Erfolg für den ersten Panhellenischen Kongress der grafischen Industrie

by FESPA | 02.08.2018
Erfolg für den ersten Panhellenischen Kongress der grafischen Industrie

Graeme Richardson-Locke (Technical Support Manager) und Emma Tuddenham (Associations Manager) nahmen für die FESPA am ersten Panhellenic Congress of Graphic Arts im griechischen Ioannina teil.

Der erste Panhellenische Kongress der grafischen Industrie wurde vom griechische Mitgliedsverband der FESPA, dem HELSPA, Helgramed sowie der Universität von Ioannina gemeinsam ins Leben gerufen und fand in Ioannina in Nordgriechenland statt. Ich selbst und Association Manager Emma Tuddenham waren anwesend und nahmen an der Veranstaltung teil.
 
Bei der Eröffnungsfeier versammelten sich der Bürgermeister von Ioannina, der Rektor der Universität und zahlreiche andere Würdenträger aus der griechischen Kirche, der Politik und dem Militär. Emma Tuddenham überbrachte Grüße und übermittelte die Dankbarkeit der FESPA für die freundliche Aufnahme. Die FESPA hatte die Veranstaltung unterstützt.

Caption:  Emma Tuddenham, FESPA Associations Managerin mit Fontina Lombardias, der Präsidentin von HELSPA und weiteren Gästen bei der Eröffnung des Museums.

Im ersten Teil der Veranstaltung wurde das Museum für Typografie und Medientechnik der Universität mit einer beeindruckenden Sammlung historischer Drucktechnik eröffnet. Hier gab es Setzmaschinen von Monotype und Linotype, eine Galerie antiker Kameras, Buchdruck- und mehrere Schreibmaschinen. Daneben präsentierte man eine umfangreiche Sammlung von Erinnerungsstücken aus dem Druckwesen, darunter die Tiefdruckplatten für das allererste Buch über die Olympischen Spiele in Athen.

Caption: Besucher beim Rundgang durch das Druckereimuseum

Es gab Vorführungen zu Buchbinderei und Buchdruck – und natürlich lebhafte Diskussionen unter den vielen Druck-Begeisterten. Man trank Wein und erzählte sich Geschichten aus der aktiven Zeit. Ich war sehr beeindruckt von den Professoren, Technikern und den Vereinsmitgliedern. Sie alle stellen ihre Zeit ehrenamtlich zur Verfügung und arbeiteten unermüdlich daran, die Sammlung zusammenzutragen und die zahlreichen Maschinen zu restaurieren. Angesichts ihrer vollen Stundenpläne mit umfangreichen Aufgaben in Forschung und Lehre ist das eine umso beeindruckendere Leistung. Die präsentierte Sammlung machte nur 10% des gesamten Bestandes aus. Dieser wurde von Georgios Ploumidis, einem Professor für Neuere Geschichte in Griechenland, gestiftet. Das große Interesse wurde sicher auch dadurch befeuert, dass es sich hierbei nun um eines der größten historischen Druckmuseen der Welt handelt.
 
Nach dem Aperitiv führten uns unsere Gastgeber in ein Restaurant im Herzen von Ioannina, wo wir mit lokalen Spezialitäten verwöhnt wurden. Schnell zeigte sich, dass die Delegierten aus vollem Herzen die Gelegenheit nutzten, um sich auszutauschen und Ideen zu diskutieren, wie der griechische Druckmarkt wachsen kann. Das Land steht vor großen wirtschaftlichen Herausforderungen, und die Mitglieder der griechischen Wirtschaftsverbände drängen mit Nachdruck, dass die schmerzhaft hohen Körperschaftssteuern gesenkt werden. Ein weiteres Problem sind fehlende Investitionskredite. Ich bin jedoch davon überzeugt, dass ihr Mut und ihre Entschlossenheit sie zu besseren Tagen führen werden.

Caption: Der Pamvotis-See und Ioannina

Besonders genossen haben wir auch den Besuch in der Stadt Ioannina mit seinen 120.000 Einwohnern am Pamvotis-See in den Bergen Nordgriechenlands. Die große Universitätsstadt zeichnet sich durch eine ummauerte Burg und ein Veranstaltungs-Areal am See aus. Am ersten Tag des Kongresses hielten Emma und ich unsere Keynotes. Emmas Rückblick auf die FESPA Print Census zeigte die wichtigsten Trends und Ergebnisse der Untersuchung. Sie führte außerdem Gründe auf, die für den Besuch der nächsten FESPA Global Print Expo 2019 in München sprechen. Gleichzeitig bot sie der HELSPA bei der Mitgliedergewinnung erneut die Unterstützung der FESPA an. Der Verband könnte der griechischen Sieb- und Digitaldruck-Community so auch weitere nützliche Vorteile bieten.

Caption: Emma Tuddenham, FESPA Associations Managerin hält ihren Vortrag

Anschließend präsentierte ich Vorschläge zur Qualitätskontrolle im Großformat-Inkjet- und Siebdruck. Denn ich bin der Meinung, dass Prozesskontrolle zu schnelleren Produktionszeiten, weniger Ausschuss und besser vorhersehbareren Ergebnissen führt. In meinem Vortrag beleuchtete ich Schlüsselbereiche jedes Produktionsablaufes wie etwa Farbmanagement, Haftung der Tinten und Lichtechtheit. Wir haben in der Großformat- und Siebdruckbranche vielleicht mehr Erfahrung darin, auf einer Vielzahl von Materialien mit einer breiteren Palette von Tinten zu arbeiten als dies üblicherweise im Akzidenzdruck der Fall ist. Das Publikum bestand aus Druckern, Absolventen, Postgraduierten und Akademikern. Alle schienen meinen Ansatz interessant zu finden, den ich auch mit Beispielen für Druckveredelungen mit Mehrwert illustrierte. So zeigte ich etwa  Beispiele, bei denen Lacke aufgebracht wurden, sie sich bei Temperaturänderung verändern oder erst zeigen, Duftlacke, Tinten, die nur unter UV-Licht zu sehen sind, mehrschichtige Silikon-Farben, und sogar Drucke mit schillernden RGB-Prozessfarben auf einem schwarzem Drucksubstrat.
 
Nach meinem Vortrag präsentierte Dr. Ivana Ziljak-Stanimirovic von der Fakultät für Angewandte Kunst der Universität Zagred ihre Forschungsarbeit über ihre Patente für die Bildgebung in einem Bereich nahe des Infrarot-Spektrums. Dies hat sie für textile und grafische Applikationen angewandt. Ihre Methode basiert auf der Tatsache, dass es Farben gibt, die unter Standardbeleuchtung nahezu identisch aussehen, sich aber in der Nähe des Infrarotbereichs unterscheiden. Sie demonstrierte, wie diese Ergebnisse für Sicherheits- und Fälschungssicherheit genutzt werden können. Wenn man diese Technik in ganz normale Motive einbindet, wird es möglich, Textnachrichten erscheinen zu lassen, die ansonsten unsichtbar sind.
 
Die folgenden Vorträge drehten sich um Fragen der Typografiegeschichte. Besonders spannend war eine Präsentation von Professor Klimis Mastoridis von der Universität von Nikosia in Zypern, die sich um Vergangenheit und Zukunft der Typografie drehte. Die Nachmittagssessions wurden von Referenten der griechischen Staatsdruckerei und der Nationalbank gehalten. Diese erklärten, welche Feinheiten es beim Druck von Banknoten zu beachten gilt.
 
Da der erste Tag der einzige Tag war, an dem es auch eine Simultanübersetzung ins Englische gab, mussten wir uns danach schweren Herzens verabschieden. Am kommenden Tage standen Vorträge aus der Verpackungs- und Etikettenindustrie auf dem Programm, außerdem zum Druck mit weiteren Prozessfarben (CMYKOG), 3-D-Druck sowie zu Kostenrechnungssystemen. Die letzten beiden Kongresstage konzentrierten sich auf praktische Workshops sowohl im Sieb- als auch im Offsetdruck.

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