Gedruckte Innenarchitektur in Hotels: So wird der Urlaub noch schöner

Druckdienstleister, die sich auf gedruckte Innendekorationen für das Hotelgewerbe konzentrieren, könnten in den nächsten Jahren einen großen Boom erleben.
Endlich ist der Sommer da, und viele beliebte Reiseziele dürfen wieder Gäste begrüßen. Aber nicht nur die Touristen, auch die Hoteliers werden sich auf eine neue, post-pandemische Normalität mit weniger Geschäfts- und älteren Reisenden einstellen müssen. Potenziell werden Familien und Reisende mit kleinerem Budget zwar gerne bereit sein, diese Lücken zu füllen. Aber es werden wohl einige Anpassungen in den Zimmern selbst und auch auf den Gemeinschaftsflächen im Hotel notwendig sein, damit sich diese Zielgruppen auch angesprochen fühlen.
- Zimmerausstattung: Geschäftsreisende schätzen saubere, schmucklose Zimmer mit einem guten Schreibtisch und einer schnellen Internetverbindung. Wer zum Vergnügen reist, sucht meist eher nach einem gemütlicheren Zimmer mit lokalem Dekor.
- Gemeinschaftsflächen: So ganz wird uns COVID19 in der nächsten Zeit wohl nicht verlassen. Das bringt es mit sich, dass halböffentliche und von allen Gästen gemeinsam genutzte Flächen wie z. B. Restaurants, Wellnessbereiche und Lobbys, umgestaltet werden müssen, um den Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz vor einer Ansteckung mit COVID19 zu entsprechen. Die derzeitigen Provisoren, egal ab bei der Beschilderung oder bei Abstandshaltern, werden Genussreisende wohl eher nicht dauerhaft akzeptieren.
- Markenkommunikation: In der aktuellen wettbewerbsintensiven Marktsituation wird es für Hotels noch wichtiger sein, leicht erkennbare Räume anzubieten, die im Zweifelsfall auch auf Instagram gut aussehen.

Hotels stilvoll umbauen und umgestalten - mit Digitaldruck
- Tapeten / Wandbilder
- Bilder / Paneele
- Textildekorationen (Vorhänge, Tischdecken, Kissen)
- Glasplatten und Fliesen
- Teppiche und Vorleger
Hygienische Anforderungen und Waschbarkeit
Die meisten Druckdienstleister haben heutzutage wohl schon irgendwann Innendekoration gedruckt und halten sich daher für erfahren in diesem Metier. Allerdings waren das oft nur Einzelstücke für Ausstellungsräume, Messen und Kollektionsmuster. Das sind in der Regel keine Gegenstände, die jeden zweiten Tag in der Waschmaschine landen oder gründlich geschrubbt werden müssen. Wenn man Hotels bedruckte Innendekoration anbietet, ist es für Druckdienstleister wichtig, sich frühzeitig über eine Reihe von Anforderungen zu verständigen, z.B.:
- Haltbarkeit
- Waschbarkeit
- verwendete Reinigungs-/Desinfektionsmittel
- erwartete Lebensdauer
Denn so beugt man teuren Schadensersatzforderungen vor. Mit Ausnahme von wasserbasierten „echten“ Textiltinten sind Digitaldrucktinten zudem nicht wirklich für einen längeren Kontakt mit der menschlichen Haut geeignet. Intensive Tests scheinen daher ratsam, damit man frühzeitig sicherstellt, dass das Druckprodukt überhaupt für das Gastgewerbe geeignet ist.
Das Managen der Kundenerwartungen und entsprechende Tests sind bei digital gedruckten Dekorationen, die sich nicht so einfach entfernen lassen, noch viel wichtiger. Fliesen, Böden und Glas haben oft lange Garantiezeiten: zehn Jahre und mehr sind da keine Ausnahme. Die meisten Kunden werden erwarten, dass gedruckte Dekorationen diesen Standards entsprechen. Man sollte deshalb die Lebensdauer frühzeitig aufs Tapet bringen.
Ein weiteres Hindernis bei gedruckter Innendekoration kann der Geruch sein. Paneele oder Bilder können Düfte entwickeln, wenn sie direktem Sonnenlicht oder Reinigungsmitteln ausgesetzt werden. Daher empfiehlt man für Innenräume generell eher wasserbasierte oder Latex-Tinten. Doch auch PVC und andere Kunststoffe, die hauptsächlich als Bedruckstoffe für den Außenbereich vorgesehen sind, können schnell chemisch riechen. Wer also für Hotelzimmer druckt, sollte auch das Substrat sorgfältig überprüfen.
Bildunterschrift: Digitaldruckbild im B&B Hotel in München (wer hätte das gedacht?). Foto: S. Angerer
Feuerschutz und lokale Vorschriften
In den meisten europäischen Ländern ist genau geregelt, was in Gasträumen als Dekoration Anwendung finden kann. Die Euro-Norm EN 13501-1 zum Brandschutz wurde zwar schon vor Jahren verabschiedet. Nationale Anforderungen wie beispielsweise die deutsche DIN 4102-1 (B1 /B2) oder der französische M1-Test sind aber immer noch sehr weit verbreitet. Meist akzeptieren Lokalbehörden keine ausländischen Zertifikate, und manchmal noch nicht einmal Tests nach EN 13501-1.
Dies kann bei internationalen Projekten viele teure Tests bedeuten, die ein speziell zertifizierten Laboren durchgeführt werden müssen. Denn allein das Brandschutz-Zertifikat des unbedruckten Substrats ist meist nicht ausreichend. Die Brandschutzklasse muss am Gesamtprodukt nachgewiesen werden, also etwa inklusive Aufhängung, Laminierung und Klebstoff. Geschieht dies nicht, kann es im Falle eines Brandes – oder eines Problems mit den lokalen Brandschutzbehörden – zu enormen Schadensersatzforderungen an den Druckdienstleister kommen, der die Inneneinrichtung für das Hotel geliefert hat.
Bedruckte Gastro-Innenausstattung: Ein Boom-Markt für Druckdienstleister?
Für Druckdienstleister werde Projekte, bei denen es um bedruckte Innenausstattung im Gastgewerbe geht, in den nächsten zwei, drei Jahren vermutlich sehr lukrativ sein. Denn viele Hotels werden umgestalten und umdekorieren müssen, um ihre Räumlichkeiten an die „neue Normalität“ anpassen zu können. Digitaldruck bietet ihnen die einmalige Gelegenheit, mit vergleichsweise geringem Investment schöne, individuelle und sichere Räume zu schaffen.
Allerdings sollten sich auch Druckdienstleister klarmachen, dass der Druck von dauerhaften Dekoration für (halb-)öffentliche Räume wie Hotels ein ganz anderes Kaliber darstellen als die Herstellung von Messe- oder Musterstücken. Es ist daher notwendig, dass sie sich genau über Anforderungen, Regeln und Vorschriften in der Hotelbranche informieren. Denn nur so können sie sie erfolgreich sein.
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