Digitaldruck für Särge

by FESPA | 09.12.2019
Digitaldruck für Särge

Der Digitaldruck erobert immer neue Anwendungsbereiche. LifeArt will nun mit personalisierten Särgen die Totengräber-Branche revolutionieren.

Wenn eine geliebte Person stirbt, sehen sich die Angehörigen in ihrer Trauer mit einer Vielzahl von Fragen konfrontiert. Ein würdiges Begräbnis ist eine davon, und das Thema wird schwieriger, weil sich vor allem im globalen Westen viele Menschen nicht mehr einer traditionellen Religionsgemeinschaft identifizieren können. Wie also feiert man ihr Leben individuell und passend?

Hinterbliebene stellen zudem schnell fest, dass Begräbnisse sehr teuer werden können. Dafür gibt es zwei Hauptgründe, nämlich die in den letzten Jahren massiv gestiegenen Preis für Grabflächen auf Friedhöfen, sowie eine stark zersplitterte Branche für Trauerbegleitung. Preise und Leistungen sind so extrem schwer zu vergleichen, es gibt zudem kaum nationale Marken. Insgesamt aber ist das Thema „Tod und Beerdigung“ weltweit ein riesiges Geschäft mit einem globalen Volumen von etwa 150 Mrd. US-$. Schließlich sterben pro Jahr auf der Welt etwa 55 Millionen Menschen, und ca. 30 Millionen davon werden auch in einem Sarg begraben.

Leichte und stabile Särge


Bildunterschrift: LifeArt-Särge kann man online gestalten.
In den letzten Jahren lässt sich vor allem in den Industrieländern ein Trend hin zur Einäscherung feststellen. Dies hat neben persönlichen und spirituellen oft auch handfeste finanzielle Gründe. Denn die teure Grabstelle und ihre aufwendige Pflege entfallen. Tatsächlich benötigt man aber auch für die Einäscherung einen Sarg.

Traditionelle Särge sind aufwendig und teuer, dabei lasen sie sich nur selten an die Bedürfnisse der Hinterbliebenen anpassen. Zudem sind sie für den massiven Ausstoß von N2O verantwortlich, einem gefährlichen Treibhausgas. Die Emissionen pro Einäscherung entsprechen in etwa einer Autofahrt von 2.500 Kilometern.

LifeArt will die Branche mit Spezial-Särgen für die Einäscherung revolutionieren. Dazu entwickelte man einen patentierten Sarg aus umweltfreundlichem Composite-Material. Es besteht aus Lagen von Papier und Holz, und wurde speziell für den Druck optimiert. Derzeit gibt es fünf Modelle in unterschiedlichen Größen. Sie sind mit rund zehn Kilo Leergewicht wesentlich leichter als die traditionellen, und auch bedeutend günstiger: LifeArt bietet sie zu einem Marktpreis von umgerechnet etwa 410 Euro in Großbritannien an. Derzeit ist das Unternehmen außerdem in Australien sowie Hongkong aktiv. Rund 700 Bestatter führen LifeArt Särge, in Australien hat die Kette InvoCare das System lizensiert

LifeArt: Särge im Digitaldruck

Der Clou der LifeArt-Särge: Sie können umfassend personalisiert werden. Dazu gibt es online entsprechende Vorlagen. Dies können Hinterbliebene nutzen, um einen Sarg zu entwerfen, der das Leben des Verstorbenen repräsentiert. Häufige Motive sind beispielsweise Angehörige, aber auch religiöse oder spirituelle Symbole. Immer öfter haben auch Verstorbene bereits zu Lebzeiten vorgesorgt und ihren Sarg selbst gestaltet.

Die Personalisierung der Särge erfolgt online mit Web2Print-Formularen auf der Basis des Chili Publishers. An der Umsetzung war auch die Chili-Publish-Partner KAN, eine internationale Agentur mit Schwerpunkt auf Digital Asset Management, Markenführung und Web2Print-Vorlagen beteiligt, sowie die Berater von Blubird. Gedruckt wird der individuelle Sarg dann digital auf Flachbettdruckern. In der Regel kommen dazu UV-härtende Tinten zum Einsatz. Im „globalen Inovationszentrum“ von LifeArt im britischen Gloucester kommt beispielsweise ein Agfa Jeti Mira LED-Großformatdrucker zum Einsatz. Auch der Zuschnitt erfolgt digital mit Schneidetischen.

Särge werden umweltfreundlicher

Die On-Demand-Produktion der LifeArt-Särge entlastet die Umwelt deutlich. Denn sie benötigen weniger Material und verursachen weniger schädliche Treibhausgase. Zudem wird das Produkt wird erst hergestellt, wenn es bereits verkauft ist. Die Lagerkosten sind somit minimal, es gibt keine Überproduktion, die später aufwendig entsorgt werden müsste. Gut möglich also, dass der Digitaldruck neben vielen anderen Branchen auch die Bestattungsindustrie revolutioniert.
 

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