Minna Philipson, CMO bei Gelato, erklärt, wie die Zukunft des Drucks persönlich ist, angetrieben durch die Nachfrage nach maßgeschneiderten, lokalisierten und On-Demand-Produkten. Unternehmen müssen sich anpassen und Software einsetzen, um Abläufe zu rationalisieren und kundenorientierte Marken aufzubauen. Personalisierung ist der Schlüssel zur Bindung und erfordert emotionales Storytelling und flexible Abläufe, um auf dem sich entwickelnden Markt zu bestehen.

Schlendern Sie über eine beliebige Messe oder stöbern Sie in den neuesten E-Commerce-Shops, und der Trend ist eindeutig: Die Zukunft des Drucks ist persönlich.

Wir beobachten einen grundlegenden Wandel in der Art und Weise, wie und warum Menschen drucken. Egal, ob es sich um eine multinationale Marke, einen schnell skalierenden Hersteller oder einen Nischenverlag handelt, die Kunden von heute wollen ihre Produkte schneller, in kleineren Mengen und auf den jeweiligen Moment zugeschnitten. Diese Nachfrage verändert unsere gesamte Branche – und schafft enorme Möglichkeiten für Druckereien, die bereit sind, sich darauf einzustellen.
Auf der diesjährigen SmartHub Konferenz auf der Personalisation Experience werde ich darüber sprechen, dass dieser Wandel nicht nur ein Trend, sondern eine Veränderung ist. Es ist an der Zeit zu überdenken, wie wir Marken aufbauen, wie wir mit Kunden in Kontakt treten und wie wir unsere Unternehmen strukturieren, um dieser neuen Nachfrage gerecht zu werden.

Was ist der Grund für die Verschiebung?

Kurz gesagt: Die Personalisierung führt zu einer dramatischen Reduzierung der durchschnittlichen Druckauflagen. Wo Unternehmen früher 10.000 identische Kataloge gedruckt haben, wollen sie heute die Möglichkeit haben, 10.000 Einzelstücke zu produzieren – jedes auf einen einzelnen Kunden zugeschnitten. Die Massenproduktion weicht Kleinstaufträgen. Die Unternehmen wollen die Flexibilität haben, genau das zu drucken, was benötigt wird, wann es benötigt wird – und es fast sofort zu liefern.

Dies ist nicht nur ein B2C-Phänomen. Wir sehen jetzt die gleichen Erwartungen von B2B-Kunden. Sie wollen das gleiche Maß an Bequemlichkeit, Schnelligkeit und individueller Anpassung, wie sie es aus ihrem Privatleben gewohnt sind.

Hinzu kommen wachsende Umweltbedenken und globale Herausforderungen in der Lieferkette. Es ist also keine Überraschung, dass sich die Branche in Richtung lokaler, bedarfsorientierter Modelle bewegt. Bei Gelato nennen wir das den Übergang von der zentralisierten Massenproduktion zur lokalen Just-in-Time-Produktion. Und er vollzieht sich schneller als viele erwarten.

Eine riesige Chance – wenn Sie bereit sind, neue Wege zu beschreiten

Aber hier ist die Wahrheit: Wenn wir diese Zukunft annehmen wollen, müssen wir die Art und Weise ändern, wie wir arbeiten. Es bedeutet, dass Sie Ihre Arbeitsabläufe, Ihre Beschaffung, Ihre Logistik – und ja, sogar Ihre Marke – neu überdenken müssen.

Hier kommt die Software ins Spiel. Bei Gelato haben wir Tools wie GelatoConnect entwickelt, eine Produktionssoftware-Plattform, die von innovativen Druckdienstleistern genutzt wird, um alles von der Auftragsverwaltung bis zum Versand zu rationalisieren. Unsere Partner verzeichnen eine Verringerung des Papierabfalls um bis zu 25 %, 20 % geringere Lagerhaltungskosten und eine Verbesserung der Rentabilität um 3-7 Prozentpunkte.

Aber die Werkzeuge allein sind nicht das Entscheidende. Es kommt darauf an, wie Sie sie einsetzen, um dieser neuen Art von Nachfrage gerecht zu werden. Die erfolgreichsten Druckunternehmen investieren nicht nur in neue Maschinen, sondern bauen Marken auf, die flexibel, emotional ansprechend und kundenorientiert sind.

Markenbildung im Zeitalter der Personalisierung

Eines der Themen, mit denen ich mich auf der FESPA beschäftigen werde, ist die Frage, wie sich das Branding in dieser neuen Ära der Personalisierung weiterentwickeln muss. Die Kunden von heute – ob Verbraucher oder Unternehmen – wollen nicht nur Produkte kaufen, sondern sie erwarten auf sie zugeschnittene Erlebnisse. Je mehr Daten die Menschen preisgeben, desto mehr erwarten sie, dass Marken diese Daten nutzen, um relevante Informationen zu liefern – von Coca-Colas benannten Dosen bis hin zu Automobilbroschüren, die genau auf das Auto zugeschnitten sind, das jemand online konfiguriert hat.

Personalisierung ist nicht länger ein Nice-to-have – sie ist die Grundlage für eine Verbindung. Die Kunden erwarten dies – und sie belohnen die Marken, die dies bieten. In einem überfüllten Markt mit kreativen Marken und Nischenangeboten heben Sie sich durch Ihre Fähigkeit ab, eine überzeugende, persönliche Geschichte in großem Umfang zu erzählen. Das erfordert mehr als eine clevere Kampagne. Es bedeutet, dass Sie Ihr gesamtes Team dazu befähigen müssen, die Markengeschichte konsequent zu erzählen und emotionale Verbindungen jenseits von Spezifikationen oder SKUs aufzubauen. In diesem Umfeld ist Branding nicht nur eine Marketingfunktion – es ist Ihr Wachstumsmotor.

Meine Reise (und warum ich optimistisch bin)

Bevor ich zu Gelato kam, habe ich das Marketing für globale Marken wie Tag Heuer, Pandora und Adidas geleitet. Ich habe aus erster Hand erfahren, wie sich Branchen verändern, wenn sie sich die Personalisierung und Digitalisierung zu eigen machen. Was heute im Druckbereich geschieht, erinnert mich an die Anfänge des E-Commerce oder den Aufstieg der Direktvertriebsmodelle – nur dass wir jetzt an der Reihe sind.
Und das Aufregende daran? Wir stehen erst am Anfang. Es wird erwartet, dass der Digitaldruckmarkt zwischen 2022 und 2027 um 90 Milliarden Dollar wachsen wird – mehr als doppelt so viel wie die weltweite Musikindustrie. Aber dieses Wachstum wird nicht dadurch entstehen, dass wir mehr vom Gleichen machen. Es wird von denjenigen kommen, die bereit sind, die nächste Version dieser Branche aufzubauen – wendiger, nachhaltiger und stärker mit den Kunden verbunden als je zuvor.

Wir sehen uns auf der FESPA

Wenn Sie sich im Spannungsfeld zwischen operativer Effizienz und kreativer Differenzierung bewegen – oder wenn Sie einfach nur wissen wollen, wohin sich die Branche entwickelt – würde ich mich freuen, auf der FESPA mit Ihnen ins Gespräch zu kommen.

Wir werden erkunden, wie die Personalisierung die Zukunft des Drucks prägt, wie Sie Ihr Unternehmen so positionieren können, dass es in dieser neuen Realität floriert, und wie Sie diesen Wandel zu Ihrem größten Vorteil machen können.
Lassen Sie uns das nächste Kapitel des Drucks gestalten – gemeinsam.

Minna Philipson ist der Chief Marketing Officer bei Gelato. Sie verfügt über jahrzehntelange Erfahrung in der Führung globaler Marken und im Aufbau emotionaler Beziehungen zu Kunden. Ihre Leidenschaft ist es, Druckereien und Kreativunternehmen dabei zu helfen, durch besseres Branding, intelligentere Abläufe und mutiges Storytelling neues Wachstum zu erzielen.