

 
Weiter betont Munro, dass seit Januar dieses Jahres alle von Antalis bezogenen Produkte für den Emissionsausgleich zugelassen sind. Das bedeutet, dass die Emissionen durch die Unterstützung von Programmen zur Walderhaltung und zur Erschaffung von Waldflächen ausgeglichen werden können. Alle Produkte der Kategorie Kreativpapiere sind bereits über den World Land Trust CO2-ausgeglichen.
 
Antalis arbeitet dazu mit Herstellern von Verpackungen um Produkte zu beziehen, die weniger Plastik für den Einmalgebrauch oder andere nicht-recyclebare Materialien verwenden.
 
Das Unternehmen ist nach den internationalen Standards für Energie (ISO:50001) und Umweltmanagement (ISO:14001) zertifiziert und reduziert seine Umweltbelastung durch Energieeinsparungen, die über ESOS gemeldet werden und wird dies ab 2021 über das neue Streamlined Energy Carbon Reporting (SECR) fortsetzen.
 
Munro ergänzt: „Wir arbeiten fortlaufend mit unserer Lieferkette, um nachhaltige Lösungen auf den Markt zu bringen.“

Gut für Profit und Kundendialog 

Neben Verbrauchsstoffen und Materialien können Druckunternehmen ihr Umweltimage auch durch die Verwendung von Maschinen verbessern, die spezielle Standards erfüllen. HP ist einer der führenden Hersteller, die bei neuen Lösungen großes Gewicht auf Umweltverträglichkeit legen.
 
Colin Easton, Channel Team Lead für Großformatdruck bei HP UK, erklärt, dass die Nachhaltigkeit das Herzstück der Vision seines Unternehmens ist, das Leben für alle besser zu machen.

„Der Begriff ‚Nachhaltigkeit‘ verweist genauso auf die wirtschaftliche Beständigkeit wie auf die Umweltverträglichkeit – Unternehmen die Gegenwart und Zukunft im Blick behalten, werden herausfordernde Zeiten überleben“, sagt Easton.
 

„Das Einsparen von Müll und Energie sind gut für den Profit, aber auch für den Kundendialog.“


Die Öffentlichkeit fordert mehr ökologische Produkte und Dienstleistungen. Studien zeigen, dass die Mehrzahl der Druckunternehmen ihre Geschäftsstrategien bereits in diesem Sinne angepasst haben.
 
„Ein erheblicher Teil erklärte, bereits in Ausstattung investiert zu haben, die umweltzertifiziert oder energieeffizient ist – die meisten haben diese Investitionen getätigt, ohne die Preise zu erhöhen. Druckereien die solche Maßnahmen nicht ergriffen haben, laufen Gefahr Aufträge an Wettbewerber zu verlieren, die das getan haben."
 
In diesem Sinne verweist Easton auf einige von HPs neuesten Lösungen, wie die drei Produktserien, die diesen Monat auf den Markt kommen – der HP Designjet T200, T600 und die Studio Serie.

Alle drei werden mit einem hohen Anteil an wiederverwertetem Kunststoff gefertigt – bis zu 30% – und wurden darauf getrimmt, über den gesamten Lebenszyklus nachhaltiger zu sein als vergleichbare Produkte.
 
Nicht nur emittieren sie bis zu 7,3 Tonnen weniger CO2 im Jahr als vergleichbare Großformatdrucker, die Lösungen verbrauchen auch bis zu 95% weniger Tinte bei der Routinewartung und arbeiten mit kostenlosen, bequemen HP Tintenpatronen, die über das HP Planet Partner-Programm recyclebar sind.


Bildunterschrift: HP’s Planet Partners-Programm ermöglicht den Kunden das Recycling verbrauchter Tintenpatronen. Foto: HP

 
„Alle diese Drucklösungen vereinen überlegene Nachhaltigkeitszeugnisse mit herausragenden Ergebnissen,“ sagt Easton. „Als Industrie und Gesellschaft nicht auf die Anforderungen unseres sich verändernden Planeten zu reagieren, ist dagegen äußerst gefährlich.“
 
Eastons Schlussworte geben dieser Erörterung ein passendes Fazit. Wer keinen Wert auf die Verbesserung seiner Umweltreferenzen legt, könnte als Teil des Problems angesehen werden und sich selbst in einem schlechten Licht darstellen. Wer aber sein grünes Image aufbessert, wird nicht nur bei Kunden besser angesehen sein, sondern auch seinen Teil zum Schutz der Welt um uns beitragen.
 

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