Textilien und die Kreislaufwirtschaft
Laurel Brunner diskutiert die Nachhaltigkeit des digitalen Textildrucks und die schwerwiegenden Auswirkungen, die sich nach der Produktion ergeben.
Der Digitaldruck von Textilien erfreut sich heutzutage großer Beliebtheit. Sowohl Technologieentwickler als auch Dienstleister sind auf der Suche nach der nächsten Killer-App für digitale Drucksysteme. Die Nachhaltigkeit dieser Lösungen wird damit angepriesen, dass sie traditionelle Produktionssysteme für bedruckte Textilien, die erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt haben, untergraben und im Wesentlichen untergraben. Aber die schwerwiegenderen Auswirkungen treten möglicherweise nach der Produktion auf, wenn Textilien entweder zum Recycling in Wohltätigkeitsläden oder einfach als Abfall weggeworfen werden. Allein in der Europäischen Union (EU) werden jedes Jahr 4,3 Millionen Tonnen Textilabfälle verbrannt oder deponiert. Auch wenn jeden Monat Hunderttausende Tonnen neuer Textilien auf den Markt kommen, trägt kaum etwas davon zur Kreislaufwirtschaft bei.
Ein Teil des Problems ist die Vielfalt der Textilfasern und die Schwierigkeit, sie für die Wiederverwendung als Rohstoff in Form zu bringen. In Schweden läuft ein Forschungsprojekt, um einen neuen Ansatz zur automatisierten Textilsortierung zu testen. Die Evaluierung einer neuen Technologie wird zeigen, wie Erkennungs- und Sortiergeräte, die Nahinfrarot-Technologie (NIR) nutzen, abschneiden. Die Technologie wurde bereits in einer Betriebsphase erprobt und läuft derzeit in einem Pilotprojekt. Über achtzig chemische Analysen wurden durchgeführt, um den Fasergehalt in verschiedenen Textilien zu ermitteln. Bei den Tests wurde auch das Vorhandensein gefährlicher Chemikalien überprüft.
Das Projekt heißt SIPTex und wurde vom UVL Svenska Miljöinstitutet (dem schwedischen UVL-Umweltinstitut) mit Mitteln von Vinnova, der schwedischen Innovationsagentur, die das Projekt finanziert, ins Leben gerufen. Vinnova arbeitet unter der Schirmherrschaft des schwedischen Ministeriums für Unternehmen und Innovation, dem lokalen Ansprechpartner für das EU-Rahmenprogramm für Forschung und Entwicklung.
SIPTex wird außerdem von einer Reihe von Akteuren in der Lieferkette der Textilproduktion unterstützt, darunter Einzelhändler wie H&M, Kapp Ahl und IKEA sowie Organisationen wie die Boer Group. Boer ist auf das Sammeln und Sortieren von Textilien, gebrauchter Kleidung und Schuhen zur Wiederverwendung spezialisiert und stellt Testmaterialien für die Pilotanlage sowie zusätzliche Unterstützung für die Bewertungsprozesse zur Verfügung.
Die Grundidee von SIPTex besteht darin, eine Möglichkeit zu finden, die Qualitätsanforderungen von Kunden wie H&M mit einer effektiven Sortiermethode in Einklang zu bringen. Wenn das Projekt wie erhofft klappt, wird es möglich sein, Textilien anhand ihrer Farbe und ihres Fasergehalts sortenrein zu sortieren. Anschließend soll es möglich sein, die Fasern als Rohstoffe für neue Textilien wiederzuverwenden. Die breite Unterstützung für SIPTex deutet darauf hin, dass Unternehmen und Organisationen mit Interesse an Textilproduktion und -recycling neue Liefer- und Recyclingmodelle entwickeln werden, die möglicherweise Chancen für den Digitaldruck eröffnen. Entwickler, die sich für die Nachhaltigkeit bedruckter Textilien interessieren, sollten sich engagieren.
Quellenangaben: Dieser Artikel wurde vom Verdigris Project erstellt, einer Brancheninitiative mit dem Ziel, das Bewusstsein für die positiven Auswirkungen von Druck auf die Umwelt zu schärfen. Dieser wöchentliche Kommentar hilft Druckereien, über Umweltstandards auf dem Laufenden zu bleiben und zu erfahren, wie eine umweltfreundliche Unternehmensführung zur Verbesserung ihres Geschäftsergebnisses beitragen kann. Verdigris wird von folgenden Unternehmen unterstützt: Agfa Graphics , EFI , Fespa , Fujifilm , HP , Kodak , Miraclon , Ricoh , Spindrift, Splash PR , Unity Publishing und Xeikon .
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