Digitaldruck

Alternativen: Grafikdesign neu gedacht

by Sonja Angerer | 23.05.2022
Alternativen: Grafikdesign neu gedacht

Genug von den immer gleichen Design‐Tools? Hier finden Sie tolle Alternativen für Grafikdesign, die Digitaldruckern helfen können, neue Geschäftsfelder zu erschließen.

Ein Firmenlogo auf eine Leichtschaumplatte drucken? Für die meisten Digitaldrucker das ein Kinderspiel. Aber vor allem, wenn kleine oder mittlere Unternehmen die Kunden sind, stellt sich häufig heraus, dass die Grafikabteilung der Druckerei dazu erst einmal das Logo erstellen muss. Lange Zeit waren Adobe Creative Cloud oder Corel Draw die einzigen Software-Optionen für diese Art von Aufgaben. Mit der Serif Affinity-Produktfamilie ist vor einigen Jahren ein weiterer Wettbewerber auf den Markt gekommen. 

Die Design‐Tools von heute sind anders, denn sie sind webbasiert. Zudem bieten sie viele Vorlagen für schöne Print‐ und Online‐Designs, die auf Content Creator und kleine bis mittlere Unternehmen ausgerichtet sind. Schauen wir uns drei von ihnen genauer an:

  • Visme
  • Canva
  • Adobe Express.
Außerdem erfahren Sie hier, wie mit Hilfe der Software auch zusätzliche Aufträge für Digitaldruckereien mit einer bestehenden Druckvorstufen‐ oder Grafikabteilung generiert werden können. Zumindest dann, wenn die Mitarbeiter dort bereit sind, sich auf Neues einzulassen.

BILDUNTERSCHRIFT: Mit Canva dauert es etwa fünf Minuten, ein Logo wie dieses zu erstellen. 

Visme – viel mehr als nur Infografiken

Visme ist eine Grafiksoftware, mit der man professionelle Designs erstellen kann, ganz ohne langwierige Einarbeitung in komplexe Werkzeuge wie Adobe Photoshop oder Illustrator. Mit Visme lassen sich ganz einfach Infografiken, Präsentationen, Poster und vieles mehr entwerfen. Für einfache Projekte ist Visme sogar kostenlos. Fortgeschrittenen Benutzern bietet das Unternehmen eine Reihe von kostenpflichtigen Plänen.

Mit der „Business“‐Option für 26 US‐$ pro Monat und Nutzer können Nutzer sogar Branding‐Tools erstellen und andere Nutzer zur Online‐Zusammenarbeit an Projekten einladen. Visme ist derzeit nur als englischsprachiges Online‐Tool verfügbar. Dadurch kann man den Dienst auf PCs, Macs, iPads und Android‐Tablets verwenden.

Visme ist schon seit einiger Zeit als Tool für die einfache Erstellung von Infografiken und Präsentationen bekannt. Doch heute bietet die Plattform außerdem eine breite Palette von Vorlagen für Social‐Media‐Grafiken, animierte und 3D‐Clips. Im Bereich „Printables“ gibt es außerdem eine große Auswahl an Vorlagen für Broschüren, Flyer, Titelblätter und andere Printprodukte, die für Kunden einer Digitaldruckerei interessant sein könnten. Man kann sie leicht an die Bedürfnisse der Klienten anpassen. Denn die Website bietet eine breite Palette an kostenlosen Fotos, Schriftarten und Clips. In der kostenlosen Version ist der Zugang zu den Design-Assets allerdings begrenzt. Wenn man eine druckbare PDF‐Datei mit Schnittmarken herunterladen will, ist zudem ein kostenpflichtiges Abo erforderlich. 

BILDUNTERSCHRIFT: Mit Canva erstelltes Logo mit Schnittmarken in der Adobe Photoshop Desktop‐Anwendung. 

Canva – nicht nur für soziale Medien

Canva ist eine Grafikdesign-Software, die viele Menschen bereits zum Erstellen von Posts in sozialen Medien verwenden. Doch sie bietet noch viel mehr als das. Mit seiner benutzerfreundlichen Oberfläche und einer Vielzahl von Vorlagen und Tools ist Canva perfekt für die Erstellung professioneller Designs geeignet. Man kann damit gedruckte Kommunikationsmittel wie Flyer, Poster, Einladungen und Speisekarten erstellen. 

Canva ist als Desktop-Version für PCs und Macs sowie online für die Nutzung mit jedem modernen Browser verfügbar. Es gibt außerdem Apps für iOS und Android. Neben einem kostenlosen Basis-Account mit eingeschränktem Zugang ist die „Pro“‐Option für bis zu 5 Teammitglieder für 110 Euro pro Jahr zu haben. 

Canva bietet zwar die größte Auswahl an Vorlagen, aber einige von ihnen, darunter Notizbücher und T‐Shirts, sind eigentlich dafür bestimmt, dass der Nutzer sie gleich beim Canva-Partner drucken lässt. Man kann aber jedes kostenlose Design auch als PDF mit Schnittmarken und in 300 ppi Auflösung herunterzuladen. Wie Visme bietet auch Canva eine Reihe von Video‐ und Audioclips, Symbolen, Schriftarten und grafischen Elementen zur Verwendung in den Designs.


BILDUNTERSCHRIFT: Adobe Express bietet Vorlagen für Buchumschläge und viele andere Standard-Druckanwendungen. Wenn man die PDFs herunterlädt, fehlen derzeit aber noch die Schnittmarken. 

Adobe‐Express: Adobe Power ohne große Rechnung

Als Edition für professionelle Teams kostet Adobe Creative Clouds fast 75 Euro pro Monat und Nutzer. Auch wenn das Abo eine sehr breite Palette professioneller Software und mobiler Anwendungen abdeckt, ist der Monatsbeitrag gerade für kleinere Druckdienstleister oft nicht mehr so leicht zu stemmen. Als Alternative für kleine und mittelständische Firmen sowie Privatanwender hat das Unternehmen deshalb vor einiger Zeit Adobe Express eingeführt. Die Online-Anwendung ging aus Adobe Spark hervor, verfügt aber über viele zusätzliche Funktionen. Man kann sie als kostenlose Version mit eingeschränktem Funktionsumfang sowie als kostenpflichtige Option für 12 Euro pro Anwender im Monat verwenden. 

In einem Abonnement von Adobe Express Premium sind auch Premium‐Versionen der Adobe‐Apps für iOS und Android sowie eine Vielzahl von Schriftarten und Fotos, Audio‐ und Video‐Assets aus Adobe Stock enthalten. 

Zu den Vorlagen gehören Plakate, Speisekarten und andere Drucksachen, die als PDF‐Dateien heruntergeladen werden können. Schnittmarken für PDFs sind jedoch noch nicht verfügbar. Die Online‐Version bietet zusätzlich Basisfunktionen für die Editierung von PDFs wie Konvertierung, Zusammenführung und Neuanordnung von Seiten. Für einfache Änderungen an Kundendateien kann man dadurch auf Adobe Acrobat unter Umständen verzichten.

BILDUNTERSCHRIFT: Nicht nur eine Design‐Alternative: Adobe Express bietet auch einige Basis-Funktionen für Korrekturen an PDFs.

Was bedeuten die neuen Alternativen im Grafikdesign für Digitaldrucker?

Eine Zeit lang wurden Online‐Design‐Tools als reine Optionen für private Nutzer abgetan. Sie haben jedoch deutliche Vorteile gegenüber professioneller Desktop‐Software. Denn sie sind schnell gelernt und bieten zudem eine große Anzahl schöner, zeitgemäßer Design‐Bausteine.   

Man benötigt zur Nutzung auch keine teure High‐End‐Hardware oder Abos bei Bilderdiensten. Denn häufig sind lizenzfreien Schriften und Fotos schon inbegriffen. Obwohl weder Visme noch Canva oder Adobe Express für umfangreiche Designprojekte oder den Agenturbetrieb geeignet sind, reichen die Grafikdesign‐Alternativen zum schnellen, gelegentlichen Erstellen eines Logos oder ein Plakats völlig aus.  

Die große Stärke von Visme sind Infografiken, während Canva eine umfassende Auswahl an Vorlagen bietet, sogar in der kostenlose Version. Adobe Express wiederum kann man über die Adobe Cloud mit den Bibliotheken der Desktop‐Software zu verbinden, allerdings ist die Synchronisierung noch recht begrenzt.

Der einzigartige Charme aller drei oben genannten Alternativen für Grafikdesign‐Software liegt in ihrem Fokus auf sozialen Grafiken und Infografiken. Dadurch ist es sehr einfach, ansprechende und sogar animierte Inhalte für Geschäftskonten auf Facebook, Insta und andere relevante soziale Netzwerken zu erstellen. Adobe Express bietet zusätzlich einen kostenlosen Planungsdienst für mit der App gestaltete Assets, der in seiner Funktion der Meta Business Suite sehr ähnlich ist. 

Druckdienstleister, die den „Neuen“ ein Chance geben, stellen schnell fest, dass sie mit diesen Grafikdesign‐Software‐Alternativen schnell und einfach in der Lage sind, in neue Design‐Nischen im Bereich der Web‐ und Social Media-Grafik vorzudringen. Dadurch können sie ihre Wertschöpfungskette zu insbesondere bei kleinen und mittleren Geschäftskunden entscheidend verlängern. 

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