Bei Trigema steht die Sportbekleidung im Mittelpunkt aller Aktivitäten. Das süddeutsche Unternehmen setzt bei der Erstellung seiner Sportbekleidungskollektionen jetzt auf Digitaldruck. Seit 1929 legt das Unternehmen großen Wert auf eine faire und nachhaltige Produktion.

Treue Kunden der Sportbekleidung von Trigema kennen die Beweggründe der Marke genau. Das Unternehmen stellt seit fast einem Jahrhundert Sportbekleidung in Deutschland her. Im Gegensatz zu anderen bekannten globalen Marken wie Adidas und Puma, die ursprünglich in Deutschland gegründet wurden, haben diese Marken ihre Produktionsstätten inzwischen ins Ausland verlagert.

Nicht bei Trigema! Das Unternehmen importiert hauptsächlich Garne aus Europa, die dann in Burladingen, einer kleinen Stadt etwa eine Autostunde von Stuttgart entfernt, zu Strickwaren verarbeitet werden. Maschenware ist sehr elastisch und eignet sich daher sowohl für Unterwäsche als auch für Sportbekleidung. Heute beschäftigt das Unternehmen etwa 1.200 Mitarbeiter vor Ort, die für das Färben, Ausrüsten, Bedrucken und Zuschneiden der in der Anlage gestrickten Stoffe verantwortlich sind.

Wolfgang Grupp Junior sagt: „Wir setzen uns für eine nachhaltige und faire Produktion ein.“ Medienberichten zufolge werden er und seine Schwester Bonita voraussichtlich Ende 2023 das Unternehmen Trigema übernehmen. Das wäre dann die vierte Generation von Familienbesitzern für das Unternehmen.

Wolfgang Grupp Junior wird Trigema Ende 2023 gemeinsam mit seiner Schwester übernehmen.

Foto: Trigema

Trigema und Sportbekleidung: Qualität ist das A und O

„Unsere Sportbekleidung ist auf Langlebigkeit ausgelegt“, betont Grupp. „Das bedeutet, dass auch der Druck sehr robust sein muss. Schließlich sieht ein Kleidungsstück mit einem verwaschenen Druck sehr schnell schmutzig aus, auch wenn das Grundmaterial noch perfekt ist. Deshalb verwenden wir oft den Siebdruck und sind mit den Ergebnissen sehr zufrieden.“

Trigema setzt jedoch zunehmend auf den Digitaldruck. Dies bezieht sich hauptsächlich auf den Sublimationsdruck, gelegentlich aber auch auf den Direktdruck, Effekt- und Flockfolien sowie Plastisols. „In einigen Fällen arbeiten wir für den Druck mit lokalen Druckereien zusammen“, erklärt Grupp, „aber wir haben auch unsere eigenen Sublimationsdruckmaschinen vor Ort.“

Er sieht den Digitaldruck vor allem bei kleinen Losgrößen als Vorteil. „Wegen der hohen Kosten für die Schablone ist der Siebdruck erst ab 80 Stück machbar. Bei sehr hohen Auflagen hat der Digitaldruck noch einige Nachteile, da er pro Stück immer noch teurer ist als ein analoges Verfahren.“

In Burladingen werden die Stoffe für Sportbekleidung gestrickt und veredelt.

Foto: Trigema

Personalisierung der Sportbekleidung auf Anfrage

Für größere Veranstaltungen bietet Trigema einen Personalisierungsservice an. Dazu werden die Trigema-Textilien in der Fabrik auf Wunsch bestickt, bedruckt oder beflockt. Die Designs sind in der Regel recht einfach und werden vom Kunden geliefert. Gelegentlich erhalten sie auch Aufträge für spezielle Kollektionen auf Kundenwunsch, da die gesamte Produktion vor Ort durchgeführt werden kann.

Von den 1970er bis in die späten 1990er Jahre war Trigema der größte Trikotsponsor der ersten und zweiten Mannschaft der deutschen Fußball-Bundesliga für Männer. „Heute ist unsere Sportbekleidung vor allem für Freizeitsportler gedacht“, betont Grupp. „Unsere Kunden schätzen die zeitlosen, eleganten Designs und die Langlebigkeit. Das macht unsere Sportbekleidung sehr nachhaltig – oft werden die Artikel buchstäblich in Stücke gerissen, die nur noch für das Recycling geeignet sind.“

Für die Zukunft erwartet Wolfgang Grupp Junior, dass die Abfallvermeidung und das Recycling von Produktions- und Post-Consumer-Abfällen noch wichtiger werden. „Bei Trigema haben wir glücklicherweise nur sehr wenig überschüssige Bestände, was uns in eine gute Position bringt.“

Produktion und Entwicklung befinden sich bei Trigema direkt nebeneinander. Das ermöglicht es ihnen, neue Designs für Sportbekleidung schnell zu testen.

Foto: Trigema

Datengesteuertes Design

Die minimale Überproduktion von Trigema im Vergleich zum Industriestandard kann auf zahlreiche Faktoren zurückgeführt werden. Nahezu alle Kollektionen des Unternehmens werden über den eigenen Online-Shop und über Ladengeschäfte verkauft. Er sagt: „Dadurch können wir die Nachfrage sehr genau vorhersagen und bei Bedarf Anpassungen vornehmen.“ Die lokale, vertikale Produktion von Trigema ermöglicht sehr schnelle Produktionszyklen, und der Digitaldruck erlaubt schnelle Designanpassungen für Sportbekleidung und andere Kleidung.

„Auch unsere Entwicklungsabteilung befindet sich ganz in der Nähe unserer Produktionsstätte“, sagt Grupp. „Das ermöglicht es den Designern, neue Technologien im Textildruck und in der Veredelung schnell umzusetzen. Die Kreations- und Produktionsteams lernen voneinander. Ich bin vor allem davon überzeugt, dass auch das Design auf den Daten basieren muss.“

Er erklärt: „Das bedeutet, dass unsere Kreativen weltweit nach Inspirationen suchen und sich an die neuesten Sportswear-Trends anpassen. Wir erhalten aber auch aktuelle Verkaufszahlen aus unseren Geschäften und dem Online-Shop. So können wir vermeiden, Produkte herzustellen, die sich nicht verkaufen“, kommentiert er.

Digitaldruck und Automatisierung

Mit Blick auf die Zukunft glaubt Grupp, dass Trigema bei der Produktion von Sportbekleidung noch stärker auf digitale Druckverfahren und umfassende Automatisierung setzen wird. Bei Trigema ist er derzeit für die Bereiche IT und Geschäftskunden zuständig. Für seine Position im Unternehmen wurde Grupp an englischen Colleges und Universitäten umfassend ausgebildet. Auf die Frage nach der Zukunft der Sportbekleidungsproduktion sagt er: „Es ist wichtig, ein zuverlässiges Druckverfahren zu haben, das für alle Fasern funktioniert und langlebig, vielseitig und qualitativ hochwertig ist, und das gibt es heute noch nicht.“

Die Sportswear Pro wird vom 19. bis 22. März 2024 auf der RAI Amsterdam stattfinden. Auf der Sportswear Pro werden die allerneuesten Technologien und Lösungen für die bedarfsgerechte und individuelle Produktion von Sportbekleidung vorgestellt. Von Musterdesign und automatisierten digitalen Arbeitsabläufen bis hin zu innovativen Materialien und integrierten Wearable-Technologien werden auf der Ausstellung und dem visionären Trendforum nachhaltige, schnellere und schlankere Produktionslösungen für Sport- und Activewear-Marken und Hersteller vorgestellt. Registrieren Sie Ihr Interesse an einem Besuch hier.

Bildunterschrift: Trigema produziert Sportbekleidung in Deutschland. Bildnachweis: Trigema.