Desktop T-Shirt Printing

by FESPA | 09.09.2015
Desktop T-Shirt Printing

Desktop-Textildrucker können in Großformat-Druckereien zusätzlichen Umsatz generieren.

Dienstleister für Großformatdruck haben gute Voraussetzungen, um maßgeschneiderten Textildruck anzubieten, etwa T-Shirts für lokale Geschäftskunden oder auch für Schulen. Dank web-basierter Bestellsysteme ist der Marktzugang einfacher geworden, die Akzeptanz für auf Kleidung gedruckte Motive nimmt ebenfalls zu.

Doch im Gegensatz zu Soft Signage-Applikationen muss sich Textildruck auf Kleidung genauso gut anfühlen wie er aussieht. Deshalb wird er bei größeren Stückzahlen am besten im Siebdruck, bei kleineren im Thermotransfer-Verfahren ausgeführt.

Doch viele Druckereien haben den Siebdruck bereits aufgegeben oder scheuen die erheblichen Kosten bei der Investition in großformatige Thermotransfer-Drucker und Heizpressen. Ein Desktop-Textildrucker ist erheblich günstiger in der Anschaffung und braucht sehr viel weniger Platz. Eine Reihe von Firmen haben Drucker anderer Hersteller - hauptsächlich aus der Epson 4000 Serie - so modifiziert, dass sie Sublimationsfarben auftragen können. Diese Drucker kosten im Schnitt etwa 2.500 €.

Epson selbst hat den Surecolor F2000 entwickelt, von vorneherein als Desktop-Textildrucker konzipiert ist. Richard Barrow, bei Epson Europe Senior Product Manager für LFP, erklärt, dass diese ein große Bandbreite von Unternehmen ansprechen: "Manchmal sind es Copy-Shops, die auch in größeren Mengen von personalisierten T-Shirts herstellen. Wir haben auch Firmen in den USA, die eine Massenproduktion von T-Shirts auf Basis eines Online-Shops aufgebaut haben."

Epson positionierte den Surecolor F2000 ursprünglich als reinen T-Shirt-Drucker, doch er kann viel mehr. Anders als die meisten Sublimationsgeräte druckt er direkt auf Baumwolle und kommt deshalb auch für andere Produkte zum Einsatz, wie etwa Baumwolltaschen, die inzwischen eine beliebte und nachhaltigere Alternative zu Polyethylentüten sind. Eine spanische Firma benutzte den Drucker sogar für den Direktdruck auf Segelschuhen, indem sie den Zuführtisch so modifizierte, dass man die Außenseite des baumwollbezogenen Absatzes bedrucken kann

Der F2000 arbeitet mit einem Satz an Pigmentfarben und kann Baumwolle direkt bedrucken, jedoch kein Polyester. Die Baumwolle muss dabei vorbehandelt werden. Auch Mischgewebe ist möglich, doch dieses muss einen höheren Baumwollanteil enthalten. Barrow schätzt, dass 85% der Kunden auf T-Shirts aus 100%iger Baumwoll- drucken.

Es scheint auf dem Markt keine entsprechend vorbehandelten Baumwollmaterialien zu geben, deshalb muss man die Stoffe zumeist selbst grundieren. Unbedruckte Shirts speziell für die Veredelung werden dagegen reichlich angeboten, die Marktführer in diesem Segment sind Fruit of the Loom und Gildan. Barrow hält die manuelle Vorbehandlung der T-Shirts für unproblematisch. Am besten spannt man die Shirts dazu in die Heizpresse, so erreicht so eine glatte, gleichmäßig knitterfreie Fläche.

Die Grundierung lässt sich sodann mit einer Handrolle in den zu bedruckenden Bereich einarbeiten. Es gibt auch automatisierte Verfahren, doch die sind wirklich nur auf die Produktion sehr hoher Stückzahlen lohnend. Mit der erwähnten Arbeitsweise sollte es möglich sein, ein T-Shirt binnen fünf bis sechs Minuten fertigzustellen, wenn ein Zweier-Team Drucker und Trockner zusammen bedient, geht es sogar schneller.

Der Epson Surecolor F2000 Drucker wird mit der Software Garment Overview geliefert, mit der man das Design inklusive Layout und Farbkorrekturen vorbereiten kann.

Es gibt verschiedene Spannrahmen für die unterschiedlichen T-Shirt-Größen, dazu eine Halterung speziell zum Bedrucken von Ärmeln, sowie für Polo-Shirts, wo die die Knöpfe abgedeckt werden müssen, damit es nicht zu Problemen kommt.

Das Basismodell arbeitet mit CMYK, was für den Druck auf weiße Baumwolle ausreicht. Doch beinahe jeder, der in diesem Segment investiert, entscheidet sich für das Fünffarb-Modell, das zwei Weiß-Kanäle mitbringt. Die weiße Farbe führt zu einem Geschwindigkeitsverlust, erlaubt aber im Gegenzug, auch auf anderen Farben als Weiß zu drucken.

Wie die meisten Drucker, die direkt auf Textil (DTG, „Direct-to-Garment“) arbeiten, ist der Epson F2000 auf die Produktion von T-Shirts ausgelegt, die mehr als 50 Wäschen überstehen bevor die Farbe auszubleichen beginnt. Das entspricht dem Industriestandard und sollte somit für alle Lösungen als Minimalanforderung gelten.

Die Konkurrenz ist im Kommen

Bis jetzt kommen die wichtigsten Konkurrenzmodelle vom Hersteller Brother, der bereits eine Reihe von T-Shirt-Druckern entwickelt hat. Die jüngste Produktlinie ist die GT3-Serie mit dem vierfarbigen Einstiegsmodell GT341. Dazu kommt der GT361 mit zwei Weiß-Kanälen und der GT381 mit vier. Alle Modelle können aufgerüstet werden. Wenn man sich allerdings für Weiß als Unterdruck entscheidet, muss vorher eine Grundierung aufgetragen und in der Heizpresse gehärtet werden. Erst nach der vollständigen Austrocknung kann der Druckvorgang beginnen.

Die Geräte benutzen wasserlösliche Farben mit hoher Viskosität, die am besten auf reiner Baumwolle funktionieren, oder zumindest mit auf Mischgeweben mit hohem Baumwolle-Anteil. Brother nimmt für sich in Anspruch, dass die Lebensdauer der so entstehenden Textildrucke der Haltbarkeit eines Siebdrucks entspricht. Zum Einsatz kommen Brothers eigene Piezo-Druckköpfe, die eine Auflösung von 1.200 dpi erreichen. Sie fahren in einer Höhe von 6 mm über die Kleidung, sodass sich Reißverschlüsse und Nähte sich nicht am Druckkopf verhaken können.

Die mitgelieferte Standard-Halterung bietet eine Druckfläche von 356 mm x 406 mm, doch stehen auch schmälere Spannrahmen zur Auswahl, darunter einer zum Bedrucken langer Ärmel. Der Drucker ist auf eine einfache Bedienbarkeit hin ausgerichtet, er kann auch ohne Computer oder RIP benutzt werden. Der Treiber arbeitet mit den üblichen Windows-Programmen zusammen, das Design kann auch direkt vom USB-Stick geladen werden.

Mutoh steigt nun auch in diesen Markt ein, auf der FESPA 2015 in Köln hat das Unternehmen einen Desktop-Textildrucker vorgestellt. Der ValueJet 405GT (im Bild unten) ist ein erster Vorstoß und wird sich noch in diesem Jahr im direkten Wettbewerb zu den anderen beiden Druckern positionieren müssen. Es handelt sich um eine 5-Farben-Maschine, die CMYK-Tinten sowie Weiß bietet. Auch hier kommen wasserlösliche Farben zum Einsatz, es gibt Spannrahmen verschiedener Größen, auf denen die Textilien für den Druck positioniert werden können.

Mutoh has demonstrated this ValueJet 405GT direct to garment printer, which is due to launch in 2015. Image (c) Nessan Cleary.

Alle diese Drucker benötigen eine Heizpresse um die Farben in den Fasern der Baumwolle zu verankern. Da aber nur eine vergleichsweise kleine Fläche bedruckt wird, sollte eine kleine Tischpresse genügen.

Barrow erzählt, dass der Epson F2000 von Werbetechnikern genutzt wird, die sich zusätzlichen Umsatz versprechen, und auch von Siebdruckern, die eine Lösung für kleine Auflagen suchten. Bei Auflagen von bis zu 50 Shirts ist der Epson Surecolor F2000 günstiger als eine Siebdruck-Lösung, das hängt allerdings vom Design und dem Farbauftrag ab. In jedem Fall aber kann ein DTG-Druckerdabei helfen, Druckhäusern einen einen kostengünstigen Weg in den wachsenden Textilmarkt zu ebnen.

 

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