Sublimationsdruck ist beliebt, weil er sowohl für Bekleidung wie die Herstellung von Werbegeschenken und personalisierten Gegenständen verwendet werden kann. Die Technologie gilt als unkompliziert, trotzdem können Digitaldrucker dabei auf Herausforderungen stoßen. Mit unseren 5 Tipps klappt es wie am Schnürchen!

Bildunterschrift: Innenraumdekoration wird häufig im Sublimationsdruck hergestellt. Mit unseren 5 Tipps gelingt das auch Einsteigern. Foto: Sonja Angerer

Sportshirt, Soft Signage, personalisierte Tasse, Mousepad: Sublimationsdruck wird in der Digitaldruckbranche sehr häufig eingesetzt. Denn die Technologie gilt als recht gut beherrschbar, auch wenn ein Anwender noch nicht so viel Erfahrung hat.

Subli-Druck-Technologie in aller Kürze

In der Regel versteht man im Digitaldruck unter Sublimationsdruck ein Transfer-Verfahren. Das Motiv wird zunächst spiegelverkehrt auf ein dünnes Transferpapier, z.B. Coldenhove Jetcol, gedruckt. Dazu kommt ein spezieller Digitaldrucker mit wasserbasierter Sublimationstinte zum Einsatz. Solche Modelle werden in unterschiedlichen Größen von vielen Herstellern angeboten, z.B. Efi, Epson, DGI, Mutoh oder Roland DG.

Zum Übertrag auf das Endprodukt kommen Kalander (z.B. Monti Antonio, Klieverik) oder Transferpressen (z.B. Fuchs, Stahls) zum Einsatz. Für Anwendungen wie den Druck auf Tassen oder Flaschen benötigt man spezielle Einsätze, eine Tassenpresse oder einen Heißluftofen. Dadurch können etwa Becher rundherum bebildert werden. Deshalb werden für den digitalen Sublimationsdruck manchmal auch die Ausdrücke „Thermotransferdruck“ oder „Allover-Druck (AOP)“ verwendet.

Im textilen Rollen-, Soft-Signage und Fahnendruck kommt manchmal auch Sublimations-Direktdruck mit Dispersions- (Dye-Sub)-Tinte vor, z.B. mit der Durst P5 Tex iSub-Serie oder HP Stitch-Modellen. Darauf geht dieser Artikel aber nicht näher ein.

Mit Mimaki TRAPIS ist jüngst außerdem ein weiteres, dem Sublimationsdruck ähnliches, Transferverfahren auf den Markt gekommen, welches eine breitere Materialauswahl zulässt.

Bildunterschrift: Kalander oder Transferpresse haben großen Einfluss auf die Qualität von Sublimationsdrucken. Foto: Sonja Angerer

Herausforderungen beim Sublimationsdruck mit Digitaldruckern

1. Mangelnde Farbgenauigkeit und Konsistenz

Eine der größten Herausforderungen beim Sublimationsdruck ist die Farbgenauigkeit. Farbabweichungen können durch verschiedene Faktoren wie Drucker- oder RIP-Einstellungen, Tintenqualität und Trägerpapier entstehen. Zusätzlich verändert sich die Farbe beim Übertrag vom Transferpapier auf das endgültige Medium noch.

2. Ungenügende Reinigung und Wartung

Digitaldrucker müssen regelmäßig gewartet werden. Bei vernachlässigten Maschinen sinkt die Druckqualität, etwa durch verstopfte Düsen im Druckkopf. Auch Flecken auf der Materialzuführung oder eine übervolle Wiper-Station können dazu führen, dass Sublimationsdrucke nicht wie erwartet aussehen.

3. Falsches Material

Der klassische Sublimations-Transferdruck funktioniert nur auf Medien, die hauptsächlich aus Polyester sind. Alternativ kann man andere Oberflächen mit Hilfe einer Polyesterschicht für den Sublimations-Transferdruck vorbereiten.

4. Inkonsistente Temperaturen und Druck

Die richtigen Temperatur- und Druckeinstellungen sind entscheidend für den Erfolg. Die Bedingungen müssen außerdem über die ganze Fläche und während des gesamten Übertragungsprozesses konsistent sein. Denn schon kleine Veränderungen bei Temperatur und Druck können zu deutlich sichtbaren Farbunterschieden führen.

5. Fehlender Workflow

Im Vergleich zum Direktdruck auf Papier oder Folie sind beim Sublimationsdruck weitaus mehr Arbeitsschritte nötig. Je später im Produktionsprozess ein Fehler passiert, desto teurer wird es. Denn nicht nur der Druck, sondern auch die Rohware zur Übertragung sind dann oft unbrauchbar.

Bildunterschrift: Thermotransferdruck kann für Textilien und harte Oberflächen eingesetzt werden. Foto: Sonja Angerer

Fünf Tipps zur Vermeidung häufiger Fehler beim Sublimationsdruck

1. Regelmäßige Kalibrierung und Farbprofilierung

Der Sublimationsdrucker sollte regelmäßig kalibriert und Farbprofile erstellt werden. Dies gilt vor allem dann, wenn man Tinte oder Transferpapier gewechselt hat.

2. Sorgfältige Wartung des Equipments

Nicht nur der Digitaldrucker, sondern auch Kalander oder Transferpresse müssen regelmäßig gewartet werden. Denn Fussel und Flecken auf den Geräten können mit dem Motiv übertragen werden.

3. Auswahl des richtigen Materials

Sublimationsdruck funktioniert nur auf weißen oder sehr hellen Oberflächen gut.  Bei Anbietern wie Print Equipment gibt es eine große Auswahl von Rohwaren für den Sublidruck. Sie reicht von Textilien und Heimtextilien über Fotogeschenke bis hin zu Geschenkverpackungen. Für den Druck auf bunten oder dunklen Textilien sind die DTF oder DTG-Technologie besser geeignet.

4. Optimale Temperatur- und Druckeinstellungen dokumentieren

Verpresszeiten oder Kalander-Geschwindigkeiten haben großen Einfluss auf Farben. Die ideale Druck- und Temperatureinstellung hängt dabei stark von der Oberfläche ab, auf die der Druck übertragen werden soll. Deshalb sollte man vor allem bei neuer Rohware mit verschiedenen Einstellungen experimentieren, um die optimalen Bedingungen zu finden. Dokumentieren für zukünftige Druckaufgaben nicht vergessen!

5. Effektive Workflows und Automation einführen

Für viele Produkte, die im Thermotransfer-Verfahren hergestellt werden, lässt sich der Workflow teilautomatisieren, etwa durch digitale Schneidetische (z.B. Zünd) oder Lasercutter (z.B. Trotec). Diese können Konturlinien aus dem RIP übernehmen und zuordnen. Manchmal helfen aber auch kleine Investitionen, den Workflow bei der Herstellung von Sublimationsdrucken deutlich zu verbessern, etwa die Anschaffung einer zusätzlichen Heißpresse.

Der Epson Surecolor F1100 Sublimationsdrucker wurde 2024 vorgestellt. Foto: Epson

Fazit

Der Sublimationsdruck bietet viele Vorteile, aber auch einige Herausforderungen, besonders für Einsteiger. Mit unseren 5 Tipps können auch Druckereimitarbeiter, die noch nicht so erfahren sind, häufige Fehler vermeiden und die Druckqualität verbessern.