Sustainability

Metalldruck und -dekoration

by FESPA | 13.11.2020
Metalldruck und -dekoration

Neben dem Buchdruck ist der Verpackungsdruck einer der wenigen florierenden Druckbereiche. Forderungen nach einer besseren Abfallbewirtschaftung, insbesondere von Kunststoffen, und nach Recycling werden immer lauter, da die Bedenken hinsichtlich der Gesamtauswirkungen von Verpackungen auf die Umwelt immer lauter werden, insbesondere da diese immer komplexer werden.

Die Technologie verbessert sich für eine effizientere und nachhaltigere Produktion. Druckereien entscheiden sich für automatisiertes Produktionsmanagement und Abfallkontrolle, auch wenn die Palette der Dekorations- und Designoptionen, die Verpackungsdesignern zur Verfügung stehen, insbesondere für den Metalldekorationsmarkt, zunimmt. Das Bedrucken von Metallen ist bei Getränkeverpackungen weit verbreitet, es gibt jedoch auch andere Anwendungen, beispielsweise beim Bedrucken von Kreditkarten oder für Metallboxen. Verschönerungen, etwa bei der Herstellung von Etiketten, werden immer komplexer und all das setzt die Recycling-Lieferketten unter Druck. Metallsubstrate lassen sich offensichtlich leicht recyceln, Metallfolien sind jedoch nicht so schonend für den Recyclingprozess.

Die meisten metallischen Substrate für den Druck sind elektrolytisches Weißblech, zinnfreier Stahl oder Aluminium, aber auch Kupfer wird verwendet. Die Metallbleche können mit einem deckenden Weiß beschichtet sein, auf das farbige Tinten gedruckt werden, oder die Tinten können direkt auf blankes Metall gedruckt werden. In jedem Fall ist es äußerst schwierig, bei Verwendung von Offsetdruckverfahren Konsistenz mit den Charakterisierungsdatensätzen oder der Farbanpassung zu erreichen. Dies kann den Abfall und die Produktionszeiten erhöhen. Noch größer wird die Problematik beim Einsatz digitaler Druckverfahren, beispielsweise bei Kleinauflagen.

Für den Offsetmarkt wurde das Konsistenzproblem bis zu einem gewissen Grad mit einer ISO-Norm angegangen (ISO 12647-9 Metalldekorationsdruckverfahren mit Offset-Lithographie), diese Norm gilt jedoch nur für weiß vorbeschichtete Bleche. Und die Offsetlithographie ist nur eine Möglichkeit, Metall zu bedrucken. Andere sind Sublimation mittels Tintenstrahl, Siebdruck und direkter Digitaldruck. Im Digitaldruckbereich gibt es überhaupt keine Standardisierung.

Dies stoppt die Entwicklung jedoch nicht. HP Indigo ist wahrscheinlich der bekannteste Hersteller von Digitaldruckmaschinen mit einer Technologie zum Bedrucken von Metall und zum Folieren. Das Acuity B1-Gerät von Fujifilm unterstützt auch Metallfolien. Und auf der drupa 2016 stellte Landa die Nano-Metallographie vor, eine Technologie, die Actega, ein deutscher Entwickler, 2017 übernommen hat. Actega Metal Print hat sie weiterentwickelt und kürzlich die erste Installation der EcoLeaf-Einheit auf einer HD-Druckmaschine der Mark Andy Digital Series angekündigt Barthel-Gruppe in Bünde, Deutschland. Die Barthel-Gruppe ist einer der größten Etikettendrucker des Landes.

Actega behauptet, dass diese neue Einheit, das EcoLeaf, nachhaltig ist, basierend auf reduzierten Kosten, Produktionszeit, Materialverbrauch und Abfall. Dabei handelt es sich nicht um einen eigentlichen Metalldruckdrucker, sondern um eine spezielle Einheit, die auf der Rückseite einer Digitaldruckmaschine sitzt und dekorative Verzierungen herstellt. Die Nachhaltigkeitsnachweise von Actega Metal Print basieren auf Vergleichen mit herkömmlichen folienbasierten Verfahren. Irgendwann muss über das Recycling digital bedruckter Folien gesprochen werden, aber in der Zwischenzeit ist die Reduzierung von Abfall und Materialien ein Anfang.

Quellenangaben: Dieser Artikel wurde vom Verdigris Project erstellt, einer Brancheninitiative mit dem Ziel, das Bewusstsein für die positiven Auswirkungen von Druck auf die Umwelt zu schärfen. Dieser wöchentliche Kommentar hilft Druckereien, über Umweltstandards auf dem Laufenden zu bleiben und zu erfahren, wie eine umweltfreundliche Unternehmensführung zur Verbesserung ihres Geschäftsergebnisses beitragen kann. Verdigris wird von folgenden Unternehmen unterstützt: Agfa Graphics , EFI , Fespa , Fujifilm , HP , Kodak , Miraclon , Ricoh , Spindrift, Splash PR , Unity Publishing und Xeikon .

by FESPA Zurück zu den Neuigkeiten

Sind Sie daran interessiert, unserer Community beizutreten?

Erkundigen Sie sich noch heute über den Beitritt zu Ihrer örtlichen FESPA-Vereinigung oder FESPA Direct

Fragen Sie noch heute an

Jüngste Neuigkeiten

So schaffen Sie eine effiziente Smart Factory
Personalisation

So schaffen Sie eine effiziente Smart Factory

Debbie McKeegan spricht bei Personalise Make Wear in Amsterdam mit Branchenspezialisten über intelligente Fabriken und Personalisierungstechnologie. Debbie spricht mit Antigro, Caldera, Print Logistic, Inkcups und Kornit Digitial.

18-04-2024
Textildruck für Endkonsumenten: Durch Software zu Müllvermeidung
Textile Printing

Textildruck für Endkonsumenten: Durch Software zu Müllvermeidung

Die Modeindustrie ist weltweit einer der Hauptverursacher von Umweltverschmutzung. Lässt sich das durch digitalen Textildruck ändern, und was hat Software damit zu tun?

17-04-2024
Standard-Lichtbedingungen für Großformatdrucker und ihre zahlreichen Märkte
Wide Format Printing

Standard-Lichtbedingungen für Großformatdrucker und ihre zahlreichen Märkte

Paul Sherfield erläutert die verschiedenen Standardbedingungen, die für Großformatdrucker erforderlich sind, da Farben je nach Beleuchtungsart und Umgebung unterschiedlich erscheinen können.

17-04-2024
EFKA startet neuen vollintegrierten Webshop
Signage

EFKA startet neuen vollintegrierten Webshop

EFKA, ein führender Hersteller und europäischer Marktführer für Aluminium-Textilrahmen, gab den Start seines neuen Webshops bekannt, der vollständig in die Website integriert ist und zahlreiche Vorteile für Kunden bietet.

17-04-2024