Greenwashing erkennen
Laurel Brunner stellt die Notwendigkeit einer Skala für Greenwashing in Bezug auf Nachhaltigkeitsansprüche von Unternehmen zur Diskussion.
Klimawandels leisten. Vielleicht nehmen sie es wirklich ernst und sind nach der ISO 14001 (Umweltmanagement) zertifiziert. Oder sie ziehen es vor, es bei der Reduzierung ihres CO2-Fußabdrucks und der Verminderung der Umweltauswirkungen etwas lockerer angehen zu lassen.
So oder so sind wir alle damit konfrontiert, mit anderen Unternehmen zusammenzuarbeiten. Dabei müssen wir deren Bemühungen um mehr Nachhaltigkeit in einem bestimmten Kontext bewerten.
Es sollte eine Art Skala für Greenwashing geben, die von null bis zehn reicht. Zehn wäre dabei die “ehrlichste” Bewertung. Null gäbe es für unwahre oder unaufrichtige Nachhaltigkeitsbemühungen, und für zehn müssten die Bemühungen um mehr Nachhaltigkeit gerechtfertigt und bombensicher nachgewiesen sein. So könnte es gehen, doch gibt es eigentlich schon gute Beispiele für beide Extreme?
Fangen wir mit den unwahren Nachhaltigkeitsbehauptungen an. Eine deutsch-französisch-holländische Verbraucherschutzgruppe namens Foodwatch forderte kürzlich die deutschen Verbraucher auf, die empörendste Lüge auf einer Verpackung zu benennen. Die Arla Bio-Weidemilch ist eine von fünf Nominierten. Die Verpackung des haltbaren Milchprodukts behauptet, dass die CO2-Emissionen um beeindruckende 72 % reduziert wurden. Laut Foodwatch ist dies irreführend. Denn nur die Verpackung wird umweltfreundlich hergestellt, nicht aber die Milch. Arla hat anscheinend sogar ein gefälschtes Umweltzeichen für das Produkt erfunden. Hier könnte man von Greenwashing der schlimmsten Art sprechen.
Doch schauen wir uns mal in der Nähe um. Kürzlich erhielt ich mich eine Pressemitteilung eines Herstellers von Inkjet-Druckköpfen. Dieser rühmte sich der Einführung einer neuen papierbasierten Verpackung auf der Basis von “vollständig recycelbarer und biologisch abbaubarer Pappe”. Gibt es eigentlich noch eine andere Sorte? Wenn man von Kunststoffen Abstand nimmt und der Verbrauch um jährlich 1,2 Tonnen vermindert, ist das natürlich gut. Aber auch nicht viel mehr als verantwortungsbewusstes Verhalten angesichts der aktuellen Kunststoffkrise. Und zu erwähnen, dass Karton biologisch abbaubar ist, bestätigt, dass sich das betreffende Unternehmen nicht die Zeit genommen hat, seine Initiative zu prüfen. Es ging nur darum, den Anforderungen zu genügen.
Am anderen Extrem haben wir jene Organisationen in der grafischen Lieferkette, die eine ISO 14001-Zertifizierung halten, teilweise schon seit vielen Jahren. Hier ist der Anspruch wirklich solide und beeindruckend. Die ISO 14001-Zertifizierung ist ein Goldstandard. Doch zu loben sind auch kleine Unternehmen, in denen Eigentümer und Mitarbeiter Maßnahmen zur Verringerung der Umweltauswirkungen ergriffen haben. Sogar das Vorhandensein einer Umweltpolitik zeigt das Engagement für die ökologische Nachhaltigkeit in unserer Branche.
Die einzige Möglichkeit, die Betrüger zu entlarven, besteht darin, ihre Ansprüche zu überprüfen. Schauen Sie also hinter Behauptungen und überprüfen Sie Details. Wenn Sie keine finden können, fragen Sie nach. Wenn Sie dann keine angemessene Antwort erhalten, gehen Sie woanders hin. Bei Nachhaltigkeit geht es darum, ein Unternehmen so aufzubauen, dass es die Umwelt respektiert. Industrie wie Verbraucher müssen hier mehr Sorgfalt walten lassen.
Quelle: Dieser Artikel wurde vom Verdigris-Projekt produziert, einer Brancheninitiative, die das Bewusstsein für die positiven Auswirkungen des Drucks auf die Umwelt schärfen soll. Dieser wöchentliche Kommentar hilft Druckdienstleistern, sich über Umweltstandards auf dem Laufenden zu halten. So können sie sich auch darüber informieren, wie eine umweltfreundliche Unternehmensführung zu einem besseren Ertrag beitragen kann. Verdigris wird unterstützt von den folgenden Firmen:
Agfa Graphics, EFI, Fespa, HP, Kodak, Kornit, Ricoh, Spindrift, Splash PR, Unity Publishing und Xeikon.
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