Großformatige Druckanwendungen mit Hintergrundbeleuchtung gehören zu den spektakulärsten Anwendungen im Digitaldruck. Sonja Angerer stellt Ihnen die neuesten Technologien in diesem Bereich vor.

Ob als Banner für den Weihnachts-Sonderverkauf oder als Speisekarte über der Theke in einem Fast-Food-Restaurant: Hinterleuchtete Displays ziehen immer die Aufmerksamkeit auf sich. Die Farben und der Text sind heller und lebendiger, wenn sie von hinten beleuchtet werden.

Normalerweise sieht ein hintergrundbeleuchtetes Display aus der Ferne wie ein digitaler Bildschirm aus. Im Vergleich zur digitalen Beschilderung verbraucht der Druck jedoch viel weniger Ressourcen. Dies ist ein weiterer Grund, warum Backlit-Anwendungen eine der beliebtesten Anwendungen im Großformatdruck sind.
Eine Backlit-Anwendung besteht aus 3 Teilen:

  • Druck auf Film oder Textil
  • Leuchte
  • Profile für die Konstruktion
In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf die Technologien und Produkte, die für Backlit-Anwendungen verwendet werden.

 

Textilien für hintergrundbeleuchtete Anwendungen

Drucke für Leuchtkästen müssen sein:
  • Transluzent
  • schattenfrei beleuchtet werden können
  • haltbar und geruchsneutral

Drucksubstrate für Backlit-Anwendungen sind als textile Oberflächen erhältlich, zum Beispiel von Dynajet oder Berger Textiles. In der Regel handelt es sich um dicht gewebtes Polyester, aber gelegentlich werden auch Stoffe aus PET oder recyceltem PET (rPET) verwendet. Das typische Gewicht beträgt ca. 200 g/qm, die Lichtdurchlässigkeit liegt bei ca. 50%.

Stretchstoff-Textilien werden in der Regel mit UV-härtenden Tinten im Direktdruckverfahren bedruckt. Viele der auf dem Markt erhältlichen Produkte können jedoch auch mit (Öko-) Lösungsmittel- oder Latex-Tinten verwendet werden.

Textilien aus Polyester sind ebenfalls ideal für den Sublimationstransferdruck. Bei der Übertragung des Motivs vom Transferpapier auf den Stoff betten sich die Pigmente tief in den Stoff ein. Die Farben sind daher dauerhaft und brillant, aber nur für den Innenbereich geeignet. Die Zusatzstoffe in den Tinten verschwinden während des Transfers, so dass die fertigen Drucke auch bei Erwärmung durch die Backlit-Lampen geruchsneutral bleiben. Textile Backlit-Substrate für den Transferdruck sind in der Regel bis zu einer Breite von 3,20 m erhältlich.

Großformatige Druckanwendungen mit Hintergrundbeleuchtung im Außenbereich werden normalerweise mit Hilfe eines Hubsteigers installiert.

Bild: S. Angerer

Folien für Leuchtkästen

Für sehr große Anwendungen, Langzeitwerbung und hinterleuchtete Plakate im Außenbereich sind spezielle hinterleuchtete Substrate, z. B. von Heytex, üblich. Sie bestehen aus einem Polyester-Trägergewebe, das dick mit PVC beschichtet ist. Dadurch wird die Textilstruktur abgedeckt und die Lichtdurchlässigkeit beträgt etwa 30%. Backlit-Folien haben ein Gewicht zwischen 500 und 700 g/qm. Sie werden daher nicht zusammengenäht, sondern verschweißt. Sie sind in der Regel als Rollenware in Breiten von 3,20 und 5 m für den Direktdruck mit allen gängigen Inkjet-Technologien erhältlich.
Backlit-Folien, wie sie von Sihl angeboten werden, benötigen keine textile Unterlage. Daher erreichen die Polyestermedien für UV-, Latexdruck und UV-Gel-Technologie eine Transparenz von bis zu ca. 75% bei 200 bis 300 g/qm. Die Folien bleiben sehr flach und werden hauptsächlich für Citylight-Poster (CLPs) verwendet. Für CLPs ist auch ein Spezialpapier mit etwa 150 g/m² sehr verbreitet.

TF-70 Profilsystem von Licht-Konzept & Form. Mitte: Aluminium-Kühlkörper für Hochleistungs-LEDs.

Bild: Lichtkonzept & Form

Vom Druck zur hinterleuchteten Anwendung

Backlit-Anwendungen werden von hinten beleuchtet, meist in einer Art Leuchtkasten. Wie der Druck verarbeitet werden muss, hängt von der Art des Lichtkastens ab. Die Stoffe werden in der Regel mit einer ca. 1,5 cm breiten flachen Paspel versehen, die an den Kanten angenäht ist. Dadurch kann der leicht dehnbare Stoff schnell und einfach in den Leuchtkasten eingelegt werden.

Da hierfür keine Werkzeuge benötigt werden und der Motivwechsel auch für einen Laien einfach ist, sind Displays mit Textilfronten und Hintergrundbeleuchtung für POS-Anwendungen weit verbreitet. Textildrucke für Leuchtkästen sind außerdem leicht und knittern nicht so leicht, so dass sie nicht aufgerollt verschickt werden müssen.

Leuchtfolien für den Außenbereich sind in der Regel mit Ösen zur Befestigung eines Seils ausgestattet und haben einen klappbaren Rahmen an der Vorderseite, um die Befestigung zu verdecken. Die Montage wird von Profis mit Hilfe einer Hebebühne oder eines Hubsteigers durchgeführt, da die Drucke sehr groß und schwer sein können. Folien und Papiere für Citylight-Poster sind in der Regel eingespannt, so dass sie nur noch zugeschnitten werden müssen.

Leuchtkästen werden manchmal auch für die Innendekoration verwendet.

Bild: S. Angerer

Baumaterialien für Leuchtkästen

Für einen maßgefertigten Lichtkasten benötigen Sie Aluminiumprofile für das Gehäuse und ein Lichtsystem. Oft wird eine spezielle Diffusorlinse verwendet, die für schattenfreies Licht sorgt. Dies ist besonders wichtig bei Neonröhren für die Hintergrundbeleuchtung. Heute sind die meisten Anwendungen auf energiesparende LEDs umgestellt worden. Diese sind bei vielen Anbietern erhältlich.

Viele kleine LEDs ermöglichen eine sehr gleichmäßige Ausleuchtung von den Rändern des Leuchtkastens oder als Gitter. Sie erzeugen weniger Wärme als Neonröhren. Bei sehr starken LEDs mit hoher Leuchtkraft kann die Wärmeentwicklung jedoch immer noch ein Problem darstellen. Aus diesem Grund bietet Licht-Konzept & Form sein Markenzeichen TF-Profilsysteme mit integrierten Kühlkörpern an. Die CE/EMC-zertifizierten Rahmen werden nach den Anforderungen des Kunden gefertigt. Sie sind mit Hochleistungs-LEDs ausgestattet und verfügen über eine Stromversorgung.

Schildermacher, die über eine eigene Metallwerkstatt verfügen, können verschiedene Profilsysteme sowie Zubehör von Anbietern wie EPS Systems oder Sign-Ware beziehen, um hinterleuchtete Anwendungsrahmen zu bauen. Die meisten Hersteller bieten jedoch auch maßgeschneiderte Backlit-Rahmen einschließlich Verkabelung an.

Hintergrundbeleuchtete Anwendungen als Marktchance

Hinterleuchtete Anwendungen sind nach wie vor beliebt, vor allem am POS und im Messebau. Zwar dürfte der Boom, der seit geraumer Zeit durch die Umrüstung bestehender Installationen auf LED-Technik entsteht, bald zu Ende gehen. Die meisten Experten gehen jedoch davon aus, dass die Auftragslage für Leuchtkästen und hinterleuchtete Systeme noch über Jahre hinweg solide bleiben wird.

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