
Debbie McKeegan erörtert, wie sich die Landschaft der Sportbekleidung drastisch verändert. Die Hersteller von Sportbekleidung konzentrieren sich auf die Verwendung von recycelten und neuen Fasern in ihrer Produktion.
Die Landschaft der Sportbekleidung verändert sich im Laufe des Jahrzehnts dramatisch. Mit einem verstärkten Fokus auf Nachhaltigkeit haben die Hersteller ihre Aufmerksamkeit auf die Verwendung von recycelten und neuen Fasermaterialien gerichtet, um die Produktion zu beeinflussen. Dieser Aufschwung wird auch durch die Statistiken belegt, wonach der globale Fasermarkt bis 2030 ein erstaunliches Volumen von 1,1 Billionen Dollar erreichen soll, wobei Recyclingfasern eine wichtige Rolle spielen (Quelle: Textile Exchange).
Was ist der Grund für diesen Paradigmenwechsel?
Dafür gibt es einige Faktoren. Erstens ist das Bewusstsein der Verbraucher für die Auswirkungen der Mode auf die Umwelt gestiegen, was zu Forderungen nach nachhaltigeren Produkten geführt hat. Auf institutioneller Ebene haben die Regierungen Maßnahmen zur Förderung der Verwendung von recycelten Materialien ergriffen, wie z.B. das Verbot von Einwegplastik und Programme zur Herstellerverantwortung. Darüber hinaus sind die Kosten für recycelte Materialien deutlich gesunken, wodurch ein Wettbewerbsmarkt mit neuen Materialien entstanden ist. Und schließlich verbessern technologische Fortschritte die Qualität und Leistung von recycelten Materialien erheblich.
Der Sektor der nachhaltigen Fasern blüht mit Innovationen auf, wobei große Marken den Weg vorgeben. Inditex hat zum Beispiel mit Ambercycle, einem in Los Angeles ansässigen Unternehmen für Materialwissenschaften, zusammengearbeitet, um das Recycling von Textilien zu Textilien aus Polyester zu fördern. Im Rahmen dieser Partnerschaft wurde eine Sportkollektion entwickelt, die zu 50 % aus Cycora besteht, einem innovativen Material, das aus postindustriellen und post-consumer Polyesterabfällen gewonnen wird.
Im Rahmen dieser Initiative hat Zara Athleticz, eine Untermarke für Sportbekleidung für Männer, eine Capsule-Kollektion mit „technischen Teilen“ auf den Markt gebracht, die bis zu 50 % Cycora enthalten.
Gleichzeitig hat sich das globale Sportunternehmen PUMA verpflichtet, recyceltes Polyester durch seine innovative RE:FIBRE-Technologie zu ersetzen. Seit dem Pilotversuch im Jahr 2022 wurde RE:FIBRE bei der Herstellung verschiedener Trikots verwendet. Das Unternehmen plant, die Verwendung bis 2024 auf alle offiziellen Trikots von Fußballvereinen und -verbänden auszuweiten. Die RE:FIBRE Technologie wurde auch für die Herstellung der Replika-Trikots der Schweiz und Marokkos für die Frauen-Weltmeisterschaft sowie für das dritte Trikot von Girona für die Saison 2023/24 verwendet.
Die offiziellen PUMA Fußballtrikots, einschließlich der Trikots für die Euro und die Copa América, werden aus recycelten RE:FIBRE Materialien hergestellt, die aus alten Kleidungsstücken und Fabrikabfällen und nicht nur aus recycelten Plastikflaschen hergestellt wurden.
Anfang 2024 hat die Lenzing Gruppe eine neue, fossilfreie Verarbeitungstechnik für TENCEL™ Lyocellfasern eingeführt. Mit dieser Methode werden Stretch-Stoffe hergestellt, die nicht nur den Tragekomfort erhöhen, sondern auch verantwortungsvoll produziert werden.
Die Zellulosefaser Naia™ Renew von Eastman hat ebenfalls die Messlatte für Nachhaltigkeit höher gelegt, indem sie das Global Recycled Standard (GRS)-Zertifikat erhalten hat, das ihre ethische Produktion bestätigt. Auf der gleichen Wellenlänge liegt der Sportbekleidungsgigant Adidas mit seiner ehrgeizigen Strategie, bis 2025 100 % recycelte Polyesterfasern zu beschaffen und 90 % seiner Produkte mit nachhaltiger Technologie auszustatten.
Darüber hinaus hat sich die Marke The North Face kürzlich mit einem Konsortium unter der Leitung des US-Energieministeriums zusammengeschlossen, das biobasierte synthetische Textilien als potenzielle neue nachhaltige Rohstoffe erforscht. Die Outdoor-Marke The North Face beteiligt sich aktiv an dieser Suche und trägt zur Entwicklung innovativer, umweltfreundlicherer Stoffe bei, die herkömmliches Polyester ersetzen sollen.
Die neue Welle von Stoffen bringt jedoch einzigartige Herausforderungen mit sich, insbesondere beim Druck. Da Reaktiv- und Sublimationsdrucksysteme 74% des Drucks auf Sportbekleidung ausmachen (Quelle: Inkwood Research), erfordert die zunehmende Verwendung von Fasermischungen und regenerierten Fasern neue Druckmethoden.
Pigment- und Säuredrucksysteme werden erweitert, um diesen Herausforderungen gerecht zu werden, mit ihren jeweiligen Stärken bei Fasermischungen und regenerierter Nylon-Badebekleidung.
Drucksysteme wie Farbstoffsublimation, Reaktivdruck, Säuredruck und Pigmentdruck haben jeweils ihre eigenen Vor- und Nachteile. Der Farbstoffsublimationsdruck bietet zwar eine hohe Bildqualität und lebendige Farben, ist aber auf Polyestergewebe beschränkt. Der Reaktivdruck ist energie- und wasserintensiv, liefert aber hervorragende Echtheitsergebnisse und Farbbrillanz. Der Säuredruck liefert hervorragende Farb- und Echtheitsergebnisse, ist aber ebenso wasser- und energieintensiv.
Im Gegensatz dazu beruht der Pigmentdruck nicht auf einer chemischen Bindung mit den Stofffasern, was ihn vielseitiger und umweltfreundlicher macht – allerdings mit einer geringeren Wasch- und Reibechtheit. Infolgedessen nimmt die Verwendung des Pigmentdrucks für Sportbekleidung zu, mit einem jährlichen Wachstum im zweistelligen Bereich, da Mischgewebe in der Sportbekleidung immer häufiger verwendet werden.
Es ist offensichtlich, dass sich die Sportbekleidungsindustrie auf einem Aufwärtstrend befindet, der durch Fortschritte bei Fasern und Druckfarben angetrieben wird. Unabhängig vom Druckverfahren ist die wachsende Popularität des Sektors, die durch den zunehmenden Trend zu Sport- und Freizeitkleidung angeheizt wird, ein Bereich, den man in den kommenden Jahren beobachten sollte. Dieser Wandel prägt nicht nur die Modeindustrie, sondern beeinflusst auch eine nachhaltigere Zukunft des Drucks durch die Einführung von zirkulärem Design und umweltfreundlichen Herstellungstechnologien.
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