Luxusverpackungen für Kosmetik: Der Klimakrise trotzen

Hochpreisige Kosmetik wird besonders aufwendig verpackt. In Zeiten der Klimakrise kommt das bei den Endkonsumenten nicht besonders gut an. Wie müssen sich Luxusverpackungen ändern, und was könnten Digitaldruck-Dienstleister dazu beitragen?
Verpackungen sind mehr als nur ein Schutz für die Produkte, die sie enthalten. Sie sind auch ein wichtiges Marketinginstrument, das die Qualität, den Stil und die Persönlichkeit einer Marke vermitteln soll. Dies gilt besonders für den Bereich der Kosmetik, wo Luxuserpackungen einen hohen ästhetischen Anspruch haben. Schließlich müssen sich die Marken von der starken Konkurrenz abheben.
Bildunterschrift: Kosmetik-Adventskalender wie dieses Exemplar von Lush sind oft luxuriös verpackt. Deshalb werden sie so konzipiert, dass man sie wiederverwenden kann. Foto: Lush
Umweltschutz vs. Luxusverpackung
Doch Verpackungen müssen nicht nur schön sein, sondern auch funktional und nachhaltig. Die Verbraucher werden immer umweltbewusster und erwarten von den Herstellern, dass sie Verantwortung für den ökologischen Fußabdruck ihrer Produkte übernehmen. Das bedeutet, dass Verpackungen
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möglichst wenig Material verbrauchen
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recycelbar oder wiederverwendbar sein sollten
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keine schädlichen Substanzen enthalten.
Wie können Luxus-Kosmetikmarken diesen Anforderungen gerecht werden, ohne dabei auf Design und Eleganz zu verzichten? Eine Lösung ist der Einsatz von Digitaldrucktechnologien, die es ermöglichen, Verpackungen individuell, flexibel und kosteneffizient zu gestalten.
Im Vergleich zum Offset-, Sieb- und Tiefdruck verbraucht der Digitaldruck weniger Strom (obwohl da immer noch Raum für Verbesserungen ist). Da weniger Vor- und Fehldrucke vorkommen, sinkt der Verbrauch an Bedruckstoffen, und damit das Müllaufkommen. Durch die Möglichkeit, schnell und punktgenau zu produzieren, kann zudem die Lagerhaltung minimiert werden.
BILDUNTERSCHRIFT: Auch Verpackungen für Luxusgüter sind immer öfter aus Karton, sodass man sie gut recyceln kann. Foto: Sonja Angerer
Digitale Veredelung und Personalisierung
Es geht aber beim Digitaldruck nicht nur darum, bestehende Designs mit anderen Mitteln herzustellen. Tatsächlich bieten digitaler Druck und digitale Veredelung viele Möglichkeiten, die eben im Analogdruck nicht möglich sind. Gerade im Bereich Luxusverpackungen für Kosmetik und andere hochwertige Konsumgüter können diese neuen Produktionsmethoden dazu beitragen, Marken aus dem Meer der Mitbewerber herauszuheben.
Digitaldrucke ermöglichen:
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brillantere Farben
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sehr hohe Auflösung
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partielle Drucklackierung und Effekt-Folien für Kleinserien und Einzelstücke
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regionale und anlassbezogene Sonderverpackungen
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Personalisierung.
Durch solche hochwertigen Luxusverpackungen können Kosmetik- und andere Marken eine emotionale Verbindung zu den Kunden herstellen. Das ist vor allem beim Online-Verkauf wichtig. Denn dort entfällt das Shopping-Erlebnis und der persönliche Kontakt im Laden. Der „Whow“-Effekt beim Auspacken muss dieses deshalb so weit wie möglich kompensieren.
BILDUNTERSCHRIFT: Der Adventskalender von Diptyque Paris ist aufwendig gestaltet und nur in einer kleinen Auflage erhältlich. Foto: S. Angerer
Luxusverpackungen heute: einfach, aber raffiniert
Die vielen Möglichkeiten von Digitaldruck und digitaler Veredelung wurden von den Kreativen für Verpackungen zunächst eher zögerlich genutzt. Inzwischen kann man aber sehen, wie eine neue Generation von Verpackungsdesignern die Herausforderungen, die speziell bei Luxusverpackungen für Kosmetik bestehen, angenommen haben.
Denn die Jahrzehntelang üblichen, übergroßen und sehr aufwendig dekorierte Verpackungen für Luxus-Kosmetik erzeugen sehr viel Müll. Sie lassen sich zudem nur schlecht recyceln, weil sie nicht sortenrein getrennt werden können. Das wollen umweltbewusste Käufer nicht mehr hinnehmen, und es führt dazu, dass die sic von den etablierten Marken abwenden.
Junge Kosmetik-Brands sind deshalb dazu übergegangen, Verpackungen zu entwerfen, die
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möglichst nur aus einem Material bestehen
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aus gut recyclingfähigem Material wie etwa Wellpappe bestehen
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weiterverwendet werden können.
Digitaldruck ermöglicht neue Designs
Der Digitaldruck auf Wellpappe mit wasserbasierten Tinten hat in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht. Dadurch lassen sich nun eindrucksvolle Entwürfe auch auf unbehandeltem Karton realisieren. Zusätzlich werden sind die Verpackungen so konzipiert, dass sie auch gleich für den Versand genutzt werden können.
Marken wie etwa Wild, die stark auf Online und Social Shopping als Vertriebskanäle setzen, sparen dadurch enorme Mengen an Verpackungsmaterial ein. Die Verpackungen für die Deos, Shampoos und Duschgele wirken trotz des einfachen Materials emotional ansprechend und aufwendig.
An en Adventskalendern, die inzwischen immer mehr Kosmetikfirmen zum Jahresende auf den Markt bringen, kann man die Veränderungen bei der Verpackung von Luxuskosmetik besonders gut sehen. Sie werden oft nur in kleinen, limitierten Auflagen hergestellt, die ohne Digitaltechnik kaum möglich wären. Gleichzeitig gehen immer mehr Unternehmen dazu über, die Kalender so zu konzipieren, dass sie einfach wieder befüllt und im kommenden Jahr nochmals verwendbar sind.
Der Digitaldruck ist also eine innovative und umweltfreundliche Möglichkeit, Luxus-Kosmetikverpackungen so zu gestalten, dass sie sowohl den Erwartungen der Kunden als auch den Anforderungen der Nachhaltigkeit entsprechen. Er bietet eine kreative Freiheit, die es erlaubt, Verpackungen zu einem integralen Bestandteil des Produkterlebnisses zu machen.
Marktchance Luxusverpackung
Der Trend zum bewussten Einkauf ist besonders bei Kosmetik und anderen Luxusgütern spürbar. Gleichzeitig entscheiden sich immer mehr vor allem jüngere Kunden für umweltbewusste und regionale Marken. Das eröffnet einen spannenden Markt für Druckereien, die sich auf den digitalen Druck und digitales Finishing von Verpackungen konzentrieren wollen – immerhin ein Markt, der laut Statista allein in Deutschland 2022 schon einem Umfang von gut 23 Mrd. hatte.
Bildunterschrift: Auch Luxusverpackungen für Kosmetika müssen heute nachhaltig sein. Foto: S. Angerer
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