Auf einmal lieben alle wieder Druckprodukte – warum bloß?

by FESPA | 23.06.2017
Auf einmal lieben alle wieder Druckprodukte – warum bloß?

In unserer Zeit, die so unglaublich effizient und digitalisiert – und damit auch bequem ist – warum hängen wir alle immer noch so an Druckprodukten? Sie werden es vielleicht nicht glauben, aber es ist tatsächlich so.

Aktuelle Forschungen zeigen:

  • 46% aller Internet-Nutzer in den USA lesen nur gedruckte Bücher [1]
  • 56% aller Konsumenten trauen gedruckter Werbung mehr als jedem anderen Marketing-Kanal [2]
  • Der Durchschnittsleser beschäftigt sich 20 bis 25 Minuten mit einem gedruckten Magazin, anstatt etwa zwei Minuten mit dessen Online-Auftritt [3]

Also stellen wir die Frage noch mal: warum können wir nicht von Druckprodukten lassen? Mit dem Print ist es wie mit einer Beziehung, zu der wir immer wieder zurückkehren, aus einem einzigen Grund: Unserem Gefühl. Jede Beziehung haben wir nur deshalb, weil es eine emotionale Verbindung gibt. Wenn man Druckprodukte gekonnt einsetzt, lösen sie fast jede gewünschte Emotion aus, und das macht Werbung wirkungsvoller. 

Druckprodukte – eine sensorische Erfahrung

Weil man Druckprodukte in die Hand nehmen kann, stimulieren sie unsere Sinne. Schon allein das Gewicht stellt eine Verbindung her, die sich auf die Glaubwürdigkeit des Inhalts überträgt. Es ist tatsächlich der Print, der diese Verbindung herstellt, und zwar, indem er unsere Sinne berührt.

Die sensorische Erfahrung beginnt mit der Oberfläche des Papiers, dann folgt der Geruch der Tinte, oder auch eines Duftlackes. Wenn man die Seiten umblättert, ergibt das ein Geräusch, und selbst die Farben und die Bilder im Layout können spezifische Gefühle hervorrufen. Haben Sie je über die satinierte Titelseite einer Broschüre gestreichelt oder den Duft eines ganz neuen Buchs eingeatmet? Dann wissen Sie, worum es geht!

Forscher haben festgestellt, dass „Markenwerbung, die mehr als drei Sinne gleichzeitig anspricht, besonders effektiv ist“ [4]. Wenn man darüber nachdenkt, ist das schon richtig: Wenn ein Katalog auf hochwertigen Papier gedruckt ist, wird der Kunde dies bemerken, aber nicht weiter darüber nachdenken.

Wenn derselbe Katalog aber mit einem laminierten Einband ausgestattet ist, der sich schön anfasst, das Design so richtig knallt und der Inhalt den Leser auch wirklich interessiert, gibt sich dieser dem sensorischen Erlebnis hin, und die Wahrscheinlichkeit ist höher, dass er ein treuer Kunde wird. Print-Produkte sollen ihre Adressaten nicht nur informieren, sondern sie auf eine Reise mitnehmen.

Emotionen sind mächtige Marketing-Tools

1. Druck wird erinnert

Jeder hat es schon selbst erlebt: Man erinnert sich am besten an Ereignisse, die mit starken Gefühlen verbunden sind. Wenn ein Kunde Druckprodukte berührt oder daran riecht, werden diese taktilen Erinnerungen immer mit dem Absender verbunden sein. Manchmal nimmt ein ganz bestimmter Geruch einen mit in die Vergangenheit, das geht jedem so. Die Nostalgie ist eines der stärksten Gefühle, die man hervorrufen kann.

Druckprodukte eignen sich besonders gut dafür, nostalgische Gefühle heraufzubeschwören: Die Kunden sehnen sich dann zurück in eine Zeit, in der die Dinge einfacher waren. Diese Geradlinigkeit bringen sie nun mit dem Angebot in Verbindung, und die Wahrscheinlichkeit steigt, dass sie dieses annehmen, einfach, weil sie sich noch ein bisschen darin suhlen wollen. Wer in den Menschen Gefühle heraufbeschwört, der verankerte seinen Service und seine Botschaft einfach besser.

2. Print regt zur Interaktion an

Druckprodukte beeinflussen nicht nur die Sinne, sondern auch den Intellekt. Heutzutage bemüht man zumeist das Internet, wenn man irgendeine Frage hat. Woher aber weiß man, welche Fragen man überhaupt stellen muss? Hier schlägt die Stunde der gedruckten Kommunikation.

Wenn man sich sehr in einen Zeitungsartikel oder ein Sachbuch vertieft, wirft der Inhalt oft so viele Fragen auf, dass man meint, einen Schritt zurück treten zu müssen, um sich zu merken, was man gerade gelesen hat. Das ist der Zeitpunkt, wo man sich selbst dabei ertappt, wie man über das Gelesene nachdenkt - und dabei ins Leere schaut. 

Geht es Ihnen auch so, wenn Sie etwas online lesen? Wohl nicht allzu oft. Mir selbst passiert es, dass ich mich beim Lesen zum Bildschirm neige und schon kurz darauf das Gelesene wieder vergessen habe.

Wenn Menschen am Bildschirm lesen, finden sie es meist schwieriger, sich die gelesenen Informationen zu merken. Dies verursacht der sogenannte Flicker-Effekt, der dem Gehirn die Verarbeitung von mit den Augen wahrgenommenen Informationen erschwert. Doch wenn man auf diese Weise nicht alle am Bildschirm gelesene Information verarbeitet, wundert es auch nicht, wenn man online in Frage stellt sich wieder dem Print zuwendet.

3. Print ist persönlicher

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Je persönlicher die Erfahrung ist, umso glücklicher der Kunde

Wie bereits erwähnt, macht gerade die leichte Erfassbarkeit von Druck diesen für uns glaubwürdig. Und ohne dass uns dies während der Kommunikation bewusstwird, ist das alles, was man benötigt, um eine persönliche Beziehung zueinander aufzubauen.

Bedrucktes Material mit einem durchgängigen Layout stellt sofort Vertrauen her. Wenn der Kunde merkt, dass man Zeit und Mühe für die Erstellung hochwertiger Kommunikationsmaterialien aufgewendet hat, glaubt er auch, dass man es mit seinem Geschäft ernst meint.

Durch das Versenden personalisierter Drucke, wie etwa Dankeschön-Karten, kann man diese Verbindung weiter festigen. Die Schaffung von Vertrauen ist grundlegend für Unternehmen, eine jener starken Emotionen, die eine Beziehung festigen. Vertrauen kann aber nicht wieder gekittet werden, wenn es erst einmal erschüttert wurde.

Print kann Menschen gewogen machen. Wenn ein Unternehmer etwa ein Bild von sich in der gedruckten Kommunikation nutzt, gibt er seiner Firma ein Gesicht. Menschen lieben Menschen. Sie sind eher bereit, einer echten Person zu folgen als einer Firma. Und letztlich kaufen Menschen natürlich von Menschen.

4. Print verschafft Wettbewerbsvorteile

Obwohl wir gerne auf dem Laufenden bleiben und mit der Mode gehen, lieben wir es auch, wenn etwas das „retro“ ist, auch wieder „trendy“ wird.

So wie elektronische Gadgets, soziale Medien und Online-Inhalte Teil des modernen Marketings darstellen, was Vermarkter wie Käufer heute begeistert, ist etwas Anderes! Enter-Taste – Drucken! Dank der vielen möglichen Nutzungsarten, lädt dieses sehr interessante Marketing-Instrument zum Ausprobieren ein. Und was passiert, wenn Verbraucher begeistert sind? Sie kaufen.

5. Print sticht aus dem ins digitale Rauschen heraus

Indem immer mehr Menschen sich entscheiden, offline zu gehen, bekommt das Online-Marketing ein echtes Problem. Beim Print ist das kein Thema. Print rauscht nicht, bombardiert einen nicht mit Ablenkungen und Werbung und man bekommt keine Kopfschmerzen davon.

Tatsächlich wird Print manchmal zur Entspannung genutzt! Wann haben Sie das letzte Mal die Füße hochgelegt und ein Buch oder Magazin zur Entspannung gelesen? Häufig haben Tablets einfach nicht denselben Effekt.

Weil also immer mehr Menschen wieder mehr zum Print greifen, ist der Zeitpunkt günstig, wieder Print-Marketing zu machen!

Print-Produkte stellen eine Beziehung zum Publikum her, indem sie Emotionen wecken. Damit werden sich die Angesprochenen und eher an den Sender, seine Marke und seine Botschaft erinnern. Würden Sie nicht lieber von jemanden wirklich geschätzt werden, als Informationen zu teilen, die ohnehin nur vergessen werden? So nutzen Sie Ihre wertvolle Zeit richtig!

Autor: Andy Rogers, Xpedient Print

Quellen:

[1] Do Readers Really Prefer Their Dusty Old Paperbacks To E-Books?, Forbes.

[2] Print Marketing Is Still Not Dead, AllBusiness Networks.

[3] Digital-First Content Marketing: The Return Of Print!, Adobe CMO.

[4] Martin Lindstrom, Brand Sense. 

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