Ein Kunststoffverbot zum Wohle der Umwelt

Um die Umwelt zu schützen und zu erhalten, ist es notwendig, Plastik zu verbieten. Was tun die einzelnen Länder in dieser Sache?
Um die Umwelt zu schützen und zu erhalten, ist es notwendig, Plastik zu verbieten. Das sagt zumindest Laurel Brunner, und sie berichtet über die Maßnahmen mit denen die einzelnen Länder dies umsetzen wollen.
Zuerst engagierte sich China, jetzt unternimmt Europa große Schritte, um die Umwelt zu säubern. Damit könnten sich Chancen für die der grafischen Industrie ergeben. Oder die Entwicklung entpuppt sich als ein weiterer Nagel im Sarg des Sektors. Chancen ergeben sich, wenn sich sowohl Verpackungsdruckereien als auch Markenartikler engagieren und in der Diskussion um das Recycling die Führung übernehmen. Bestimmte Materialien sind schwer zu recyceln. Das sollte dazu führen, dass man sich über die gesamten Lieferketten hinweg mehr Gedanken darüber macht, welche Materialien verwendet werden und wie sich diese auf die Umwelt auswirken. Ein guter Anfang wäre es, eine Sensibilisierungskampagne zu starten, die zeigt, welche Kunststoffe wie recycelt werden können.
China hat eben den Import ausländischer Wertstoffe verboten, um zu verhindern, dass "Fremdabfälle" oder "Yang Laji" nach China gelangen. Dieses Verbot gilt für 24 Abfallkategorien und umfasst Textilien, Kunststoffe und gemischte Papierabfälle.
Im Laufe des Jahres 2017 wurden 7,3 Millionen Tonnen Kunststoff nach China verschifft. Sie kamen zum Einsatz, um neue Konsumgüter für entwickelte Volkswirtschaften wie Großbritannien, die EU, USA und Japan herzustellen. China ist der weltweit größte Hersteller von Industriegütern und importiert mehr Abfälle zum Recycling als jedes andere Land. Derzeit arbeitet China an eigenen Verfahren für das Recycling. Andere Länder können ihre Sekundärrohstoffe nun nicht mehr nach China verkaufen. Sie müssen deshalb neue, eigene Geschäftsmodelle für das Recycling entwickeln. Das chinesische Umweltministerium kommentierte das wie folgt: "Wir haben festgestellt, dass den Lieferungen recyclingfähiger Rohstoffe große Mengen an verschmutzten und sogar gefährlichen Abfällen beigemischt wurden. Das hat in der Vergangenheit die Umwelt stark belastet.“
Die Europäische Union (EU) hat bisher 87% ihres gesammelten Plastiks nach China geschickt. Nun macht man optimistische Pläne: Die EU strebt an, dass im Wirtschaftraum bis zum Jahr 2030 alle Kunststoffe wiederverwendbar oder recycelbar sind. Von den 25 Millionen Tonnen, die dabei anfallen, werden derzeit nur 30 % zur Verbrennung oder zum Recycling gesammelt. Die Strategie der EU besteht deshalb in einer Modernisierung der Kunststoffproduktion. Dazu sollen die Steuern verändert sowie 350 Mio. Euro Forschungsgelder in die Frage investiert werden, wie man sortenrein sammelt. Dies bietet der Verpackungsindustrie und den Unternehmen, die sie beliefern, die Möglichkeit, innovative Ideen zur Lösung von Problemen im Bereich des Prozessmanagements und der Qualitätskontrolle zu entwickeln. Diese technologischen Innovationen können sie dann anbieten.
Die angedachte Besteuerung erfordert eine Abschätzung der sich daraus ergebenden Folgen und ausführliche Diskussionen darüber, wie und wer besteuert werden soll. Die Besteuerung ist im Grunde genommen eine Lizenz zur Umgehung bewährter Praktiken, und das nicht erst seit heute. Aber bis 2030 ist es gar nicht mehr so lange. EU-Vizepräsident Frans Timmermans kommentierte: "Zunächst wollen wir Kunststoffe für Einweg-Verpackungen ins Visier nehmen und natürlich das Verhalten der Menschen selbst verändern. Es gibt Einwegverpackungen aus Kunststoff, die in 5 Sekunden hergestellt werden. Man benutzt sie nur für 5 Minuten, aber es dauert bis zu 500 Jahre, bis sie wieder abgebaut sind."
Materialien wie Strohhalme, Rührstäbchen, Deckel, Becher und andere Arten von Behältern und Verpackungen brauchen lange Zeit, um biologisch abgebaut zu werden. Manchmal ist das auch gar nicht möglich. Bis 2030 hofft die EU, dass 55 % aller Kunststoffe recycelt werden können. Das wird Auswirkungen auf Technologien in der grafischen Industrie haben, etwa auf Finishing-Systeme und Digitaldruckmaschinen. Denn diese müssen in der Lage sein, die neuen Materialien zu verarbeiten. Druckunternehmen werden also gezwungen sein, in diese neuen Technologien zu investieren, wenn sie Markenartikler als Kunden behalten wollen. Deshalb ist es jetzt ist es an der Zeit zu handeln.
Quelle: Dieser Artikel wurde im Rahmen des Verdigris-Projekts erstellt. Die Brancheninitiative hat es sich zum Ziel gesetzt, die positiven Auswirkungen von Druckerzeugnissen auf die Umwelt stärker ins Bewusstsein zu rücken. Dieser Kommentar hilft Druckereien, sich über die Entwicklungen in puncto Umweltstandards auf dem Laufenden zu halten. Er zeigt auch, wie eine Unternehmensführung, die die Umwelt schont gleichzeitig die Profitabilität verbessern kann. Verdigris wird von folgenden Unternehmen unterstützt: Agfa Graphics, Spindrift.click, EFI, FESPA, HP, Kodak, Kornit Digital, Ricoh, Splash PR, Unity Publishing und Xeikon.
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