Die neuesten Innovationen im DTF-Druck

Der Direct-to-Film (DTF)-Markt verzeichnet ein starkes Wachstum, und große Druckereien bieten mittlerweile spezielle Lösungen an. Neben den traditionellen Textilanwendungen gibt es eine deutliche Ausweitung der UV-DTF-Technologie, die eine hitzefreie Anwendung auf verschiedenen Objekten ermöglicht. Diese Entwicklung sowie die Fortschritte von Unternehmen wie Epson, Roland, Brother und Ricoh deuten auf die zunehmende Diversifizierung und Attraktivität von DTF für vielfältige Druckanforderungen hin.
Der Direct-to-Film-Markt hat in den letzten Jahren ein enormes Wachstum erlebt, was sich auf den Fespa-Messen deutlich zeigt: DtF-Lösungen tauchten an vielen Ständen in allen Hallen auf. Die Attraktivität liegt auf der Hand: Die Maschinen sind in der Regel recht günstig, kompakt und einfach zu bedienen. Die fertigen Drucke können auf viele verschiedene Textilien, einschließlich Polyesterkleidung, aufgebracht werden – ganz ohne den Aufwand der Farbsublimation.
Das Grundkonzept des Direktdrucks auf Film ist mittlerweile weitgehend etabliert. Der Film wird auf einer Rolle geliefert und zunächst durch den Drucker geführt, wo die Tinte aufgetragen, aber noch feucht und klebrig ist. Anschließend gelangt er in den Pulverschüttler, wo das Pulver aufgetragen und geschüttelt wird, um eine gleichmäßige Verteilung zu gewährleisten, die nur an den Bildbereichen haftet, wo die Tinte vorhanden ist. Anschließend läuft die Filmbahn unter dem Heizgerät hindurch, wo das Pulver geschmolzen wird und sich so in eine Schicht Heißkleber verwandelt.
Es handelt sich nicht um einen besonders komplexen Prozess, was erklärt, warum der Markt bislang vollständig von relativ günstigen und preisgünstigen chinesischen Geräten dominiert wurde. Dies hat die meisten etablierten Druckerhersteller überrascht, und sie hatten Mühe, Mehrwert zu schaffen und gleichzeitig wettbewerbsfähig zu bleiben. Wenig überraschend haben sich die meisten Anbieter dafür entschieden, asiatische Lösungen, meist von chinesischen Herstellern, einfach umzubenennen. Auf der jüngsten Fespa Global Exhibition gab es jedoch Hinweise darauf, dass die etablierten Druckerhersteller nach Möglichkeiten suchen, diese Technologie weiterzuentwickeln. Der Epson SureColor G6000 ist ein dedizierter DtF-Drucker. ©Nessan Cleary
Epson zeigte beispielsweise seinen ersten dedizierten DTF-Drucker, den SC-G6000. Dieser Rollendrucker verarbeitet Medien bis zu 900 mm und hat eine Druckbreite von 894 mm. Das ist zwar breiter als die üblichen 60 cm, aber nicht wesentlich breiter. Er druckt mit Epsons UltraChrome DtF-Tintensatz, der CMYK und Weiß umfasst, und die Tinten werden in 1,6-l-Patronen geliefert. Natürlich verwendet er Epsons PrecisionCore-Druckköpfe und verfügt über eine Umwälzfunktion für die weiße Tinte. Epson gibt an, das Wartungssystem für die Druckköpfe verbessert zu haben, indem überschüssige Tinte von den Köpfen mit Stoff statt Gummi abgewischt wird. Der Gummiwischer selbst musste regelmäßig gereinigt werden, was zu weniger manueller Wartung führen sollte, obwohl die Stoffspule ein weiteres Verbrauchsmaterial ist. Beim Drucken sowohl der Farben als auch der weißen Tinte produziert er etwa 5,6 m²/h.
Roland hat seine erste dedizierte DtF-Lösung vorgestellt, den TY-300. Es handelt sich um einen 762 mm breiten Drucker mit Epson-Druckköpfen und neuer S-PG2-Tinte. Diese Tinte erzeugt einen relativ dünnen Farbfilm, der sich auf Kleidungsstücken angenehmer anfühlt. Der TY300 verfügt außerdem über ein Schneidemodul für einen Druck- und Schneide-Workflow, was meiner Meinung nach unter DtF-Druckern einzigartig ist. Das ist eine nette Idee, und die Möglichkeit, perforierte Schnitte um die Grafiken herum anzubringen, könnte einige Anwender ansprechen.
Brother hat außerdem einen speziellen DtF-Drucker entwickelt, nachdem zuvor der GTXPro DtG-Drucker angepasst wurde. Die neue DTRX-Serie ist ein Rollendrucker für Medien mit einer Breite von bis zu 800 mm. Sowohl Tinte als auch Druckköpfe stammen von Brother, und auch der Pulverschüttler wird von Brother geliefert. Das Tintenset besteht aus CMYK und 2x Weiß. Folker Stachetzki, Marketingleiter bei Brother Europe, sagt, dass der Drucker im September in Europa erhältlich sein soll. Dann werden weitere Details, beispielsweise zur Druckgeschwindigkeit, bekannt gegeben.
Ricoh hat mit seinem D1600, der auf der letztjährigen Fespa offiziell vorgestellt wurde, den Trend zu größeren DtF-Druckern angeführt. Ziel ist es, die Produktivität durch eine deutlich größere Druckbreite als bei anderen DtF-Lösungen zu steigern. Der Drucker basiert auf dem Gehäuse des 1,6 m breiten Harzdruckers von Ricoh und verarbeitet Filme mit einer Breite von bis zu 1300 mm. Die Druckgeschwindigkeit beträgt bis zu 20 m²/h.
Ricoh präsentierte außerdem eine kleine DtF-Lösung unter dem Namen „DtF in a Cube“. Diese besteht aus einem kleinen Drucker, dem DtF 400 Cube, und einem kleinen A30-Pulverschüttler von Inktec. Er verarbeitet Filme mit einer Breite von bis zu 423 mm und einer Druckbreite von 407,2 mm, wobei der Pulverschüttler nur 30 cm breit ist. Der Drucker verwendet Ricoh-Druckköpfe mit 1200 dpi und automatischer Wartung. Ricoh liefert auch die Tinte und das ColorGate ProductionServer RIP ist im Lieferumfang enthalten. Die Ricoh D1600 ist eine große DtF-Lösung für Filme mit einer Breite von bis zu 1,3 m. ©Nessan Cleary
Das chinesische Unternehmen Leaf präsentierte einen interessanten All-in-One-DtF-Drucker namens Leaf DtF 570i. Drucker und Pulverschüttler sind in einem Gerät vereint, wodurch der Platzbedarf etwas geringer ist als bei herkömmlichen Geräten mit zwei separaten Einheiten. Das Gerät hat eine Druckbreite von 60 cm und verwendet zwei Epson I3200-Druckköpfe.
Mehr als nur Stoffe
Auf der jüngsten Fespa in Berlin wurde ein plötzliches Wachstum bei einer DtF-Variante deutlich, die UV-Tinte anstelle der üblichen wasserbasierten Tinte verwendet. Das Verfahren umfasst zwei separate Rollen Klarsichtfolie, eine von hinten und eine von vorne. Die hintere Folie hat eine Klebeschicht, auf die die Tinte gedruckt wird. Nach dem Drucken wird die zweite Folie, im Wesentlichen eine Laminatschicht, ausschließlich durch Druck aufgepresst. Dadurch kann die Grafik bearbeitet und beispielsweise per Post an Kunden verschickt werden.
Zum Aufbringen der Grafik musst du lediglich die oberste Schicht abziehen, die Grafik auf das zu dekorierende Objekt drücken und anschließend reiben, um die Tinte in der Grafik zu übertragen. Hitze oder Druck sind nicht erforderlich, da der Handdruck ausreicht. Der UJV300 von Mimaki ist eine UV-DtF-Lösung für die Dekoration. ©Nessan Cleary
Mimaki hat einen eigenen UV-DtF-Drucker entwickelt, den UJV300 DtF 75. Dieser verfügt über zwei Druckköpfe mit jeweils vier Kanälen. Er druckt CMYK sowie zwei Weißkanäle und zwei Klartintenkanäle. Je nach Anwendungszweck stehen verschiedene Folien zur Auswahl. So lassen sich beispielsweise auch spülmaschinenfeste Tassen herstellen.
RS Pro präsentierte ein ähnliches System, allerdings mit zusätzlichen Metallic-Tinten, die einige sehr beeindruckende Effekte erzeugen. RS Pro hatte außerdem eine zweite Variante namens UV 3D DtF im Angebot, die einen deutlich strukturierteren Effekt erzeugt. Der Druckvorgang ist ähnlich: Man verwendet zwei Folien, bedruckt die Klebeschicht und wickelt sie dann zu einem einzelnen Blatt zusammen, in dessen Mitte die Grafik eingelegt ist. Das Aufbringen der Grafik ist jedoch aufwendiger und erfordert etwas Geschick. Der Trick besteht darin, den Untergrund leicht auf etwa 120 °C zu erwärmen und die Grafik anschließend mit einer Transferpresse aufzubringen.
Im Gegensatz zu den anderen UV-DtF-Lösungen ist diese primär für Textilien gedacht. Für Kleidung ist sie nicht wirklich geeignet, da sie keine nennenswerte Waschechtheit bietet. Sie wurde hauptsächlich an Tragetaschen demonstriert, aber ich denke, sie wäre auf Hüten deutlich effektiver.
Zusammengenommen zeigen diese verschiedenen Lösungen, dass der DtF-Markt keine Anzeichen einer Verlangsamung zeigt und aktiv in neue Anwendungsbereiche expandiert.
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