Es ist gut dokumentiert, dass die vollständige Belichtung jeder Emulsion die beste Haltbarkeit im Druck garantiert.

Doch was passiert, wenn Sie die Belichtungszeit verkürzen, um feine Details aufzulösen, und mit der Nachbelichtung versuchen, die Haltbarkeit wiederherzustellen? William Shorter, Produktmanager von CPS – Chemische Produkte und Dienstleistungen, erklärt.

Erstens: Warum ist eine vollständige Belichtung so wichtig?

Wenn Sie Ihre Emulsion nur mit der Hälfte der optimalen Belichtung belichten, dringt das UV-Licht zwar in die Schablonenschicht ein, härtet aber nicht die gesamte Emulsion. Daher wird die Schablone beim Auswaschen wahrscheinlich auf dem Gewebe verbleiben, aber ein Teil der unterbelichteten Emulsion auf der Rakelseite wird weggewaschen, und die Schablone wird auf der Druckmaschine schnell zerfallen.

Wenn Sie z.B. mit drei Vierteln der optimalen Belichtung belichten, wird ein größerer Teil der Emulsion um die Gewebefasern herum gehärtet und die Schablone ist dann haltbarer. Auf der Rakelseite des Gewebes ist die Emulsion jedoch nur teilweise gehärtet und wird von den Lösungsmitteln oder dem Wasser in den Tinten angegriffen.

Grundsätzlich ist die Unterbelichtung einer der häufigsten Fehler bei der Herstellung von Schablonen und wird die Haltbarkeit der Schablone immer bis zu einem gewissen Grad beeinträchtigen.

#ScreenprintingTopTip: Wenn sich die Emulsion beim Auswaschen auf der Rakelseite schleimig anfühlt, ist dies ein klares Zeichen dafür, dass Sie nicht die volle Belichtung erreicht haben und die Haltbarkeit des Drucks beeinträchtigt ist.

Aber ich kann es doch einfach nachbelichten?

Der Versuch, eine Emulsion nachzubelichten, die nicht vorhanden ist, ist reine Zeitverschwendung. Die Nachbelichtung einer stark unterbelichteten Schablone funktioniert also einfach nicht.

Die Nachbelichtung von Diazo-sensibilisierten Dual Cure-Emulsionen, die leicht unterbelichtet wurden, kann einen gewissen Effekt haben, wird aber nur eine minimale Verbesserung der Haltbarkeit bewirken. Eine Ausnahme bilden Photopolymer-Emulsionen, bei denen die lichtempfindlichen Moleküle ein integraler Bestandteil der Polymerstruktur der Emulsion sind. Diese profitieren leicht von einer Nachbelichtung, werden aber niemals so widerstandsfähig sein wie eine Emulsion, die von vornherein optimal belichtet wurde.

Zusammengefasst

Um die Haltbarkeit in der Druckmaschine zu gewährleisten, kommt es auf die optimale Aushärtung der Emulsion auf dem Gewebe an. Unterbelichtung führt dazu, dass die Emulsion von der Rakelseite weggewaschen wird und dabei das unterbelichtete Diazo und die vernetzbaren Komponenten mitnimmt. Daher hat die Nachbelichtung nur sehr geringe Auswirkungen auf die Haltbarkeit des Schablonensystems.

Bei reinen Photopolymer-Emulsionen kann die Nachbelichtung aufgrund der molekularen Struktur der Emulsion einen gewissen Nutzen bringen, aber auch hier gilt, dass die beste Haltbarkeit von einer Emulsion erreicht wird, die optimal belichtet wurde.

Wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie unterbelichten müssen, um feine Details wiederzugeben, sollten Sie zunächst andere Parameter neu bewerten, z. B. die Qualität und Spezifikation der Vorlage, den Emulsionstyp und das Beschichtungsverfahren, die Maschenzahl und die Farbe sowie die Konstruktion und Spezifikation der Belichtungsausrüstung.

#ScreenprintingTopTip: Es ist wirklich wichtig, die Belichtungszeit Ihrer Emulsion regelmäßig zu überprüfen, insbesondere wenn das Belichtungsgerät ständig in Gebrauch ist. Idealerweise sollten Sie dies jeden Monat mit einem Belichtungsrechner tun.

#ScreenprintingTopTip : Wenn möglich, und insbesondere, wenn Sie feine Details drucken möchten, ist es besser, gelbes oder orangefarbenes Mesh statt weißes zu verwenden, da das Licht während der Belichtung reflektiert wird. Das bedeutet, dass Sie nicht unterbelichten müssen, um feine Details auflösen zu können.