
Es gibt viele Möglichkeiten, T-Shirts und andere Kleidungsstücke zu dekorieren. Transferdruck und Folienschnitt sind die am häufigsten verwendeten Techniken. Sonja Angerer erläutert, welche Technologie sich für welche Anwendungen am besten eignet, welche Werkzeuge benötigt werden und was Drucker bei ihren Investitionen beachten sollten.
Ob Sportveranstaltungen, Abschlussfeiern oder Arbeitskleidung: Bedruckte Hemden gehören zu den ständigen Favoriten von Digitaldruckern und Werbetechnikern. Aber die Kunden werden immer anspruchsvoller. Heute ist es nicht mehr möglich, mit einem Hemd mit einer einfachen Aufschrift in einer Standardschrift erstklassige Margen zu erzielen. Transfer- und Plotterfolien werden häufig für die Dekoration von Kleidung verwendet, sie bieten Druckern viele hochwertige Optionen.
Die Vielfalt beim Transferdruck
Transferfolie ist eine beliebte Methode, die individuelle und kreative Designs auf jeder Art von Kleidung ermöglicht. Das gewünschte Motiv wird auf eine spezielle Folie gedruckt, die dann mit einem Bügeleisen oder einer Wärmepresse auf das Kleidungsstück übertragen wird.
Transferfolien für wasserbasierte Druckfarben
Die einfachste Form der Bekleidungsdekoration funktioniert mit Transferfolien für wasserbasierte Tinten mit Pigment- oder Farbstoffformulierungen. Sie sind für alle textilen Oberflächen geeignet und können mit fast jedem Standarddrucker verwendet werden, sogar mit den meisten Desktop-Büromodellen.
Das Motiv wird spiegelverkehrt gedruckt und in der Heißpresse bei mittlerem Druck und ca. 200°C in weniger als 30 Sekunden fixiert. Es sind transparente Folien für weiße und helle Substrate sowie weiß beschichtete Substrate für dunkle und helle Textilien erhältlich. Die Motive müssen mit einer einfachen Kontur vorbereitet werden, um Verunreinigungen zu vermeiden.
Transferfolien für Tinten auf Wasserbasis eignen sich besonders gut für schnell zu bedruckende Kleidungsstücke, da sie in der Regel nicht mit der Haushaltswaschmaschine gewaschen werden können und die Folie in der Regel aushärtet oder reißt, wenn der Artikel getragen wird. Diese Folien werden in der Regel als Bögen zu sehr günstigen Preisen verkauft.
"No Cut"-Folien für OKI WT-Drucker sind in den letzten Jahren sehr beliebt geworden.
Bildnachweis: Karl Gröner GmbH

Transferdruck mit Sublimationstinten
Typische Sublimationsdrucker, z.B. von Epson, Mimaki, Mutoh oder Roland DG, verwenden Transferpapier in Rollen oder Bögen. Es gibt auch spezielle Folien für den Bekleidungsdruck. Das Standardverfahren erfordert ein Hemd mit einem hohen Polyesteranteil oder einer Polyesterbeschichtung. Deshalb wird der Transferdruck hauptsächlich für Sportbekleidung verwendet. Das beste Ergebnis erzielen Sie, wenn das unbedruckte Hemd weiß oder sehr hell ist.
Da die Drucktinte während der Übertragung vollständig in die Faser einzieht, wenn sie in einem Kalender oder einer Heißpresse fixiert wird, bleibt die textile Haptik erhalten, und die Artikel lassen sich problemlos in der Waschmaschine reinigen. Desktop-Sublimationsdrucker sind für weniger als 1.000 Euro erhältlich. Es gibt viele Artikel, die bereits für den Sublimationsprozess vorbereitet sind, z.B. Mützen, Tassen oder Mauspads, wobei allerdings eine optionale Grundplatte für die Heißpresse erforderlich sein kann.
Transferfolien mit lösungsmittelbasierter Tinte
Transferfolien für Eco-Solvent-Tinte gibt es für helle und dunkle Textilien. Die meisten Folien für den Transferdruck mit lösungsmittelbasierter Tinte funktionieren nur mit Polyester, aber es gibt auch Optionen, die für Baumwolle und Leder geeignet sind. Die Motive können manuell mit einer Schere, einem Schneideplotter oder einem Drucker mit Konturschneidefunktion (Print & Cut) geschnitten werden. Die Übertragungstemperatur in der Heißpresse beträgt etwa 180°C, und das Hemd muss etwa 30 Sekunden lang fixiert werden. Eco-Solvent-Tinten können auch zum Bedrucken von speziellen Flockfolien verwendet werden, die dann wie jede andere wärmeübertragene Flockfolie weiterverarbeitet werden können.
Transferfolie für Laserdrucker
Transferfolien für Tonerdrucker haben in den letzten Jahren enorm an Popularität gewonnen, insbesondere Laser-Transferfolien für OKI WT-Toner.
„Das 2-Blatt-Laser-Dark-System (No-Cut) ermöglicht es, bestimmte Farben zu drucken. Zeitaufwändiges Schneiden und Entgittern gehören der Vergangenheit an. Die A-Folie wird mit dem gewünschten Motiv bedruckt und anschließend mit dem B-Paper Pro gepresst. Die weiße Schicht des B-Papiers erhöht die Opazität und Leuchtkraft der Farben auf dunklen Textilien und verbessert deren Haftung für eine längere Haltbarkeit und noch mehr Waschbeständigkeit“, erklärt Frank Klein-Hitpass, Business Unit Manager Promotional Textiles/Textile Transfer Films bei der Karl Gröner GmbH.
Mit Transferfolien für tonerbasierte Drucker dekorierte Kleidungsstücke können bei bis zu 40 Grad gewaschen werden, sollten aber nicht in den Wäschetrockner gegeben werden. Da es auch Transferfolien für Büro-Laserdrucker gibt, erfordert der Einstieg in diese Technologie keine großen Investitionen.
Personalisierte Hochglanz-Metalleffekte sind nur mit Folien möglich.
Bildnachweis: Karl Gröner GmbH

Folienschnitt: Das Grundnahrungsmittel der Werbetechnik
Textilfolien für Schneideplotter sind ein fester Bestandteil der Werbetechnik. Schneideplotter wurden in den frühen 1980er Jahren auf den Markt gebracht, als Vinylbuchstaben hauptsächlich für die Fahrzeugdekoration und Beschilderung verwendet wurden. Dabei schneidet ein Messer durch die farbige Folie, die auf dem Trägerpapier verbleibt („Kiss-Cut“). Die heutigen Folien für den Bekleidungsdruck funktionieren fast identisch, aber sie sind hauptsächlich auf Polyesterbasis. Sie funktionieren sowohl auf Baumwolle als auch auf Polyester.
Fast jeder Buchstabe oder jede Form kann geplottet werden, wenn sie als Vektordaten vorliegen. Alle Teile der Folie, die nicht auf den Stoff passen, müssen von Hand entfernt werden („Entgittern“), was je nach Motiv sehr zeitaufwendig sein kann.
Folien für Schneideplotter werden in der Regel nicht bedruckt, da es sich oft um Spezialitäten wie hochglänzendes Metall, Neon oder Glitter handelt. Die Drucker können Effekte wie beim Spezialsiebdruck erzielen, so dass Poster- und Logomotiven mit dieser Technologie üblich sind. Die Fixierung der Folie erfordert eine Wärmepresse, normalerweise bei 160°C, und dauert in der Regel weniger als 20 Sekunden.
„Die Flex- und Flockfolien haben sich im Laufe der Zeit, insbesondere in den letzten 10 Jahren, erheblich weiterentwickelt und erfüllen die heutige Nachfrage nach einer großen Auswahl für verschiedene Substrate, Verarbeitungstechnologien und Haltbarkeit. Flex- und Flockfolien sind sehr haltbar und können viele Waschgänge bei 60°C überstehen. Gerade für Anfänger ist die Veredelung mit Flex- und Flockfolien aufgrund der geringen Kosten für einen Schneideplotter und eine Heißpresse sehr interessant“, sagt Klein-Hitpass.
Er fährt fort: „Alle Folien von Gronal Flex & Flock sind nach Ökotex Standard 100 zertifiziert. Die meisten von ihnen sind nach Klasse 1 eingestuft und daher auch für Babys und Kleinkinder sicher. Darüber hinaus sind viele Gronal Transferfolien vegan zertifiziert.“
Zum Fixieren von bedruckten und geplotterten Filmen wird eine Heißpresse benötigt.
Bildnachweis: S. Angerer

Sollten Sie in Transferdruck oder Folienschnitt investieren?
Wenn Sie in das Bedrucken von T-Shirts und anderen Kleidungsstücken einsteigen möchten, sind keine großen Investitionen erforderlich, ganz gleich, welche Technologie Sie wählen. Desktop-Geräte für den Transferdruck gibt es schon für ein paar hundert Euro, und auch ein kleiner Plotter für Rollen oder einzelne Bögen ist sehr erschwinglich.
Drucker sollten jedoch auf die Qualität der Heißpresse achten, in die sie investieren, da sie sowohl für den Transferdruck als auch für das Schneiden von Folien benötigt wird. Wenn sich die Grundplatten ungleichmäßig aufheizen oder die Temperatur nicht halten können, wird die Folie während des Prozesses beschädigt oder löst sich vom Stoff ab, was zur Unzufriedenheit der Kunden führt.
Der Folienzuschnitt mit Farb- und Effektfolien kann für Designs verwendet werden, die mit dem Digitaldruck nicht möglich sind und die für den Siebdruck bei kleinen Auflagen zeitaufwändig oder zu teuer sind, wodurch sich Möglichkeiten für eine höhere Marge ergeben. Eine große Auswahl an Folien nimmt viel Platz in Anspruch und führt zu einer beträchtlichen Menge an Abfällen von Trennfolien und Entgitterungsresten.
Die meisten Bekleidungsdruckereien setzen daher je nach Bedarf eine breite Palette von Technologien ein, darunter Transferdruck, „No Cuts“ und farbig geplottete Folie, um ihren Kunden die perfekte Dekorationsmöglichkeit für jedes Projekt zu bieten.
Klein Hitpass kommentiert: „Die Nachfrage nach Effektfolien Glitter, Pearl, Metallic und 3D hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Wir haben das Angebot an verschiedenen GRONAL-Folien und die Auswahl an Farben im Gröner-Sortiment stark erweitert. Wir sehen dies auch als einen Wachstumsmarkt für die Zukunft.“