Da Siebdrucker von den Innovationen der digitalen Inkjet-Drucker und -Hersteller bedrängt werden, fassen wir die Vor- und Nachteile dieser beiden sehr unterschiedlichen Methoden zusammen.

Wenn es um den Druck von Schildern und Display-Grafiken geht, haben Sie grundsätzlich die Wahl zwischen zwei Drucktechnologien: Siebdruck und Tintenstrahl. Und obwohl die digitale Option heute eindeutig die vorherrschende Technologie ist, gibt es immer noch viel Leben im Siebdruck. Fujifilm zum Beispiel meldet, dass der Umsatz mit Tinten ungefähr 50:50 zwischen Siebdruck und Digitaldruck liegt. Es hat also den Anschein, dass jede Technologie ihre eigenen Vorteile hat, abhängig von den jeweiligen Anwendungen.

Der Digitaldruck eignet sich am besten für die Produktion von Kleinstauflagen bis hin zu einer Auflage zu günstigen Kosten. Sie können Aufträge schnell abwickeln und sind besonders gut für Anwendungen mit variablen Daten geeignet. Es gibt eine Auswahl verschiedener Tinten, die sich für eine breite Palette von Substraten und unterschiedlichen Anwendungen eignen, von flexiblen Vinylfolien wie Fahrzeugverpackungen bis hin zu starren Platten wie PVC-Schaumstoffplatten, die strukturell fest sind. Digitaldrucker können mit CMYK-Tinten eine breite Farbskala erzeugen. Viele bieten auch helles Cyan und helles Magenta, um die Farbskala und die Abstufung bei höheren Geschwindigkeiten zu verbessern.

Der Siebdruck hingegen ist ein analoges Verfahren. Der erste Schritt besteht darin, das Bild in einzelne Farben aufzuteilen und für jede Farbe ein Sieb zu erstellen. Die Farbe wird dann Schicht für Schicht aufgetragen, um das gesamte Bild aufzubauen. Auf diese Weise können die Farben in relativ dicken Schichten aufgetragen werden, um Bilder zu erzeugen, die deutlich lebendiger sind als beim Digitaldruck.

Der Nachteil ist, dass es Zeit und Geld kostet, das Sieb zu erstellen, was es für kleine Auflagen kostspielig macht. Bei größeren Auflagen ist diese Methode jedoch äußerst kostengünstig. Je höher die Auflage, desto günstiger sind die Stückkosten für jeden Artikel. Das bedeutet, dass der Siebdruck für viele grafische Anwendungen wie z.B. Displays im Einzelhandel immer noch eine praktikable Option ist.

Aber auch viele der digitalen Anbieter haben ein Auge auf diesen Markt geworfen und so gibt es eine Reihe von großen UV-Inkjet-Flachbettdruckern wie die Inca Onset-Serie oder die HP FB10000, die auch relativ hohe Auflagen bewältigen können. Es ist jedoch nicht ungewöhnlich, dass Digital- und Siebdruck miteinander kombiniert werden, wobei die Spezialeffekte und weißen Hintergründe auf dem Siebdrucker produziert werden und die anderen Farben über ein Hochgeschwindigkeits-Flachbett hinzugefügt werden, wobei jede Technologie ihre Stärken ausspielt und gleichzeitig die Tintenkosten minimiert werden.

Der Siebdruck ist eine ausgereifte Technologie, so dass sich in den letzten Jahren in Bezug auf Druckgeschwindigkeiten, Auflösungen und Gesamtleistung wenig geändert hat. Die meisten der jüngsten Änderungen bei den Siebdruckfarben wurden durch gesetzliche Vorschriften veranlasst. So wurde z.B. N-Vinyl Caprolactum oder NVC, ein Monomer, das häufig in Siebdruckfarben verwendet wird, vor kurzem aus Gesundheits- und Sicherheitsgründen neu eingestuft. Dies wiederum bedeutet, dass viele Druckfarbenhersteller ihre Druckfarben neu formulieren müssen, um die Verwendung dieses Stoffes zu vermeiden.

Dennoch sagt James Whitehead, Produktmanager für Sieb- und Großformat-Tintenstrahltinten bei Fujifilm, dass Fujifilm nach wie vor viele Siebdruckfarben verkauft und weist darauf hin: „Es gibt Druckereikäufer, die immer noch den Siebdruck bevorzugen, weil sie vor allem die Farbsättigung mögen.“

Sarah Kippax, Direktorin von HG Kippax, die nach wie vor Siebdruckmaschinen herstellt, sagt, dass Sie mit Siebdruckfarben eine weitaus bessere Deckkraft erzielen können als mit Digitaldruckfarben. Sie fügt hinzu: „Sie können Sonderfarben, wie z.B. ein Asda-Grün, leichter drucken.“ Sie weist auch darauf hin, dass der Siebdruck viel besser mit Spezialeffekten zurechtkommt als Digitaldrucker und erklärt: „Alle Effekte, wie z.B. reflektierende Farben, bei denen die Partikel zu groß sind und in den Düsen einer digitalen Maschine stecken bleiben.“

In der Tat gibt es eine ganze Reihe von Spezialeffektfarben für den Siebdruck, darunter auch Duftfarben, die auf Wärme oder Licht reagieren und einen Effekt wie Parfüm oder den Geruch eines bestimmten Lebensmittels erzeugen. Außerdem können Sie mit Siebdruckfarben haptische Effekte erzeugen.

Der Siebdruck ermöglicht jedoch eine größere Bandbreite an Effekten, von harten und weichen Oberflächen bis hin zu tieferen Rillen, die sich besser für Braille-Effekte eignen. Allerdings wird es bei Tintenstrahldruckern immer üblicher, eine klare Tinte oder einen Lack beizufügen, die ebenfalls taktile Effekte erzeugen können. Diese sind jedoch nicht so ausgeprägt wie beim Siebdruck, da die Tinten in einer dünneren Schicht aufgetragen werden.

Whitehead sagt jedoch, dass der Siebdruck zwar für grafische Anwendungen rückläufig ist, aber für industrielle Anwendungen immer noch weit verbreitet ist. Der Unterschied besteht darin, dass der Siebdruck Teil des Herstellungsprozesses ist, wo er bei größeren Auflagen niedrigere Stückkosten ermöglicht. Dazu gehören Anwendungen wie das Bedrucken von Plastikkreditkarten und Kleidungsstücken.

Kippax sagt, dass sie auch eine steigende Nachfrage nach maßgeschneiderten Siebdrucklösungen festgestellt hat, wie z.B. die Beschichtung von Unterlegscheiben für einen Automotorenhersteller. Sie erklärt: „Es geht nicht nur darum, die Farbe auf das Material zu bringen, sondern auch darum, wie man sie der Maschine auf die kosteneffektivste Weise präsentiert.

Der Hauptunterschied zwischen den beiden Technologien liegt also letztlich in den Auflagenhöhen. Der Digitaldruck hat sich auf dem Grafikmarkt durchgesetzt, wo es viele einmalige Aufträge und sehr kleine Auflagen gibt. Aber der Siebdruck spielt immer noch eine Rolle in der industriellen Fertigung, wo er durch hohe Auflagen kosteneffektiv ist.