Süße Idee – Zuckerrohr löst das Plastik-Problem der Verpackungsindustrie
Acht Millionen Tonnen Plastik landen jedes Jahr in den Meeren. Europäische Forscher haben wir nun eine neue Form der Verpackung vorgestellt. Sie besteht aus Zuckerrohr.
Nach den Zahlen der europäischen Union sind über 50 % aller Waren in Europa mit Plastik verpackt. Das macht 39 % der 57 Millionen Tonnen Plastik aus, die jedes Jahr in Europa produziert werden, jeder Mensch verbraucht so in etwa 30 Kilo pro Jahr.
Weltweit sind die Zahlen in Bezug auf Wirtschaft und Umweltverschmutzung eher noch schlimmer. Nach der Nichtregierungsorganisation Ellen MacArthur Foundation werden 32 % aller Kunststoffe überhaupt nicht recycelt.
Also landen acht Millionen Tonnen von dem Zeug jedes Jahr im Meer und erstaunlich 95% des Wertes von Plastikverpackungen in der globalen Wirtschaft gehen verloren. Das addiert sich jährlich auf 80 bis 120 Milliarden US-$ im Jahr, vermutlich mehr als alle weltweit mit Verpackungen erzielten Gewinne.
Wenn man den Einfluss beurteilt, den Plastikmüll auf die Umwelt hat, reicht es allerdings nicht aus, mehr davon dem Recycling- Kreislauf zuzuführen. Der Abfall, der nicht recycelt wird, verursacht ebenfalls hohe Kosten, sie gehen in den Bereich von mehreren zehn Milliarden US-$.
Verpackung ist notwendig, allerdings muss sie nicht zwingend schlecht für die Umwelt sein. Eine Gruppe von Forschern hat nun eine neue Form von Verpackungen entwickelt, diese basiert auf Zuckerrohr.
Der Verpackungsriese Tetrapack geht davon aus, das es sich bei seinem Tetra Rex Material um das weltweit erste vollständig wiederverwertbare Verpackungsmaterial handelt. Es wurde bereits erfolgreich für Milchprodukte der finnischen Molkerei Valio ausprobiert, und ist nun weltweit für Milchprodukte und andere Flüssigkeiten verfügbar.
Das Material besteht aus einem Kunststoff auf der Basis von Zuckerrohr. Es ist vollständig nachzuverfolgen und trägt ein Zertifikat vom Vinçotte, einer vom FSC akkreditierten Belgischen Vergabe- und Prüfungsstelle. Brazem, der brasilianische Chemiekonzern, der diesen Kunststoff herstellt, nutzt als Rohstoff Zuckerrohr, das auf minderwertigen Böden wächst.
Im Vergleich zu konventionellem Polyethylen entsteht bei der Produktion von einem Kilogramm Tetra Rex jeweils vier Kilogramm CO2 weniger. Weil es sich außerdem von selbst zersetzt, sind auch die für Abfallentsorgung und - wiederverwertung anfallenden Kosten deutlich geringer.
Tetrapack ist allerdings nicht allein mit seinen neuen Ideen für Kunststoffverpackungen. Die Bäckerei Hovis verpackt ihre Brote ebenfalls in Polyethylen-Tüten aus Zuckerrohr. Das Unternehmen entwickelte diese zusammen mit Amcor Flexibles, einem weltweit führenden Hersteller von Verpackungsmaterial aus Australien.
Amcor hat Niederlassungen in 43 Ländern der Welt, das vom Unternehmen auf der Basis von Zuckerrohr hergestellte Plastik hat den ökologischen Fußabdruck von ausgewählten Hovis-Brotbeuteln um ganze 75 % reduziert.
Die vorgestellten Kunststoffprodukte zersetzen sich sehr viel schneller als konventionelles Plastik, aber genießbar sind sie eher nicht. Trotzdem ist Polyethylen aus Zuckerrohr eine ziemliche bekömmliche Möglichkeit, den CO2-Ausstoß durch die Produktion von Kunststoff-Verpackungen zu reduzieren.
Thema
Sind Sie daran interessiert, unserer Community beizutreten?
Erkundigen Sie sich noch heute über den Beitritt zu Ihrer örtlichen FESPA-Vereinigung oder FESPA Direct
Jüngste Neuigkeiten
.png?width=550)
Warum sind FESPA-Veranstaltungen der ideale Treffpunkt für Visionäre? Mit Harold Klaren von EFKA
Wir sprechen mit Harold Klaren, International Sales Manager bei EFKA, über Visionäre im Printbereich. Er erklärt, warum er glaubt, dass FESPA-Veranstaltungen der ideale Treffpunkt für Visionäre sind.

NSELED präsentiert Innovation und Transformation auf der European Sign Expo 2025
NSELED Europe, Teil des führenden Anbieters von LED-Displaytechnologie NSE, begrüßt Besucher an seinem Stand auf der European Sign Expo 2025. Im Vorfeld der Veranstaltung sprechen wir mit Daniele Rocca, Chief Executive Officer von NSELED Europe, darüber, was Sie von dem Unternehmen als offiziellem „Digital Screen Partner“ der Veranstaltung erwarten können.

Warum die Zukunft des Drucks persönlich ist – und was das für Ihr Unternehmen bedeutet
Minna Philipson, CMO bei Gelato, erläutert, wie die Zukunft des Drucks persönlich ist und von der Nachfrage nach maßgeschneiderten, lokalisierten und On-Demand-Produkten bestimmt wird. Unternehmen müssen sich anpassen und Software nutzen, um Abläufe zu optimieren und kundenorientierte Marken aufzubauen. Personalisierung ist der Schlüssel zur Kundenbindung und erfordert emotionales Storytelling und flexible Abläufe, um im sich entwickelnden Markt erfolgreich zu sein.

Die neuesten nachhaltigen Lösungen im Bereich nicht-digitale Beschilderung
Nachhaltigkeit ist zwar kein neues Konzept auf dem Markt, wird aber für Schilderhersteller zu einem immer wichtigeren Bestandteil ihres Alltags. Rob Fletcher stellt hier einige nicht-digitale Materialien vor, die Unternehmen dabei helfen, umweltfreundlicher zu werden.