Die Botschaft von der Nachhaltigkeit (Teil 4)

Im vierten Teil dieser Reihe von Blogpost bringt Laurel Brunner Ideen zum Thema umweltpolitische Erklärungen ins Spiel.
Industrieverbände, die etwa Illustratoren, Journalisten, Designer, Autoren, Drucker oder Verleger vertreten, kümmern sich in der Regel eher weniger darum, dass negative Umweltauswirkungen minimiert werden. In den vorangegangenen Postings ging es um die „3 Rs“: Reduzierung, Rohstoffe wiederverwenden, Recycling. Weitere Themen waren Emissionskontrolle sowie das Management und die Vermeidung von Abfällen. Welche Überlegungen zu Materialverbrauch und Recycling sollte man anstellen, wenn man ein bestimmtes Druckprodukt herstellen will?
Für Zeitungen ist diese Überlegung recht einfach: Ein Großteil des für den Zeitungsdruck benötigten Papiers ist recycelt. Das Recycling von Papier und Karton sollte deshalb für das Umwelt-Leitbild eines jeden Branchenverbandes eine Selbstverständlichkeit sein. Man sollte jedoch auch Druckplatten, etwa aus Aluminium, oder auch Flexodruckplatten, mit in Betracht ziehen. Aluminiumplatten sind bereits eine wichtige Einnahmequelle für Druckereien in der gesamten Branche, da sie für das Recycling verkauft werden können.
Das Recycling des Photopolymers, das zur Herstellung von Flexodruckplatten für den Zeitungsdruck, aber auch für den Druck von Verpackungen und andere Anwendungen verwendet wird, ist etwas komplizierter – aber nicht unmöglich. Hersteller wie die Flint Group oder DuPont bieten einen Recycling-Service an. Dieser ist allerdings nicht kostenlos, zudem wird der Abfall in der Regel verbrannt, anstatt zu etwas Nützlichem verarbeitet zu werden. Besser wäre es, Wege zur Wiederverwendung des Materials zu finden. In Frage kommt etwa der Einsatz als z.B. als Splitt zur Abdeckung von Reit- und Sportplätzen oder auch als Baumaterial. Es ist dazu wichtig, Firmen zu identifizieren und kontaktieren, die verbrauchte Flexodruckplatten verwenden können, ohne sie in ihren Komponenten zu zerlegen oder zu verbrennen. Branchenverbände haben hier also eine zusätzliche Möglichkeit, Empfehlungen abzugeben oder Partnerschaften mit Unternehmen einzugehen, die geeignete Recycling-Lieferketten aufbauen können.
In England hat man ein Sprichwort: “where there is muck there is brass”, also in etwa: "Wo Mist ist, ist auch Messing". Das bedeutet, dass Abfall, also Mist, auch eine Einnahmequelle, also Messing, sein kann. Mit recycelten Druckplatten verdienen derzeit Anwender und Hersteller Geld. Durch Innovation und Unternehmergeist lassen sich weitere Ideen für Wiederverwendung von Plattenmaterialien finden und für tragfähige, neue Unternehmen nutzen. Damit wird die Umweltbelastung vermindert – und man erzielt dabei noch einen Gewinn. Viele große Erfindungen haben ihren Ursprung in Trippelschrittchen. Politischen Erklärungen der Druck- und Verlagsindustrie können dazu beitragen, solche Chancen zu schaffen. Die Industrieverbände sind hingegen in einer perfekten Ausgangslage, um neuen Ideen zur Reduzierung der Umweltbelastung durch eine verbesserte Abfallbehandlung vom Papier bis zur Platte zum Durchbruch zu verhelfen. Zuerst jedoch muss das Problem erkannt werden, bevor Lösungsansätze erarbeitet werden können.
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