Schnittig und glänzend
Ohne Weiterverarbeitung wird aus einem Druck kein Produkt. Auf der FESPA 2017 in Hamburg (8. bis 12. Mai 2017) stellen führende Unternehmen aktuelle Produkte und Methoden für das Finishing vor.
Digitaldrucker werden immer produktiver – längst gibt ein moderner Mittelklasse-UV-Drucker stündlich so viele Quadratmeter aus, wie noch vor wenigen Jahren ein industrielles High-end-Gerät in einer Schicht.
Gleichzeitig werden die Anforderungen der Kunden an ein Druckprodukt komplexer: Was aus dem Drucker kommt, ist noch kein Produkt, sondern allenfalls eine Vorstufe. Der Flaschenhals in der Produktion hat sich längst von Druck in die Weiterverarbeitung verlagert. Die gängigsten Stationen der Weiterverarbeitung sind dabei Laminieren und Beschneiden.
Schutz und Oberflächenveredelung: das Laminat
Unter Laminieren versteht man im digitalen Großformatdruck vor allem das Aufziehen einer durchsichtigen, selbstklebenden Folie auf einen gedruckten und ausreichend getrockneten oder ausgehärteten Print. Laminat schützt den Druck, etwa vor UV-Strahlung oder auch vor mechanischem Abrieb. Überlaminate werden auch verwendet, um die Oberfläche eines Druckes zu verändern. Dazu kommen hochglänzende, matte oder texturierte Folien zum Einsatz.
Bei den Laminatoren gibt es drei grundsätzliche Varianten: Rollen-, Flachbett- und Flüssiglaminatoren. Die Rollenlaminatoren sind als Heiß/Warm- oder Kalt-Laminatoren verfügbar. Der Unterschied zwischen den Varianten liegt in der Art und Weise, wie der Kleber des Laminats aktiviert wird: Durch mechanischen Druck oder Temperatur.
Auf der FESPA 2017 wird etwa Neschen eine neues Premiummodell vorstellen, das sowohl Heiß- als auch Kaltlaminierung ermöglicht: Neschen DoubleH. Besucher finden den Neschen-Stand in Halle A1-C35. Weitere Rollen-Laminatoren sind in Hamburg beispielsweise auf dem Stand des Herstellers Kala (A1-A39b) zu sehen.
Die Karl Gröner GmbH (B1U-B61) bietet Rollen-Laminatoren der Easylam-Expert-Serie sowie Modelle von Biedermann und GMP, außerdem Flachbett-Modelle in verschiedenen Größen von CWT. Flachbett-Laminatoren oder Laminier- bzw. Kaschiertische benutzt man zumeist zum Aufziehen von Drucken auf starre Materialien. Die auf Schienen gelagerte Anpress-Walze entlang der langen Seite des Tisches geführt.
Flüssig-Laminatoren bringen auf dem Druck mit Hilfe eines Rakels Schutzlacke auf. Die größte Auswahl von Lackiermaschinen, die speziell für den Großformatdruck ausgerichtet sind, bietet im deutschsprachigen Raum die Firma Bürkle über die Welte GmbH an. Auf dem Stand B7-D15 wird unter anderem ein Bürkle LFC UV-Lackiersystem aufgebaut.
Effizienter Schneiden
Egal ob Rollen-, Bogen- oder Direktdruck auf Plattenmaterial: Wohl in den wenigsten Fällen entspricht das Substrat dem Endformat des Druckproduktes. Digitaldrucker mit Rollenzuführung haben oft bei der Ausgabe schon Messer für Querschnitte eingebaut.
Die Drucker-Hersteller Mimaki (A1-A25), Mutoh (A1-A15) und Roland (B7-E20) bieten außerdem Schneidplotter, etwa für die Produktion von Aufklebern oder Drucker mit Print-und Cut-Funktion an. Selbst HP (A1-D15) hat eben erst ein Dual-Device-Lösung für seine Latex-Drucker der 300er-Serie angekündigt.
Wo rollenweise randabfallende Applikationen wie Tapeten gedruckt werden sollen, sind jedoch spezielle Rollenschneidmaschinen nützlich. Diese werden etwa von Fotoba (A1-D35) angeboten.
Trotec präsentiert auf der FESPA 2017 am Stand A1-C65 großformatigen Laser-Tische. Foto: Team DigitalundPrint
Schneidetische können Werkzeugaufsätze wie Fräsen, Messer oder Rillwerkzeuge in X- und Y-Richtung bewegen, und damit auch komplexe Konturen, etwa für Aufsteller oder Schachteln erzeugen. Auf der FESPA Hamburg sind mit der Bullmer GmbH (B7-A40), Esko (A1-C25), Summa (B7-C73) und Zünd (B7-D30) namhafte Hersteller vertreten.
Großformatige Lasertische etablieren sich in den letzten Jahren zunehmend als Alternative. Sie bieten vor allem bei der Verarbeitung von transparenten Kunststoffen einen Vorteil. Denn gelaserte Kanten bleiben klar, müssen also nicht aufwendig nachbearbeitet werden.
Beim Lasern von Textilmaterial werden durch die Hitze die Kanten versiegelt, der Stoff kann also nicht ausfransen. Der österreichische Hersteller Trotec stellt auf der FESPA 2017 am Stand A1-C65 den Großformat-Lasercutter SP2000 vor. Er bietet eine Bearbeitungsfläche von 1.680 x 2.510 mm und bearbeitet Materialien, Acryl, Holz oder Textilien. Auch Eurolaser aus Lüneburg ist Austeller auf der FESPA, man findet das Angebot des Unternehmens am Stand B7-D40.
Besuchen Sie die FESPA 2017!
Die kommende FESPA 2017 bietet beste Möglichkeiten, sich zu aktuellsten Techniken und Produkte der Digital- und Siebdruck-Technologie sowie der Weiterverarbeitung zu informieren und sich mit Kollegen auszutauschen. Die FESPA 2017 findet vom 8. bis 12. März 2017 in Hamburg statt.
Auf der Messe können sich Besucher auch auf Seminaren fortbilden und an Diskussionsveranstaltungen teilnehmen. Mit dem Promo-Code FESG702 ist der Eintritt kostenlos.
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