Wellpappendruck, klug gemixt (Teil 1)
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Rob Fletcher beleuchtet die Entwicklungen im Markt für digital gedruckte Wellpappe unter besonderer Berücksichtigung der Firmen HP und Durst.
Der Verpackungsmarkt im Ganzen musste kürzlich eine Reihe von Rückschlägen hinnehmen, bei denen es vor allem um seinen Einfluss auf die Umwelt ging. Es gibt allerdings einen Bereich, der nicht nur dieses Thema anspricht, sondern der auch für Druckdienstleister viele Möglichkeiten bietet. Rob Fletcher weiß mehr.
Es ist kein Geheimnis: Verpackungen hatten in letzter Zeit nicht gerade die beste Presse. Den Menschen wird allmählich bewusst, welche verheerenden Auswirkungen Kunststoff auf den Planeten hat. Markeninhaber und Marktingverantwortliche suchen deshalb nach Alternativen, die Produkte in Szene setzen und trotzdem umweltfreundlich sind.
Der Druck auf Wellpappe darf sich an dieser Stelle dann mal bemerkbar machen. Diese Form der Verpackung bietet eine kostengünstige Möglichkeit, Produkte in den Handel zu bringen. Zusätzlich aber spricht sie auch das Thema Nachhaltigkeit an. Denn dieses Material ist viel besser recycelbar als sein Gegenstück aus Kunststoff.
Eine ganze Reihe von Druckdienstleistern (PSPs) haben diese Entwicklung schon aufgegriffen. Sie wollen in dem Markt Fuß fassen, um von der steigenden Nachfrage zu profitieren. Viele führenden Hersteller unterstützen diese Entwicklung bereits entschieden, indem sie verschiedene neue Lösungen auf den Markt bringen, die auf den Bereich zielen.
Die Trends setzen Marken und Verbraucher
Eine solcher Hersteller ist HP mit seiner PageWide-Technologie. Das Unternehmen hält sie für ideal für alle Druckdienstleister, die bereits aktiv in der Branche sind, oder dort Fuß fassen wollen. Cristobal Macedo, General Manager und Direktor für PageWide Industrial bei HP, erklärte gegenüber FESPA.com, dass eine solche Diversifizierung viele Vorteile bietet.
„Wir sehen auf Grund der aktuellen Ressentiments gegen Kunststoff einen deutlichen Anstieg der Nachfrage nach Wellpappe. Die Industrie hat sich deshalb binnen kurzem stark verändert, um so in der Lage zu sein, den steigenden Bedarf an nachhaltigen Verpackungsoptionen zu decken“, so Macedo. „Wir bei HP haben das Ohr am Markt und entwickeln ständig neue Wege, um die umweltfreundlichsten Ergebnisse für eine Vielzahl von Anwendungen zu liefern.“
Er fährt fort: „Unternehmen, die in den Druck auf Wellpappe einesteigen, können so schneller und agiler denn je auf Verbraucher- und Markentrends zu reagieren und den Anforderungen des Marktes problemlos nachkommen.
Über den Wellpappenmarkt können Unternehmen auch in schwierigere Branchen expandieren, die den meisten Druckdienstleister bisher unzugänglich waren. Ein aktuelles Beispiel dafür sind etwa die Expansionsmöglichkeiten, die unsere HP PageWide-Wellpappe-Lösungen solchen Unternehmen bieten, die unsere wasserbasierte, lebensmittelechte Tinte für den Druck von Lebensmittelverpackungen einsetzen wollen.“
Bildunterschrift: Die HP PageWide C500 verwendet Tinten auf Wasserbasis. Damit kann man sowohl Primär- als auch auf Sekundärverpackungen für Lebensmittel drucken, die ohne eine zusätzliche Barriere auskommen.
In diesem Zusammenhang machte Macedo auf die HP PageWide C500 aufmerksam. Sie kam im Februar 2018 auf den Markt. Die PageWide C500 liefert im Bogen-Direktdruck Offset-Qualität für eine breite Palette von Anwendungen - von ganz einfachen bis hin zu Premium-Verpackungen.
Mit ihrer hohen Produktivität sowohl bei gestrichenen als auch bei ungestrichenen Papieren bietet die Maschine laut Macedo auch eine kostengünstige digitale Alternative zur Offset-Kaschierung und Flexodruck.
Ein weiterer Vorteil der PageWide C500 ist die Verwendung von wasserbasierten Farben. Sie ermöglichen das Bedrucken von Primär- und Sekundärverpackungen ohne eine zusätzliche Barriere. So können in der Herstellung von bedruckter Wellpappe und Kartonagen selbst die strengsten globalen Vorschriften zur Lebensmittelsicherheit eingehalten werden, also etwa Regelwerke, wie sie in der Schweiz oder bei Nestle im Einsatz sind.
Der Wellpappenmarkt ist ein „spannendes Feld“
Durst, seit einigen Jahren Anbieter von Multi-Pass-Tintenstrahldrucksysteme im Großformatdruckmarkt, ist ebenfalls in dem Segment aktiv. Für Wolfram Verwüster, Segmentleiter Wellpappe und Displaydruck, ist das Wellpappengeschäft ein „spannendes Feld“.
Verwüster weiter: „Das Produkt ist wirklich nachhaltig, der Markt wächst weltweit und bietet ein enormes Potenzial. Der Digitaldruck auf Wellpappe für den Verpackungs- und Displaybereich war in den letzten zwei Jahren für alle ein heißes Thema. Hohe Produktivität, Druckqualität und Flexibilität sind die Markenzeichen der Durst-Inkjet-Technologien.“
Vor diesem Hintergrund skizzierte Verwüster die Vorteile, die eine Diversifikation den PSPs bringen kann: „Unter dem Strich werden die großen Markenartikler und die großen Einzelhändler eine zentrale Rolle in diesem Markt spielen. Es heißt also, sich auf die Anforderungen der Kunden dieser Kunden einzustellen. Erfolgreiche Druckereien werden dazu auch die neuen Möglichkeiten nutzen, die ihnen die Digitalisierung bietet.“
Verwüster fährt fort: „Print und Digital werden weiterhin nebeneinander existieren. Sie ergänzen sich, und die erfolgreichsten Unternehmen nutzen beide Technologien parallel. Online-Shopping im Internet sollte als Chance für Drucker und Weiterverarbeiter gesehen werden. Es macht keinen Sinn, es zu verdammen – zumal es ohnehin nicht einfach wieder weggehen wird.“
Bildunterschrift: Die Durst Delta WT 250 wurde bei den European Digital Press Awards als „Beste Wellpappenlösung“ ausgezeichnet.
Durst bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten für Unternehmen, die bereits in den Verpackungsmarkt eingestiegen sind, wie auch für solche, die das noch vorhaben. Hierzu gehören etwa die Delta WT 250, die bei den European Digital Press (EDP) Awards als "Best Corrugated Solution" ausgezeichnet wurde. Oder, nicht zuletzt, auch die Delta 2500 Plus-Versionen. Das Portfolio wurde speziell für den Druck auf Wellpappe entwickelt. Alle Maschinen sind so konzipiert sind, dass sie der Wellpappenindustrie rund um die Uhr zuverlässige Variable-Data-Produktion ermöglichen.
Parallel dazu hat Durst das Single-Pass-Drucksystem Delta SPC 130 entwickelt, das laut Verwüster „höchste Druckqualität und Flexibilität bei gleichzeitig extrem hoher Produktivität und Konsistenz“ ermöglicht.
Verwüster: „Damit lassen sich beispielsweise Regal- und Einzelhandelsverpackungen in jeder Auflagenhöhe wirtschaftlich herstellen. Aber auch Kleinauflagen, Anpassungen und Versionierungen kann man sofort realisieren, ohne dass Kosten für eine Druckform anfielen.“
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