Leuchtpylone verbinden technische Präzision mit hoher Werbewirkung und eröffnen Digitaldruckereien neue Umsatzfelder, wenn Kompetenz und Partner stimmen. Dieser Artikel liefert praxisnahe Einblicke, damit Betriebe von der reinen Druckerei zum Komplettanbieter für Außenbeschilderung werden können.
Jeder hat sie schon einmal gesehen: Leuchtpylone, freistehende, beleuchtete Werbeanlagen. Sie gelten als Königsdisziplin der Außenwerbung, da es sich oft um komplexe Projekte handelt. Daher stehen sie oft vor renommierten Kultureinrichtungen, Banken und Geschäftshäusern. Denn sie verbinden Markenpräsenz mit Orientierung: man sieht sie oft schon von weitem.

Dieser Artikel erläutert Typen, Einsatzfelder und produktionstechnische Anforderungen. für Digitaldruckereien sowie die benötigten Partner und rechtlichen Rahmenbedingungen, um das Produktfeld Leuchtpylone gewinnbringend zu erschließen.
Leuchtpylone in der Werbetechnik
Leuchtpylone stehen im Spannungsfeld zwischen Architektur, Technik und Druck. Ihre Bedeutung in der Werbetechnik ergibt sich aus der Kombination von Höhe, Beleuchtung und grafischer Präsenz. Sie sind über große Distanzen sichtbar und entfalten und damit vor allem im urbanen Raum enorme Werbewirkung.
Leuchtpylone reichen vom standardisierten Modulpylon über ovale und gewölbte Profilgestaltungen bis hin zu maßgefertigten Sonderkonstruktionen mit großen Acrylfronten. Technisch unterscheiden sich die Systeme durch Beleuchtungsprinzipien, etwa homogene Backlit-Flächen mit transluzenten Folien oder modular ausgelegte Rahmen mit austauschbaren Displays.
Varianten gibt es als einseitig oder zweiseitig beleuchtete Säulen, als mehrteilige, kombinierbare Module für wechselnde Kampagnen und integrierte Stelen mit zusätzlichen Elementen wie digitalen Screens oder Wegweisern. Vielfach ist der Übergang zu Digital Signage für den Außenraum fließend.

Einsatzbereiche für Leuchtpylone
Leuchtpylone werden dort eingesetzt, wo Orientierung und Wiedererkennbarkeit gefragt sind, beispielsweise an Eingangsbereichen von Gewerbeflächen, auf Parkplätzen, an Tankstellen, in Shopping-Centern und auf Messegeländen. Auch für die Kulturwerbung an Museen oder Veranstaltungsorten kommen immer wieder Leuchtpylone zum Einsatz.
Die funktionalen Anforderungen reichen von Witterungsbeständigkeit und vandalismussicherer Ausführung bis zu gleichmäßiger Lichtverteilung und guter Lesbarkeit bei Nacht. Zudem müssen Leuchtpylone städtebaulichen und oft auch verkehrsrechtlichen Vorgaben bezüglich Form, Farbe und Leuchtdichte genügen. Meist ist das Aufstellen eines Leuchtpylons daher ein komplexes Projekt, bei dem Druckereien und Werbetechnik-Betriebe auf Partner und Subunternehmer zurückgreifen müssen.
Was müssen Dienstleister beim Bau von Leuchtpylonen beachten?
Grundsätzlich ist in Deutschland das Herstellen und Installieren von Leuchtreklame seit Anfang 2020 wieder ein Meisterpflicht-Handwerk. Wer einen Leuchtpylon als Generalunternehmer aufstellen will, benötigt daher einen festangestellten Mitarbeiter mit Meisterbrief im Schilder- und Leuchtreklame-Handwerk. Zusätzlich wird man oftmals die Hilfe von Statikern, Bauunternehmen, Metallbauern, Elektrotechnikern und Montagebetrieben nicht verzichten können.
Leuchtpylone müssen, wie alle größeren Werbeanlagen, genehmigt werden, in der Regel von der Bauaufsichtsbehörde. Details können sich örtlich stark unterscheiden. Immer benötigt werden Lage- und Bauplan sowie Standsicherheitsnachweise. Diese können prinzipiell von jedem Statiker erbracht werden. Es empfiehlt sich jedoch, einen Partner zu suchen, der mit ähnlichen Werbeanlagen bereits Erfahrung gesammelt hat.
Steht der Leuchtpylon auf öffentlichem Grund, muss zusätzlich um eine Sondernutzungserlaubnis nachgesucht werden. In der Nähe von besonders prominenten Flächen und Bauten kann außerdem eine Denkmalschutz-Beurteilung angefordert werden.
Große Leuchtpylone erfordern ein solides Fundament und eine stabile Grundstruktur. Meist arbeiten dafür Bauunternehmen und Metallbauer zusammen. Elektriker oder Leuchtreklamehersteller stellen normgerechte Anschlüsse her und dokumentieren, dass sie den im Projektplan hinterlegten Anforderungen z.B. bezüglich Wasser- und Staubdichtigkeit entsprechen. Montageteams sorgen für sichere Endmontage.

Anforderungen an den Druck für Leuchtpylone
Auch an Druckdienstleister stellen Leuchtpylone besondere Anforderungen, beispielsweise bei Farbabstimmung und -management, aber auch Druck und Weiterverarbeitung.
Die Druckproduktion für Leuchtpylone verlangt material- und lichtspezifisches Know-how. So müssen Backlit-Medien beispielsweise für LED-Hinterleuchtung kalibriert gedruckt werden, weil Farben hinterleuchtet anders wahrgenommen werden als im Direktlicht. Farbmanagement und Lichtproofing bei Tageslicht und Dunkelheit sind unabdingbar, um Farbstabilität und Leuchtwirkung zu gewährleisten.
Weiterverarbeitung wie Kaschierung auf Acryl, konturgenauer Zuschnitt, Ausfräsungen für Serviceöffnungen und das Anbringen von Klebeflächen oder Schraubloch-Markierungen erfordert präzise Produktionsdaten und geeignete Maschinen.
Große, empfindliche Elemente müssen stoß- und witterungssicher verpackt werden, um Transportschäden zu vermeiden.
Wenn die Druckerei als Generalunternehmer für das Gesamtprojekt auftritt, sollten Mitarbeiter in der Steuerung und Abwicklung komplexer Aufträge bereits erfahren sein, von der Nachkalkulation bis hin zu Versicherungsfragen. Denn auch der administrative Aufwand ist erheblich. Dokumentierte Abnahmeprotokolle, Materialdatenblätter und Prüfberichte sind erforderlich, um Haftungs- und Gewährleistungsfragen sauber zu klären.
Die gesetzliche Gewährleistungsfrist für gelieferte Waren beträgt in Deutschland grundsätzlich zwei Jahre. Bei Bau- oder herstellungsnahen Arbeiten an einem Bauwerk, zu denen freistehende, dauerhaft installierte Leuchtpylone häufig zählen, gilt eine fünfjährige Mängelhaftung nach dem Bauwerkrecht.
Hersteller- oder Lieferantengarantie für Komponenten wie LED-Module, Netzteile oder Acrylfronten läuft oft separat und kann kürzer oder länger sein. Typische Garantiezeiträume liegen bei LED-Komponenten je nach Hersteller zwischen zwei und fünf Jahren.
Neben Fragen der Gewährleistung für ein Leuchtpylon-Projekt sollte auch geregelt werden, welche Bedingungen für laufende Wartung, fällige Reparaturen und die Bestückung mit neuen Motiven gelten.
Wirtschaftliche Perspektive für Digitaldruckereien
Die Integration von Leuchtpylonen ins Portfolio eröffnet Digitaldruckereien die Möglichkeit, Komplettlösungen anzubieten. Dadurch lassen sich Umsatz und Margen im Vergleich zum reinen Druckauftrag erheblich erhöhen. Leuchtpylone sind ein attraktives Erweiterungsfeld innerhalb der Beschilderung. Sie bündeln gestalterische und technische Kompetenzen und schaffen so auch Sichtbarkeit für die beteiligten Gewerke.
Der Aufbau eines vertrauensvollen Partnernetzwerkes kann aufwendig sein, ist aber letztlich notwendig, um Risiken zu minimieren und verlässliche Lieferketten zu etablieren.
Einstiegsmöglichkeiten sind der Vertrieb standardisierter Module, z. B. von Leuchtreklame-Shop oder Werbepylon.de sowie die Zusammenarbeit mit spezialisierten Anbietern wie Lauschner Lichtwerbung. Daraus kann später eine Ausweitung auf individuelle Sonderbauten erfolgen. Investitionen in die Qualifikation der Mitarbeiter, und geeignete Maschinen sind dabei Voraussetzung.