Textildruck für Endkonsumenten: Durch Software zu Müllvermeidung

Die Modeindustrie ist weltweit einer der Hauptverursacher von Umweltverschmutzung. Lässt sich das durch digitalen Textildruck ändern, und was hat Software damit zu tun?
Kann denn Mode Sünde sein? Wenn es um die Umwelt geht, durchaus. Denn die Modeindustrie trägt mittlerweile rund 10% zur weltweiten Umweltverschmutzung bei und liegt damit nach der Luftfahrt auf dem zweiten Platz der größten industriellen Umweltverschmutzer. Das liegt vor allem an „Fast Fashion“.
Der Trend zum extremen Konsum von sehr günstiger Bekleidung ist seit einigen Jahren vor allem in entwickelten Ländern zu beobachten. Er führt zur Überproduktion, also Kleidungsstücken, die nicht verkauft werden können. Durch die meist sehr schlechte Verarbeitung kann man Fast Fashion zudem nur oft wenige Male tragen, bevor sie ohnehin entsorgt werden muss.
Noch scheint der Trend zu Fast Fashion nur langsam abzuflauen. Doch zumindest bei progressiven Zielgruppen ist eine Abkehr vom übermäßigen Modekonsum spürbar. Statt wöchentlich neue Mode zu kaufen, begeistern sich vor allem junge Konsumenten für Second Hand, Upcycling, nach Kundenwunsch gefertigte oder personalisierte Stücke. Die Modeindustrie muss – und wird – sich also ändern. Dazu trägt der digitale Textildruck bei. Überraschender ist aber, dass auch Textildruck-Software einen großen Anteil daran hat.
BILDUNTERSCHRIFT: Direkt aus der Design-Software Canva heraus können Endkonsumenten Textildruck in Auftrag geben.
Design-Software und Textildruck
In den letzten Jahren haben Web-Diensten wie Adobe Express, Canva oder Visme es auch Endkonsumenten ermöglicht, ohne große Vorkenntnisse eigene Designs zu entwerfen. Das macht es für Endkonsumenten viel einfacher, eindrucksvolle Layouts zusammenzustellen.
Dadurch entsteht verstärkt der Wunsch, diese auf Textilien, Taschen oder anderen Gegenständen zu drucken. Digitale Kunstwerke werden dadurch sicht- und greifbar, sie können im sozialen Umfeld vorgezeigt werden. Canva bietet deshalb die Möglichkeit, aus der Android-App heraus Sweatshirts, Kapuzenpullis, Tragetaschen und T-Shirts bei Partnerunternehmen in Auftrag zu geben. Verbraucher können so ihre DIY-Projekte ohne die Einschränkungen durch Mindestbestellmengen oder Farblimitierungen umsetzen. Überzählige oder fehlgedruckte Exemplare werden minimiert, es entsteht also viel weniger Müll.
BILDUNTERSCHRIFT: Konsumenten müssen nicht mehr mühsam selbst zeichnen. KI-Software erschafft Motive für den Textildruck binnen Minuten.
Smartphone, KI und Textildesign
Textile Basics wie Shirts leben vom Aufdruck. Besonders beliebt sind illustrierte Motive und spektakuläre Fotos. Die geschickte Kombination von Linsentechnik, Sensoren und Software ermöglicht heute selbst mit Mittelklasse-Smartphones tolle Schnappschüsse. Diese sind so hoch aufgelöst, dass man sie problemlos im DTG- oder DTF-Verfahren auf Bekleidung drucken kann.
Weil KI-gestützte Bildgeneratoren wie Adobe Firefly oder Dall-E für viele Menschen frei zugänglich sind, wird es für Verbraucher viel einfacher, ihrer Fantasie in Bildern Ausdruck zu geben. Denn Künstliche Intelligenz, also hochentwickelte, serverbasierte Software, entwirft aus Beschreibungen blitzschnell eindrucksvolle Illustrationen. Diese können sogar an den Stil beliebter Künstler angelehnt werden. Was einst nur begabten Menschen möglich war, ist nun für jedermann in Reichweite. Dadurch warten viel mehr tolle Motive darauf, als Druck auf Bekleidung verewigt zu werden. Und so ein Lieblingsstück wird sicher mehr als nur eine Saison getragen.
Doch auch für Kreativ-Profis ist es inzwischen sehr viel einfacher geworden, textile Designs zu entwerfen und ihre Produktion zu überwachen. So stellte beispielsweise die katalanische Software-Schmiede Inèdit kürzlich NeoStampa Delta vor, ein Plug-in für Adobe Photoshop, das auch für DTF und DTG genutzt werden kann. Die verbessert Farb- und Qualitätskontrolle trägt ebenso zur Müllvermeidung in der Textilindustrie bei.
BILDUNTERSCHRIFT: Online-Editoren machen Textildruck-Kunden auf Fehler aufmerksam. Clevere Software!
Web 2 Print Software für den Textildruck
Fast alle Anbieter von Web2Print haben in ihren Portalen heute Online-Editoren integriert, die sich auch für den Druck von Bekleidung nutzen lassen. Manchmal handelt es sich bei den Webshops um Eigenentwicklungen. Inzwischen gibt es aber auch eine große Anzahl von Anbietern von anpassbaren Shopsystemen mit Online-Editoren, z.B. Chili Publish oder auch Agfa Asanti Storefront.
Meist haben die Online-Editoren ein einfaches Flightcheck-System bereits integriert. Das bedeutet, dass Endkonsumenten bereits beim Upload ihres Motivs benachrichtigt werden, wenn Größe oder Position nicht stimmen. So ist sichergestellt, dass das fertige Stück den Erwartungen des Endkunden entspricht und nicht als Rücksendung letztlich auf der Müllkippe landet.
Individueller Textildruck für Nachhaltigkeit
Der Textildruck für Endkonsumenten ist nicht nur eine Frage der Ästhetik, sondern auch ein Ausdruck persönlicher Identität und Stil. DIY-Projekte mit selbst gestalteten Motiven können darüber hinaus Stolz und Freude bringen. Solche Stücke bleiben deshalb lange im Gebrauch. Sie sind daher im besten Sinne nachhaltige Mode. Es ist ein Bereich, der weiterhin wächst und sich entwickelt, und der es jedem ermöglicht, Teil der Welt der Mode und des Designs zu sein.
Textildruck-Software kann also dazu beitragen, eine Trendwende in der Modeindustrie zu schaffen: Weg von der Wegwerf-Kleidung, hin zum persönlichen Stil, der gelegentlich um ausgewählte Stücke erweitert wird. Moderne Software, die die digitale Produktion von Stoffen und Bekleidung vereinfacht und weniger fehleranfällig macht, ist dabei ein wichtiger Beitrag.
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