Digital Signage

So gelingt der Einstieg in Digital Signage: Ein Leitfaden für Druckdienstleister

by Sonja Angerer | 21.05.2025
So gelingt der Einstieg in Digital Signage: Ein Leitfaden für Druckdienstleister

Digital Signage ist ein wachsender Markt, der Druckdienstleistern neue Geschäftsmöglichkeiten bietet. Doch Druckereien, die ihre Geschäftstätigkeit auf den Bereich ausweiten wollen, müssen einiges beachten. Dieser Leitfaden erklärt, worauf es ankommt.

Digital Signage gehört zu den am stärksten wachsenden Bereichen in der Werbung. Denn im Zuge der weltweiten Digitalisierung setzen große Marken immer stärker auf den Bildschirm. Für viele Druckdienstleister könnte es deshalb überlebenswichtig sein, ihre Services auf Digital Signage auszuweiten.

Digital Signage: Umdenken angesagt

Damit der Einstieg in Digital Signage klappt, müssen sich Druckereien auf allen Ebenen auf das Medium einstellen. Denn der größte Unterschied zwischen Druck und Digital Signage liegt in der Art der Inhalte. Gedruckte Materialien sind statisch und unveränderlich.

Zwar kann man auch Bildschirme für statische Inhalte einsetzen. Doch der große Vorteil von Digital Signage liegt in der Möglichkeit, dynamische Inhalte wie Videos, Animationen und wechselnde Bilder anzuzeigen. Dadurch kann Werbung an verschiedene Zielgruppen und Situationen angepasst werden. Bewegte Bilder erregen zudem mehr Aufmerksamkeit als statische Inhalte. Vielfach setzen Werbetreibende bei Digital Signage auch auf Interaktivität. Das kann ein Touchscreen sein, ein Bluetooth-Modul, oder auch ein einfacher QR-Code.

Für Druckdienstleister, die ihre Geschäftstätigkeit auf Digital Signage ausweiten wollen, bedeutet dies allerdings, dass sich die Mitarbeiter eine ganze Reihe neuer Fähigkeiten wie Videoschnitt, Animation oder die Erstellung von Benutzeroberflächen aneignen müssen. Für Designer, die sich bisher vor allem mit statischen Inhalten befasst haben, bedeutet das einen großen Schritt, der einiges an Umdenken erfordert.

Digital Signage ist für die Anzeige dynamischer Motive und schnell wechselnder Informationen besonders geeignet. Foto: Sonja Angerer

Geschäftsfelder für Digital Signage festlegen

Für den erfolgreichen Einstieg in das Geschäft mit Digital Signage muss aber nicht nur die Erstellung und Bearbeitung von Inhalten neu gedacht werden. Digital Signage benötigt passende Hard- und Software sowie Infrastruktur:

  • Displays und Bildschirme: Hochwertige Bildschirme sind das Herzstück jeder Digital Signage-Lösung. Sie sollten robust, energieeffizient und für den Dauerbetrieb geeignet sein. Je nach Einsatzort können Outdoor-Displays mit wetterfesten Gehäusen erforderlich sein.

  • Medien-Player: Diese Geräte steuern die Inhalte, die auf den Bildschirmen angezeigt werden. Beliebte Optionen sind Mini-PCs oder spezialisierte Digital Signage Player.

  • Software: Eine benutzerfreundliche Software zur Verwaltung der Inhalte ist entscheidend. Sie sollte Funktionen wie Zeitplanung, Fernsteuerung und Analyse bieten. Cloud-basierte Lösungen ermöglichen zudem eine einfache Verwaltung von Inhalten über mehrere Standorte hinweg.

  • Montage- und Befestigungssysteme: Je nach Einsatzort und Bildschirmgröße sind verschiedene Halterungen und Ständer erforderlich. Diese sollten stabil und flexibel sein, um eine optimale Sichtbarkeit zu gewährleisten 

  • Netzwerk- und Stromversorgung: Eine zuverlässige Internetverbindung ist notwendig, um Inhalte zu aktualisieren und zu steuern. Zudem sollten Stromversorgung und Verkabelung sorgfältig geplant werden, um Ausfälle möglichst zu vermeiden.

Für Druckereien stellt sich dabei die Frage, welche Digital-Signage-Leistungen sie zum Einstieg selbst liefern wollen: Sollen Geräte, Software, Infrastruktur sowie Montage selbst oder eher zusammen mit einem passenden Partner angeboten werden? Wie sieht es mit weitergehenden IT-Dienstleistungen wie etwa einer Anbindung der Display-Anzeigen an ein Warenwirtschaftssystem aus?

Womöglich kann es eine Zeitlang oder dauerhaft für Druckdienstleister günstiger sein, sich auf die Content-Erstellung oder -Anpassung für Digital Signage zu konzentrieren. Weitere Leistungen lassen sich nach einem erfolgreichen Einstieg in das Metier nach und nach hinzufügen.

Auch herausfordernde Wetterbedingungen sind für Digital Signage oft kein Problem mehr. Foto: Sonja Angerer

Herausforderungen bei Digital Signage nicht unterschätzen

So spannend und potenziell einträglich der Einstieg in Digital Signage für einen Druckdienstleister sein mag, die Herausforderungen, die das mit sich bringt, sollte man nicht unterschätzen:

  • Nachhaltigkeit: Druckereien, deren Kunden Wert auf Nachhaltigkeit legen, könnten gegenüber elektronischen Anzeigen Vorbehalte hegen. Tatsächlich können Bildschirme pro erreichtem Werbekontakt zwar einen deutlich geringeren CO2-Fußabdruck haben als ein Print-Produkt. Dies gilt aber nur, wenn die Gesamtanlage entsprechend aufgebaut und eingerichtet wurde.

  • Wartung:  Mit der Lieferung von Print-Produkten oder statischen Werbeanlagen ist die Arbeit eines Druckdienstleisters oder Werbetechnikers meist getan. Digital Signage erfordert aber regelmäßige Wartung, z. B. durch Software-Updates.

  • Sicherheit: Digital Signage-Installationen müssen gegen Vandalismus, aber auch Cyberangriffe geschützt werden. Wie die regelmäßige Unterhaltswartung sollten diese Kosten bereits in der Kalkulation des Projekts berücksichtigt werden.  

  • Rechtliche Anforderungen: In vielen Ländern gibt es spezifische Vorschriften für Digital Signage, insbesondere im öffentlichen Raum. Diese betreffen unter anderem die Helligkeit der Bildschirme, die Art der angezeigten Inhalte und Datenschutzbestimmungen.

 

Einstieg in Digital Signage nur mit Plan

Der Einstieg in Digital Signage bietet Druckdienstleistern die Möglichkeit, ihr Geschäftsfeld zu erweitern und neue Einnahmequellen zu erschließen. Es erfordert jedoch eine sorgfältige Planung und Investitionen in die richtige Technologie und Schulung.

Durch die Berücksichtigung der Unterschiede zwischen Druck und Digital Signage, die Auswahl des richtigen Zubehörs und das Bewältigen der potenziellen Herausforderungen können Druckdienstleister erfolgreich in diesen dynamischen Markt eintreten und von den zahlreichen Vorteilen profitieren.

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